Heißer Content neulich auf deiner For You oder doch nur die immer gleichen Gesichter von „Influencern“ und „Marken“, welche du eigentlich gar nicht sehen willst? Ein gewisser Sprachwitz ist da versteckt, wenn man die News derzeit um den „versteckten Button“ auf der Plattform so liest. Denn was auf deiner Startseite landet und „viral geht“ ist nicht der Content, welchen du gern siehst, sondern welchen ein Mitarbeiter „für dich“ und viele andere auswählt. Die Rede ist vom Heating auf TikTok und wir fragen, ob das eigentlich ein „Skandal“ ist?
Mitarbeiter wählen manuell bestimmte Clips aus, welche besonders vielen Nutzern angezeigt werden. Während man nach Außen hin den mächtigen Algorithmus dafür verantwortlich macht, dass bestimmte Inhalte besonders präsent sind, die Nutzer viel interagieren, gibt es also nach „internen Papieren“ und „ehemaligen Mitarbeitern“ auch einen direkten Eingriff in die Inhalte. So hat Forbes herausgefunden. Ist das jetzt verwerflich und einen Aufreger wert? Was bedeutet das für Creator und Nutzer?
TikTok ist an sich ein Skandal und das gewiss nicht wegen des manuellen Eingriffs in die Ausspielung von Clips. Kaum eine Plattform ist derart umstritten und undurchsichtig. Und das nicht nur wegen seiner süchtigmachenden Mechanik des „noch ein Swipe für den nächsten Clip“ (Bist du TikTok süchtig? Teste es! – Check-App) und auch nicht, da es gefährlich ist oder es kaum Hintergründe zu Inhaberschaft und Verflechtungen gibt. Lies: Die Antwort auf die Frage: Wem gehört TikTok? – Check-App
Was ist TikTok Heating?
Wir sparen uns mal jegliche weitere Sprachspiele, obwohl Heating dazu als Begriff schon einige Ansatzpunkte geben würde. Heiß sind auf der Plattform bekanntlich vor allem manche Inhalte. Doch worum geht es hier überhaupt? Forbes schreibt etwa „TikTok’s Secret ‘Heating’ Button Can Make Anyone Go Viral“ und enthüllt die genauen Mechaniken. Demnach sei diese Praxis ein Skandal, da sie gegen das Verständnis von sozial Media als demokratische Plattform verstoße. Sagt ein Professor, welcher offenbar Instagram und Facebook verschlafen hat. Man pushe Content, welcher geschäftlich von Interesse sei, etwa aufgrund von Werbung oder anderen Beziehungen. Hier liegt ein weiterer Punkt, da eben diese Funktion auch missbraucht werden könne und es dazu laut Forbes auch gekommen sei.
Check-App meint: Wir können das nun nicht bewerten, da wir kein Recherche-Blog sind. Laut TheVerge habe ByteDance die Praktik bestätigt. Seid euch jedenfalls als Nutzer der Plattform bewußt, dass hier kuratiert wird und nicht alle Inhalte so toll sind (harhar). Außerdem ist man als Creator nicht abhängig vom FY-Algo, sondern kann mit Werbung und Geld leicht nachhelfen populär zu sein. Auch das kennt man zu Genüge von den anderen Plattformen. Für amerikanische Nutzer ist die Nachricht natürlich angesichts der Verbotsdebatte äußerst brisant und dürfte diese erneut „anheizen“.
Im Kontext des Heating muss man auch die neue Funktion sehen, wonach man erfahren darf, warum manche Inhalte auf der FY landen: Neu bei TikTok: Warum du dieses Video siehst – Check-App