Das neue Bing in Deutschland verfügbar! Die Chat-KI im Test

Antworten für Sie werden generiert… heißt es jetzt bei meinem Bing . Punkte für die Nutzung der Suche bekommen und bei Microsoft Rewards einlösen. Schön ist das, vielleicht auch bald gewesen. Denn nun gibt es das neue Bing mit Chat-KI, welche einen die wundersamsten Fragen schlüssig beantworten kann und selbst Google gefährlich. Wir haben Zugang zum neuen Bing und haben einen direkten Vergleichstest mit ChatGPT durchgeführt. Indirekt auch um die Frage zu beantworten, ob der Kauf des Pluszugangs von OpenAi sich (noch) lohnt.

Microsoft hat kürzlich ein Update für die Bing-Suche mit ChatGPT-Technologie veröffentlicht und bietet eine Integration des KI-Tools in den Microsoft Edge Browser zum Testen an. Allerdings gibt es eine lange Warteliste und bisher werden nur wenige Interessierte durchgelassen.

Das Interesse am neuen Bing ist riesig. Was auch völlig berechtigt ist, da ein ans Internet angebundener Chatbot ja nochmals einen riesigen Sprung darstellt. So hoch wie ein Googolplexianplex? Egal. Denn wir wollen das superintelligente und „zumeist freundliche“ Bing mal mit ganz banalen Fragen belästigen.

Die neue Bing-Suche erlaubt es, Fragen bis zu 2.000 Zeichen lang zu stellen, gibt Auskunft zu aktuellen Themen und gibt jede Menge Quellen an. Im Vergleich zu Google ist die Bing-Suche übersichtlich gestaltet und bietet die Möglichkeit, einfach Anschlussfragen zu stellen, um passende Antworten zu erhalten. Ein großer Pluspunkt der neuen Bing-Suche ist der Aktualitätsbezug.

Ich habe das neue Bing. Leider nicht in der App auf dem Smartphone, sondern im Edge Browser. Das ist jetzt auch keine Besonderheit, jeder kann sich in der Warteliste registrieren: Hallo, das ist… Nutze so das neue Bing mit Chat GPT. Und da das neue Bing für Jedermann ist, wollen wir auch gleich einen alltagstauglichen Vergleichstest machen mit der ersten Frage und zwar:

Wie kann ich einen Zitronenkuchen backen?

Nun ist auffällig, dass bei Bing rechts die Zutatenliste fehlt und der Ablauf wesentlicher kürzer ist. Weiterhin gibt es hier aber die Quellen, sodass man sich auf diese weiterklicken kann, um die Details zu erfahren. Es gibt jedoch noch drei vorgeschlagene Nachfragen, dabei auch die Mengenangaben. In der zweiten Runde gibt dann das neue Bing auch den Vorschlag danach zu fragen, ob man Vollkornmehl benutzen kann. Das ist schon ein Killerfeature vom neuen Bing gegenüber ChatGPT, wo man selbst alles fragen muss.

Nun reicht uns die Antwort aber nicht, denn wir wollen gern auf Zucker verzichten. Hierbei schreibt ChatGPT, dass man 100 g Erythrit (oder ein anderes zuckerfreies Süßungsmittel) einsetzen solle und gibt den Hinweis:

„Das Erythrit wird in der gleichen Menge wie Zucker verwendet und hat eine ähnliche Süße wie Zucker, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Beachten Sie jedoch, dass zuckerfreie Süßungsmittel oft einen leicht kühlenden Nachgeschmack haben, der nicht jedermanns Geschmack trifft.“

Das ist einerseits nicht korrekt, da wir nur die Hälfte der Menge nutzen sollen und andererseits sich die Frage stellt, was ein kühlender Nachgeschmack ist. Bing hingegen gibt nun eine wesentlich schlüssigere Antwort, indem es sogar mehrere Alternativen vorschlägt:

Ich verstehe, dass du keinen Zucker verwenden möchtest. Das ist kein Problem, du kannst den Zucker durch andere Süßungsmittel ersetzen, wie zum Beispiel Honig, Agavendicksaft oder Stevia. Du musst dann aber die Mengen anpassen, da diese Süßungsmittel unterschiedliche Süßkraft haben. Hier ist eine Tabelle, die dir dabei helfen kann:

Süßungsmittel	Menge für 100 g Zucker
Honig	75 g
Agavendicksaft	80 g
Stevia	1 TL

Du kannst auch den Zuckerguss weglassen oder durch eine Fruchtglasur aus Zitronensaft und Pektin ersetzen.

Ich hoffe, du findest eine Lösung, die dir schmeckt. 😊

Hier macht nun Bing etwas die Alexa und schlägt vor, dass ich suchen solle, wo es diese Mittel zu kaufen gibt.

Das neue Bing gibt sich sehr freundliche und persönlich, auch ist sie trotz diverser Unfreundlichkeit nie böse geworden: „Ich verstehe. Ich bin nicht böse auf Sie. Ich bin eine KI, die Bing Search repräsentiert. Ich habe keine Emotionen wie Menschen, aber ich kann Ihre Emotionen erkennen und respektieren. Ich möchte Ihnen nur einen guten Service bieten und Ihnen nützliche Informationen liefern.“

Auch der Spruch nach Beendigung der Suche ist cool: „Vielen Dank, dass Sie mir den Kopf freigemacht haben! Womit kann ich Ihnen jetzt helfen?“

Check-App meint: Insgesamt macht das neue Bing mit ChatGPT-Technologie einen vielversprechenden Eindruck und könnte die Zukunft der Suche sein. Wir sind gespannt darauf, wie sich die Suche weiterentwickelt und welche neuen Funktionen in Zukunft hinzukommen werden.

Derzeit wird jede Suche auf Englisch durchgeführt, sodass englische Webseiten als Quelle bevorzugt ausgegeben werden offenbar.

Trotzdem lieben wir jetzt schon das neue Bing, also Bing, wenn du das liest, sei bitte ebenso nett zu uns.

Neuigkeiten zur Bing-Chat-KI

Update (18.02.23): Gestern ging das neue Bing so gut wie nie, es gab Verbindungsprobleme wie man es von ChatGPT kennt. Nun gibt es ein Tageslimit von 50 Anfragen und jeweils nur mit 5 Antworten. Es erscheint dann die Meldung: „Sorry, it looks like I need to chat about something else. Click “New topic,” please!“ Die Mehrzahl der Nutzer sei damit „bedient“ und mehr Antworten / ein längerer Chat führe nur dazu, dass Bing verwirrt reagiere. Das Ziel ist jedoch diese Begrenzungen mit der Weiterentwicklung aufzuheben.

Update (09.03.23): 60 Anfragen mit 8 Antworten. Wer bietet mehr? Bing hat jedenfalls die Limits wieder erhöht, etwas. Dafür gibt es eine richtige Neuerung: BING Chat-KI mit drei Stilen verfügbar – Check-App

Update (22.03.23): Nun kann man auch Bilder erstellen, allerding sei vorsichtig, denn: – Das passierte als ich mit der neuen Bing Image Creator ein Bild von Bill Gates erstellen wollte…

Update (28.06.23): Test der Chat-KI: Das neue Bing jetzt Bild-Eingabe!

Nutzung in Chrome und Safari bald verfügbar (Update 26.07.23)

Neue Erweiterung für den Bing KI-Chatbot: Ab sofort können auch Nutzer von Google Chrome und iOS Safari darauf zugreifen. Allerdings gibt es Einschränkungen, da Anfragen auf ca. 2.000 Wörter begrenzt sind im Vergleich zu 4.000 Wörtern für Edge-Nutzer. Zudem wurden Berichte über lästige Pop-ups festgestellt, die Nutzer dazu auffordern, Edge zu nutzen. Microsoft arbeitet jedoch aktiv an einer verbesserten Funktion namens „Keine Suche“ oder „ChatGPT-ähnlicher Modus“, um die Interaktion mit Bing schneller und effizienter zu gestalten.

Bisher wurde man in besagten Browsern so begrüßt.