Auf Seite 116 des Romans von Herrn Hillenbrand bekamen wir Leser es präsentiert. Jenes „quasi der Graf von Montecrypto“. Es manifestiert den Titel des Buches, welcher sich ohne Vorkenntnisse befremdlich liest. Es erklärt eigentlich auch schon das ganze Buch ohne das Ende zu lesen und gibt den eiligen Zeitgenossen die Möglichkeit auszusteigen, sich den Rest zu denken. Ich meine: der Juno-Ausstieg, der mehrfach betonte „vermeintliche“ Tod von Hollister. Da kann man sich schon alles zusammenreimen, auch ohne Poesie-Diplom. Das wäre auch mitunter nicht falsch gewesen, da die viele Seiten fühlenden Wendungen an sich für die eigentliche Aufklärung am Ende nur bedingt etwas aussagen. Klar, im Hut vom Detektiv Dante ist ein Sender, sodass Herr Tang ihn verfolgen konnte ins Hotel in Mexico, aber… seine Alkoholsucht, das Treffen mit der Juno-Chefin und die privaten Details, naja.
Dies ist also kein gewöhnliches Buch-Review des Romans Montecrypto, in welchem es um eine Bezahlapp Juno, ihren verschwundenen Gründer und ein angeblichen Crypto-Schatz geht. Wenn es das wäre, dann würde ich einfach schreiben: lest lieber Angst von Robert Harris. Ist weniger explosiv und trotzdem spannender.
Am Anfang stinkt es in Los Angeles durchs Feuer. Am Ende explodiert jenes Hotel und es tropft nur so heißes Öl von den Klippen herab. Es geht hier nur ums Ende. Offenbar haben einige Leser trotz der vielfachen „Zusammenfassungen des Ermittlungsstandes“ es nicht verstehen können. Hierbei habe auch ich die Frage, ob die immer kürzer werdenden Kapitel ein Stilmittel sind und die Geschwindigkeit steigern sollen? Trotzdem wirkt eben das Ende sehr gehetzt und aufgesetzt, es ist vom Stil jenes „ach so war das alles“. Löblich zumindest, dass alle „Rätsel“ aufgeklärt werden.
Hollister lebt – Warum also Montecrypto?
Der Detektiv wurde also von der Schwester nach Anweisung von Hollister beauftragt. Seine Vorgeschichte bei dem Bankencrash hätte ihm zum perfekten Buhmann gemacht, heißt es am Ende.
Hollister wollte sich an Juno rächen und an der Welt an sich. Er behauptete in einem dritten Video, dass eine 10 Mrd. Lücke bei der Bezahlapp Juno vorhanden sei, sodass die Kundengelder unsicher sind. Kunden würden entsprechend ihre Gelder abziehen, doch durch die Bots würde das System so belastet, dass es zusammenbreche. Dies führe dazu, dass die Kunden noch mehr in Panik geraten. Sie würden nun das Geld in Dollar auf ihre Konten buchen, das führe zu einem Zusammenbruch der US-Währung.
Der Detektiv nimmt ein eigenes Video auf und behauptet, dass die Lücke mit dem gefundenen Schatz geschlossen sei und es demnach nicht zu einer großen Panik komme.
Es gibt also keinen Schatz.
Es gibt kein besonders Mysterium.
Achja, was hat das nun mit dem Grafen von Monte Cristo zu tun?
„Der Graf von Monte Christo“ ist ein Roman von Alexandre Dumas, der die Geschichte eines Mannes namens Edmond Dantès erzählt, der zu Unrecht jahrelang im Gefängnis sitzt und Rache an denen sucht, die ihn betrogen haben. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis entdeckt er einen riesigen Schatz auf der Insel Monte Christo, den er nutzt, um seine Rache durchzuführen. Auf seinem Weg findet er auch Liebe und Erlösung.
Insofern ist die eigentliche Hauptfigur nicht etwa Hollister, sondern der Detektiv selbst. Er findet in der Bloggerin seine Liebe und kann sein Image aufpolieren, als Held dastehen.