Es ist paradox: Früher konnte man mit dem Händler auf dem Markt noch über einen Apfel verhandeln, heute gibt man seine Daten, sein halbes Leben preis und bekommt im Problemfall nicht mal ein digitales Schulterzucken zurück. Da sitzt du dann, die App hat dich verlassen wie ein schlechtes Tinder-Date und alles, was du hast, ist das Echo deiner Klicks in einem endlosen Formular-Dschungel.
Man sollte meinen, dass im Zeitalter der Kommunikation der Kontakt zum Support so einfach wäre wie das Liken eines Katzenvideos. Aber nein, du findest dich wieder in einem kafkaesken Labyrinth aus Hilfeseiten, die so hilfreich sind wie ein Glas Wasser für einen Fisch. Statt einer echten Unterhaltung mit einem Support-Mitarbeiter fütterst du ein Kontaktformular mit deinen Sorgen – und erhältst im besten Fall eine automatisierte Antwort, die ungefähr so persönlich ist wie die Durchsage in einem Fahrstuhl.
Aber wehe, du möchtest Werbung schalten! Plötzlich gibt es Wege, TikTok zu kontaktieren, die so klar und einfach sind wie die Bedienung eines Lichtschalters. Da funkeln die Kontaktmöglichkeiten wie die Augen eines Kindes im Süßigkeitenladen. „Besuche TikTok For Business“, „Klicke auf Kontakt aufnehmen“, „Fülle das Formular aus“ – und schwupp, wird man durchgereicht wie ein VIP-Gast auf der roten Teppichspur. Das ist der moderne Fluch der Monetarisierung: Kundenservice wird zur VIP-Lounge, und wer nicht zahlt, wartet draußen im Regen.
Wir haben uns also daran gewöhnt, dass unsere digitalen Gefährten, mit denen wir so viele Stunden verbringen, im Falle eines Falles schweigen wie eine Wand. Aber es ist ein schiefes Bild: Da teilen wir fröhlich unser Privatleben, geben Daten preis, ohne mit der Wimper zu zucken, aber wenn wir ein Problem haben, stehen wir vor einer Wand aus Standardantworten und Formularen. So ist die digitale Welt: Voller Verbindungen und doch so distanziert, wenn es darauf ankommt.
Es zeigt, dass der wahre Wert in der digitalen Ökonomie nicht in der Bindung zwischen Nutzern und Plattform liegt, sondern in dem, was monetarisierbar ist. Es ist eine harte Lektion in digitaler Desillusionierung – aber eine, die wir lernen müssen, während wir auf die nächste Antwort von einem echten Menschen warten.