Du sitzt gemütlich auf deinem Sofa, scrollst durch Instagram, teilst ein paar Bilder, kommentierst vielleicht sogar hier und da – und plötzlich: Account gesperrt. Eine Meldung, dass du angeblich gegen die Community-Richtlinien verstoßen hast. Was hast du falsch gemacht? Wer weiß das schon. Und das Schlimmste? Es gibt niemanden, den du fragen kannst. Willkommen in der Instagram-Welt, in der deine digitale Existenz von einem Algorithmus bestimmt wird.
Keine echte Hilfe: Support? Fehlanzeige!
Instagram ist eine Plattform, die Milliarden an Werbeeinnahmen durch seine Nutzer generiert. Doch sobald es ein Problem gibt, ist der Support wie in Luft aufgelöst. Kein Kontaktformular, keine E-Mail, kein direkter Ansprechpartner. Wie auch ein Reddit-Nutzer es treffend beschreibt: „Als Unternehmen, das Milliarden durch seine Nutzer verdient, ist es völlig unverständlich, dass es kein Kunden-Support-Formular, keine E-Mail und keine Telefonnummer gibt“ . Viele erleben das Gleiche: Konten werden ohne Vorwarnung gesperrt, und jeder Versuch, eine Antwort zu erhalten, endet im Nichts.
In den meisten Fällen reicht ein einfacher Algorithmus, um über dein digitales Schicksal zu entscheiden. Ein falsches Wort, ein zu schneller Kommentar oder das falsche Bild – und schon bist du raus. Ein anderer Nutzer fasst es zynisch zusammen: „Es ist verrückt, dass der Instagram-Chef auf seiner Seite grinsend sitzt, während Menschen willkürlich gesperrt werden und ihre Reichweite verlieren“ .
Was zur Sperrung führen kann: Algorithmen als Richter
Der Grund für die Sperrungen? Meist bleibt das im Dunkeln. Offiziell soll es Verstöße gegen die Community-Richtlinien geben, doch welche genau, bleibt oft ein Rätsel. Ein Nutzer berichtet: „Jedes Mal, wenn ich einen Kommentar schreibe, werde ich gesperrt – egal, was ich sage, selbst das Wort ‚nice‘ führt zu einer Sperrung“ . Ein anderer fügt hinzu: „Mein Account wurde für ein angebliches Vergehen gesperrt, das ich nicht begangen habe. Als ich eine Beschwerde einreichte, hieß es nur, die Entscheidung sei endgültig“ .
Das Spannende daran? Es sind oft nicht die Accounts, die tatsächlich anstößige Inhalte teilen, die gesperrt werden. „Es gibt buchstäblich Pornografie-Accounts, die nach Meldung sagen, sie verstoßen nicht gegen die Regeln. Wie bitte?“ fragt ein weiterer Reddit-Nutzer . Offensichtlich greift der Algorithmus dort, wo er will, und manchmal trifft er eben die Falschen.
Du willst den Support kontaktieren? Viel Glück!
Auch wenn dein Account nur „vorübergehend“ gesperrt wurde, sieht es nicht viel besser aus. Die Kontaktaufnahme zum Support gestaltet sich mehr als schwierig. Ein Nutzer schildert, dass er immer wieder dieselben Formulare ausfüllt, nur um von Instagram keine Antwort zu erhalten: „Ich habe meinen Ausweis und meinen Reisepass eingesendet, aber sie fragen immer wieder nach denselben Dokumenten“ . Eine einfache Lösung gibt es selten – und die Geduld der Nutzer wird dabei auf die Probe gestellt.
Dein Instagram-Account? Nur eine Illusion
Der eigentliche Punkt bei all dem ist jedoch viel einfacher: Dein Instagram-Account gehört dir nicht wirklich. Wie ein Reddit-Nutzer es ausdrückt: „Soziale Medien sind der moderne Marktplatz. Es sollte keine Sperrungen oder Banns geben, es sei denn, es geht um illegale Inhalte“ . Doch in der Realität sehen wir das Gegenteil: Plattformen wie Instagram behalten sich vor, jederzeit Accounts zu sperren oder Inhalte zu löschen – oft ohne klare Gründe und ohne Möglichkeit der Rückmeldung.
Das Problem dabei ist, dass diese Plattformen es ihren Nutzern fast unmöglich machen, sich zu wehren. Der Support ist in den seltensten Fällen erreichbar, und die wenigen Anfragen, die durchkommen, erhalten entweder keine oder nur automatisierte Antworten. „Instagram kümmert sich nicht um uns Nutzer, es sei denn, du bringst ihnen eine Menge Geld ein“ , schreibt ein Nutzer frustriert. Diese Problematik stellt den größten Nachteil von Instagram dar.
Fazit: Sei dir bewusst, dass du auf Instagram nur ein Gast bist
Am Ende bleibt nur eine Erkenntnis: Wie auf vielen sozialen Plattformen bist du auch auf Instagram lediglich zu Gast. „Zuletzt sollte man immer im Bewusstsein haben, dass man auf solchen Plattformen nur zu Gast ist. Der eigene Account und alle Inhalte gehören einem nicht selbst, sondern letztlich hat Instagram alle Macht“ . Solange du dich in diesem digitalen Raum aufhältst, bist du den Regeln der Plattform ausgeliefert – und diese Regeln sind oft unklar und schwer nachvollziehbar.
In einer Welt, in der digitale Kommunikation so allgegenwärtig ist, sollte man sich bewusst machen, dass man jederzeit von einem Algorithmus ins Abseits befördert werden kann. Was bleibt? Vielleicht ein Rückzug ins „freie“ Internet, wo Inhalte nicht durch willkürliche Richtlinien und unsichtbare Algorithmen kontrolliert werden. Denn die Macht, die Instagram & Co. über uns haben, ist nur so groß, wie wir sie machen.