„Dü Dümm!“ – Wer Alexa fragt, ob sie dumm sei, erhält das als Antwort. Nun wollen wir nicht boshaft sein, auch wenn unsere Ansprüche an KI seit 2001 etwas höher sind als „Spiel einen Radiosender“ oder „Erzähle einen vorproduzierten Flachwitz“. So eine Frage entsteht natürlich aus dem Affekt, wenn der Amazon Lautsprecher einen mal wieder nicht verstanden hat und anstatt des Saugroboters die Beleuchtung im Wohnzimmer aktiviert. Dennoch bleibt auch 2024 das Gefühl, dass die Echo Lautsprecher weit unter ihrem Potential bleiben. Während OpenAI jetzt sogar Ironie erkennt und weitere Gefühle, die selbst Sheldon Cooper fremd sind, kann Alexa noch nicht einmal selbst ähnliche Musik finden oder kreativ vorschlagen. Oder eben aus dem Nutzerverhalten sinnvolle Werbung ausspielen, wenn wir im Sinne von Amazon argumentieren sollen.
Das ist, was wir 2023 von Amazon Alexa und Echo erwartet haben: eine verbesserte Konversationsfähigkeit durch das neue Large Language Model, smartere Routinen, natürliche Sprachverarbeitung und die Fähigkeit, aus Nutzerverhalten sinnvoll zu lernen. Leider ist vieles davon bisher nicht eingetreten. Im Gegenteil, die zuvor verfügbaren ChatGPT-Skills sind sogar verschwunden.
Wenn dich interessiert, warum Alexa oft nicht das macht, was du von ihr möchtest, dann schau dir unseren Beitrag „Alexa versteht dich nicht? Deshalb ist Amazons KI-Assistent dümmer als ein Karton!“ an. Dort erfährst du, warum Amazons Sprachassistent auch im Jahr 2024 keine großen Fortschritte gemacht hat und welche Features wir schmerzlich vermissen. Hier geht’s zum Beitrag.
Alexa-Upgrades und Herausforderungen
Amazon plant für 2024 eine überarbeitete Version von Alexa, die insbesondere durch Partnerschaften mit Unternehmen wie Anthropic und deren KI-Modell Claude weiterentwickelt werden soll. Diese neue Version, intern als „Remarkable Alexa“ bezeichnet, soll durch generative KI eine bessere Konversationsfähigkeit bieten und komplexere Anfragen verarbeiten können. Amazon möchte damit endlich beweisen, dass Alexa nicht nur ein praktischer Helfer, sondern auch eine lukrative Einnahmequelle sein kann. Dazu ist eine kostenpflichtige Version geplant, die zusätzliche Features wie Shopping-Beratung und fortschrittliche Smart-Home-Funktionen beinhaltet. Ob diese Pläne aufgehen und Alexa tatsächlich das versprochene Upgrade erfährt, bleibt jedoch abzuwarten.
Jetzt stehen wir vor den angekündigten Verbesserungen im Jahr 2024 und warten gespannt, ob Amazon die von den Nutzern geäußerten Wünsche und Kritikpunkte diesmal aufgreifen wird. Die Ankündigung bei Reuters stammte bereits aus August, doch seitdem ist außer Prime Day-Angeboten für die Echo-Geräte wenig passiert.
Die neue Version wird als kostenpflichtige Option für 5 bis 10 Dollar pro Monat angeboten, während die klassische Alexa weiterhin kostenlos bleibt. Es ist jedoch unklar, ob diese neue Version auf existierenden Geräten laufen wird oder spezielle Hardware benötigt. Amazon hat in den letzten Jahren stark in die KI-Entwicklung investiert und eine Partnerschaft mit Anthropic aufgebaut, einschließlich einer Investition von 4 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.
Diese Neuausrichtung ist Teil von Amazons Bemühungen, Alexa profitabler zu machen und stärker in den Smart-Home-Markt einzudringen. Trotz der Verbesserungen bleibt jedoch unklar, ob Verbraucher bereit sind, für Funktionen zu zahlen, die derzeit kostenlos angeboten werden. Eine ähnliche Skepsis wurde von Analysten bezüglich der Erfolgsaussichten des neuen Abomodells geäußert.