Die blauen Helme sind nicht auf der Karte unterwegs, um Frieden zu stiften. Leider. Aber wer ein Spiel wie Bunker Wars spielt, der erwartet auch nicht die Harmonie. Sondern schnelle Duelle in Echtzeit. Das kriegerische Unterfangen ist hierbei vom Gameplay bewährt, haben wir mit Bakterien und Pilzen schon oft gesehen. Die Umsetzung von zillionwhales ist aber so ein „Noch eine Runde“ Ding. Klar, Publisher ist nur Azur Interactive Games Limited, der eigentliche Macher Andrey Korotkov steckt dahinter, welcher mit Mushroom Wars uns schon vor zehn Jahren zur Pilzpfanne machte.
Alex.Faust am Start, fordert mich heraus! Okay, das Matchmaking ist automatisch und bringt mitunter unfaire Duelle, zumal die Spielerbasis bei 500K Downloads noch nicht so dicke wirkt. Bot-Gegner? Mitunter vielleicht. Also mache ich euch das Game mal schmackhaft, vielleicht treffe ich euch ja auf dem Schlachtfeld… mit meinen Truppen.
In Bunker Wars steckt der Staub alter Schlachtfelder – und dennoch eine gewisse Frische, die den Konflikt auf die Bildschirme zurückbringt, ganz ohne den moralischen Zeigefinger. Bunker Wars simuliert keine Diplomatie, sondern pure Eroberung, eine Taktik, die in der deutschen Gaming-Community auf Resonanz stößt, weil sie direkt ist, klar und ohne die Fassade eines Friedensbringers. Hier übernimmt man den Part eines Generals, der mit knappen Ressourcen klug umgehen muss, wie einst ein Schlieffen-Plan der Moderne, doch ohne die Politik im Hintergrund. Der Spieler ist hier kein friedensliebender „Blaumann“, sondern ein strenger Kommandeur im Kampf um den nächsten Bunker.
Gesteuert wird in Echtzeit, was das Spiel intensiv und an die eigenen Reflexe und Entscheidungen bindet. Bunker Wars zeigt, dass Andrey Korotkov die Mechaniken klassischer RTS-Games gemeistert hat und weiß, wie man die deutschen Spieler fesselt: Das schnelle Aufrüsten und Verteidigen erinnert an das Schachmatt-Tempo, das beim Sieg von Mushroom Wars fasziniert hat – nur dass nun die Gegner Menschen sind. Es ist keine sanfte Herausforderung, sondern eine mit einem klaren Ziel, das man mit seiner Taktik und seinen schnell reagierenden Fingern erreichen muss.
Doch das monetäre Balancing sorgt für Reibung. Die Bunker Wars-Erfahrung ist stark darauf ausgelegt, dass Spieler für ihre Siege auch in die Tasche greifen, was sich bereits in den Reviews niederschlägt. Häufige Kritik: „Pure Geldgier“ und „ständiger Kaufdruck“, der gerade das deutsche Publikum abschreckt. Ressourcen wie Upgrades und Verbesserungen sind ohne Kauf nur zäh zu erreichen, und Fortschritte scheinen manchmal nur mit echtem Geld machbar. Dieser Aspekt überschattet leider die taktische Tiefe des Spiels und das Belohnungsgefühl, das gerade durch Erfolge im PvP-Matchmaking aufkommen könnte.
In der Multiplayer-Liga mischen viele „Schlachtfeld-Kommandanten“ – oft recht international – um den höchsten Rang, und der PvP-Modus wirkt sowohl nervenaufreibend als auch konkurrenzbetont. Einigen Spielern missfällt allerdings das scheinbar unausgewogene Matchmaking, das als „zermürbend“ beschrieben wird, und das Gefühl, „immer zu verlieren“, wenn keine Upgrades vorhanden sind. Die Balance zwischen Herausforderung und Erfolg ist hier noch nicht ideal, was für einige den „Noch eine Runde“-Reiz mindert. Trotzdem bleibt für alle, die schnelle Entscheidungen und taktisches Geschick schätzen, ein gewisser Nervenkitzel, der Bunker Wars zu einem echten RTS-Hit macht – auch wenn der monetäre Aspekt hier oft an die oberste Front drängt.