Stell dir vor, du sitzt gemütlich auf deinem Sofa, öffnest voller Erwartung dein Smartphone und denkst dir: „Hach, wie schön wäre es, ein Imperium aufzubauen!“ Aber halt – nicht so schnell! Denn Age of Empires Mobile macht dir sofort klar, dass Rom zwar nicht an einem Tag erbaut wurde, aber du hier mindestens eine Woche brauchen wirst. Oder aber du lässt die Kreditkarte springen und beschleunigst das Ganze. Willkommen im 21. Jahrhundert der mobilen Strategiekunst, wo Geduld nicht die Tugend des Kaisers, sondern die Strafe für den Plebs ist.
In unserem ersten Review von Age of Empires Mobile hatten wir uns noch gefragt, warum es keine Reviews gibt, nun gibt es sie – und sie sind vernichtend (wie eine Armee aus Elefanten und Triböken); 3 Sterne, wir haben alle 699 deutschen Bewertungen mit KI und Big-Data-Semantikanalyse durchleuchtet.
Der Glanz der Grafik – so schön, dass du fast vergisst, wie langweilig es ist Ja, ja, das Auge isst bekanntlich mit, und Age of Empires Mobile weiß, wie man ein visuell ansprechendes Menü serviert. Die Grafik ist fein, die Animationen flüssig – wenn es doch nur einen Hauch von Relevanz für das Spiel hätte! Hier ein Zitat eines glücklichen Ästheten:
„Die Grafik ist hübsch und detailreich, die Animationen laufen flüssig und wirken hochwertig. Für ein Mobile-Spiel ist das Niveau erstaunlich hoch.“
Großartig! Wenn das Ziel des Spiels darin bestünde, stundenlang die schönen Wolkenformationen und den Regen auf den Dächern deines Schlosses zu bewundern, wäre Age of Empires Mobile ein Meisterwerk. Doch wehe dem, der ein Spiel erwartet, das auch nur ansatzweise so strategisch ist wie sein PC-Vorfahre. Denn dann wird er sich bald fragen, ob die nächste Stunde in der Warteschlange am Flughafen nicht doch spannender gewesen wäre.
Warte, warte nur ein Weilchen – und gib uns dein Geld Und nun zu den wahren Herrschern des Spiels: den Timern. Es geht hier nicht um epische Schlachten oder listige Strategien, sondern um das Warten auf Fortschritt. Einen Steinbruch bauen? Drei Stunden. Eine Kaserne? Ach, komm morgen wieder. Ein Spieler fasst es treffend zusammen:
„Man wartet hier mehr als man spielt. Ohne Geld zu investieren, kommt man kaum voran, und das zerstört den ganzen Spaß. Das ist kein Age of Empires, das ist ein Geduldsspiel.“
Geduldsspiel, wohlgemerkt. Und für die ganz Ungeduldigen: Wer das Portemonnaie zückt, darf sich freikaufen aus den Ketten der Langeweile. Man könnte fast meinen, dass diese Timer die wahren Barbaren sind, die hier das altehrwürdige Kaiserreich überrennen. Und während du auf die nächste Verbesserung wartest, könntest du dir überlegen, wie lange es wohl dauern wird, bis du genug gespart hast, um den Bau deines Schwertträgers zu beenden. Spoiler: Ohne Echtgeld dauert es lange, sehr lange.
Strategie? Das war einmal Und dann wären da noch die Kämpfe. Erinnerst du dich an die Zeiten, in denen du sorgfältig eine Armee aufbaust, die Schlachtpläne schmiedest und die gegnerischen Truppen in kniffligen Manövern flankierst? Nein? Macht nichts, Age of Empires Mobile erinnert sich auch nicht. Hier ein treffender Kommentar:
„Das hat nichts mehr mit Strategie zu tun. Einheiten sammeln sich automatisch in Gruppen und laufen wie Zombies auf den Gegner zu. Was ist aus der Planung und den komplexen Kämpfen geworden?“
Das klingt doch wunderbar strategisch, nicht wahr? Deine Truppen formieren sich automatisch und laufen brav in den Tod – oder eben zum Sieg, je nachdem, wie die Zahlen gerade stehen. Taktik ist hier so überflüssig wie ein Regenschirm in der Sahara.
Helden aus der Mottenkiste – einmal Julius Cäsar ohne Bedeutung, bitte Ein weiteres Highlight: historische Helden! Cäsar, Jeanne d’Arc, Musashi – Namen, die Geschichte geschrieben haben. Doch in Age of Empires Mobile wirken sie eher wie die Statisten in einem Theaterstück, bei dem die Hauptrolle an die In-App-Käufe ging. Die Helden haben kaum Einfluss auf das Geschehen, und der Spieler fragt sich bald:
„Es ist schön, dass man historische Helden spielen kann, aber sie sind nur Kosmetik. Sie haben keine wirkliche Auswirkung auf das Spiel und machen keinen Unterschied in den Kämpfen.“
Das mag stimmen, aber wer will schon den historischen Cäsar, wenn man ein paar virtuelle Münzen kaufen kann, die dafür sorgen, dass der Bau deiner Farm doch ein bisschen schneller abgeschlossen wird?
Das Fazit – ein trauriges Kaiserreich in Trümmern Age of Empires Mobile ist der traurige Versuch, einem alten Königreich in der Mobilwelt neues Leben einzuhauchen, doch stattdessen wird es zu einem glanzlosen Pay-to-Win-Desaster. Klar, die Grafik glänzt und ein paar heldenhafte Namen wurden in den Topf geworfen, aber das reicht nicht. Die Strategie wurde geopfert, die Spannung erdrosselt, und am Ende bleibt nur das Warten – auf die nächste Timer-Ablaufzeit oder auf den Moment, in dem du das Spiel deinstallierst und seufzend zu deinem alten PC greifst, um dort ein echtes Imperium aufzubauen.
Doch hey, vielleicht gibt es auch einen positiven Aspekt: Wenigstens kann man das alles in hübscher Grafik genießen – solange man nicht erwartet, dass irgendetwas Interessantes passiert.