Die Streicher zupfen die altbekannten Saiten der Titelmelodie von Stronghold, komponiert von Robert L. Euvino – eine vertraute Klangwelt, die uns in das mittelalterliche Geschehen zurückversetzt und fast den Anschein erweckt, wir wären am PC statt auf dem Handy. Doch der Glanz verblasst rasch: Schon beim ersten Angriff stellt sich ein Problem ein – die Einheiten lassen sich nicht platzieren! Ein kurzer Blick in den Store bestätigt es: Stronghold Castles hat nur 3 Sterne, und das aus gutem Grund.
Schon beim Start von Stronghold Castles fällt auf, dass etwas Essenzielles fehlt: der berühmte Wusselfaktor, der die PC-Versionen von Stronghold so lebendig machte. Statt einer organischen Interaktion zwischen den Burgbewohnern und der Infrastruktur wirken die getrennten Bauabschnitte für Burg und Wirtschaft fast künstlich und bremsen das Spielfeeling. Die Entscheidung, den Aufbau der Burg und der Wirtschaft in getrennte Modi aufzuteilen, nimmt dem Spiel das typische Stronghold-Flair und lässt es leider etwas steril wirken.
Wie angekündigt, bringt Stronghold Castles die mittelalterliche Burgenbau-Atmosphäre auf mobile Geräte zurück – jedoch ist die Umsetzung wenig überzeugend und erfüllt die Erwartungen nur teilweise.
Obwohl Firefly Studios mehrere Jahre für die Entwicklung Zeit hatte, wirkt die App eher unfertig. Die Benutzeroberfläche ist schlicht in Grau gehalten und entspricht nicht den modernen UI-Design-Standards, die wir mittlerweile erwarten. Dazu kommt, dass die App vollständig auf Englisch ist und selbst grundlegende Funktionen nicht sofort intuitiv erscheinen.
Das Burgenbauen und strategische Kämpfen, das wir aus der Reihe lieben, ist zwar vorhanden, doch der Spielfluss wird durch viele kleine Mängel gestört. Die Steuerung wirkt auf mobilen Geräten hakelig, und das Platzieren der Truppen gestaltet sich unklar. Besonders bei Strategie-Titeln, in denen Planung und Taktik zählen, erwartet man mehr Präzision und Übersicht.
Check-App meint: Stronghold Castles versucht, die Essenz der ursprünglichen Stronghold-Spiele auf Mobilgeräten einzufangen, lässt jedoch wesentliche Aspekte des Spiels vermissen. Der Aufbau der mittelalterlichen Wirtschaft und das Errichten der Burg sind strikt getrennt, was das typische Gefühl von Zusammengehörigkeit und Strategie verwässert. So verbringt man die Zeit eher damit, Gebäude grob in ein Raster zu setzen und Timer abzusitzen, anstatt eine lebendige Siedlung zu schaffen, die in Bewegung ist und ineinander greift. Der Ablauf ist fragmentiert: Das Dorf und die Burg wirken wie separate Bereiche, die nicht ineinandergreifen, wodurch die Atmosphäre eines echten Burgherrenlebens verloren geht. Hinzu kommen die bekannten Free2Play-Elemente: Das Warten, Timer und ein ständiges Abkürzen mit Diamanten – die allgegenwärtige Einladung, Echtgeld auszugeben. Die liebevoll gestalteten Details der PC-Versionen sind kaum erkennbar, und das Erlebnis bleibt letztlich ein Mobile Game, das dem Anspruch der Reihe nicht gerecht wird.
Fazit: Ahh, jetzt habe ich es verstanden! Man muss die Einheiten vor dem weißen Strich platzieren. Bin ich durch die chinesischen Strategie-Apps, die einen wie ein Kleinkind durch die Menüs lotsen, schon so verblödet? Na gut, ich spiele weiter – mal sehen, was noch auf mich wartet. Update folgt eventuell.