Little Village ist eines dieser Indie-Spiele, das mit einem klar erkennbaren, charmanten Retro-Stil und einem großen Herz daherkommt. Entwickelt von Andy Nemeth, weckt es sofort Erinnerungen an Spiele wie Dwarf Fortress oder RimWorld, wie ein Reviewer bei Google Play schreibt, nur eben mit einem sanfteren, weniger stressigen Ansatz. Ich habe das Spiel auf der Suche nach einem Offline-Game kürzlich während eines Langstreckenflugs getestet – und was soll ich sagen? Es war die perfekte Art, mir die Zeit zu vertreiben, ohne dabei zu sehr auf den Bildschirm fixiert zu sein. Das Spiel läuft fast wie von selbst, was es ideal macht für Momente, in denen man eigentlich nicht zu beschäftigt und konzentriert sein kann, wie eben im Flugzeug. Dennoch blieb Little Village unterhaltsam und machte neugierig, wie das eigene Dorf mit der Zeit wächst und gedeiht.
Das Spielprinzip ist simpel und entspannend zugleich: Man übernimmt die Leitung eines kleinen Dorfes und hilft dabei, es durch Bauen, Ernten und Leveln der Bewohner langsam zu erweitern. Besonders gelungen fand ich die Möglichkeit, Dorfbewohner gezielt zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Dieses Feature motiviert zum Weiterspielen, auch wenn der Buchverkäufer – der für Upgrades unerlässlich ist – erst nach Stunden wieder auftaucht. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert, da es sonst schnell zu repetitiv wird.
Während das Potenzial groß ist, merkt man jedoch, dass Little Village an einigen Ecken noch unausgereift ist. Die Welten sind klein, und man kann jeweils nur eine aktive Welt zur Zeit spielen. Ein Multiplayer-Modus oder zusätzliche Missionen wären fantastisch und könnten für deutlich mehr Langzeitmotivation sorgen. Auch eine Möglichkeit, Spielstände zu speichern und vielleicht sogar zwischen mehreren Dörfern zu wechseln, würde der Spielerfahrung gut tun. Gerade in einem Aufbauspiel ist es ein bisschen frustrierend, dass die Spieltiefe nicht wirklich ausgenutzt wird und man sich kaum in die Entwicklung einer lebendigen Spielwelt vertiefen kann.
Dennoch verdient das Spiel großen Respekt für die Liebe zum Detail wie den Dekorationen und der ausgeklügelten Berechnung der Mood-Boni jedes Raums und die Sorgfalt, die man spürt – von der charmanten Grafik bis zu den kleinen Animationen der Dorfbewohner. Es ist ein Titel, der sichtbar mit Hingabe gemacht wurde und das Zeug dazu hat, mit den richtigen Updates zu einem Indie-Geheimtipp zu avancieren.
Fazit: Little Village ist definitiv ein Spiel mit Potenzial, das bereits jetzt zum gelegentlichen Abschalten und Entspannen einlädt. Es fehlt zwar an Story und Tiefgang, doch für zwischendurch ist es genau das Richtige. Wenn der Entwickler weiterhin Updates liefert und das Spiel mit neuen Funktionen anreichert, könnte es sich von einem charmanten, aber simplen Spiel zu einem echten Indie-Hit entwickeln.
Verfügbar ist das Spiel nur auf Android, der Google Play Store mausert sich aufgrund seines kostengünstigeren Accounts auch im Bereich der Indietitel zur besseren Anlaufstelle als iOS: