Tomorrow ist eine Mobile-Banking-App, die sich stark auf Nachhaltigkeit und ethische Geldanlagen konzentriert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Banken investiert Tomorrow das Geld ihrer Nutzer ausschließlich in zukunftsfähige Branchen und Projekte, die den Wiederaufbau von Ökosystemen oder den Schutz des Klimas fördern. Die App bietet klassische Bankfunktionen wie ein Girokonto, Unterkonten zur besseren Organisation der Finanzen und eine Debitkarte für Zahlungen. Besonders hervorzuheben ist das Spendenfeature, bei dem Nutzer durch das Aufrunden ihrer Zahlungen soziale und ökologische Projekte unterstützen können. Die verschiedenen Kontomodelle – vom kostenlosen Now-Konto bis zum klimafokussierten Zero-Konto – bieten je nach Bedarf unterschiedliche Funktionen.
Nachdem ich die Werbung für die Tomorrow-App auf TikTok gesehen hatte, wurde ich neugierig und wollte die vielversprechende Kombination aus Nachhaltigkeit und modernen Banking-Funktionen mal anschauen.
Obwohl die Idee hinter Tomorrow viele Nutzer anspricht und die App für ihre nachhaltige Ausrichtung gelobt wird, gibt es immer wieder Berichte über technische Herausforderungen, unvorhergesehene Gebühren und unzufriedenstellenden Kundensupport. Diese Probleme werfen Fragen zur langfristigen Nutzbarkeit der App auf, vor allem bei einer zunehmend technikaffinen Kundschaft, die neben ethischen auch funktionale Erwartungen an ein modernes Banking-Erlebnis hat.
Die App Tomorrow: Mobile Banking wird im Google Play Store mit einer beeindruckenden Bewertung von 4,6 Sternen basierend auf 13.200 Rezensionen bewertet. Mit über 100.000 Downloads hat sie bereits eine beträchtliche Nutzerbasis gewonnen. Die hohe Durchschnittsbewertung deutet darauf hin, dass die Mehrheit der Nutzer sehr zufrieden mit der App ist, insbesondere wegen ihres Fokus auf Nachhaltigkeit und einfacher Bedienbarkeit. Trotz der positiven Gesamtbewertung gibt es jedoch auch immer wieder Kritik, die auf technische Probleme und den Kundenservice hinweist.
Basierend auf der erweiterten Analyse von 200 negativen Bewertungen ergeben sich nun detailliertere Erkenntnisse und wiederkehrende Probleme, die die Nutzer von Tomorrow betreffen:
Wichtige Kritikpunkte:
- Zwang zur Nutzung von Google-Diensten: Ein großes Problem, das in mehreren Bewertungen auftaucht, ist die Abhängigkeit der App von Google-Diensten. Viele Nutzer empfinden es als widersprüchlich, dass eine nachhaltige und ethische Bank wie Tomorrow Google zwingend für Sicherheitsdienste nutzt, was zu Datenschutzbedenken führt. Einige Nutzer fordern alternative Download-Optionen abseits von Google, um ihre Privatsphäre besser zu schützen.
- Langsame oder ineffiziente Unterstützung durch den Support: Ein häufiges Thema in den Bewertungen ist die Kritik am Kundensupport. Nutzer berichten von langsamen Reaktionszeiten und unzureichender Unterstützung bei Problemen. Besonders ärgerlich sind Situationen, in denen der Support unklare oder unzureichende Anweisungen gibt, wie das Hochladen eines „komischen Selfies“ für die Authentifizierung.
- Probleme mit der Kreditkarte und Kontoführung: Viele Nutzer berichten von Schwierigkeiten mit der Nutzung ihrer Kreditkarte oder dem Kontostand. In einem Fall führte eine verzögerte Transaktion (20 Minuten) dazu, dass eine Rücklastschrift ausgelöst wurde, was dem Kunden zusätzliche Gebühren bescherte. Die Nutzer sind frustriert, dass solche Probleme nicht automatisch gelöst werden können, wie etwa eine automatische Übertragung von Geldern zwischen Hauptkonto und Unterkonten (Pockets).
- Unvorhersehbare Gebühren und Kontosperrungen: Mehrere Nutzer berichten, dass ihr Konto gesperrt wurde, weil Gebühren nicht rechtzeitig abgebucht werden konnten. Diese Sperrungen führten in manchen Fällen zu einem Minus auf dem Konto, obwohl die Nutzer keine Möglichkeit hatten, ihr Konto zu überziehen. Das schürt Unverständnis darüber, wie das System der Bank funktioniert.
- Fristlose Kündigungen und Verlust von Geldern: Ein schwerwiegendes Problem sind Berichte über fristlose Kündigungen von Konten. Ein Nutzer beschwert sich, dass sein Konto nach nur zwei Tagen ohne klare Erklärung gekündigt wurde, nachdem er private Verkäufe getätigt hatte. Besonders ärgerlich ist, dass das privat verdiente Geld einfach zurückgebucht wurde, was den Nutzer sowohl ohne Ware als auch ohne Geld dastehen ließ.
Einzelfälle und Emotionale Beschwerden:
- Unverständnis über Rückbuchungen: Ein Kunde versteht nicht, warum eine Kreditkartenbelastung aufgrund einer verzögerten Einzahlung abgelehnt wurde, was ihn 10 € an Rücklastschriftgebühren kostete. Der Kunde erwartet eine bessere Synchronisation zwischen den verschiedenen Kontofunktionen.
- Gefühl der Frustration: Einige Nutzer äußern starke Frustration über den Support und die Bank als Ganzes, mit Aussagen wie „die sollten den Laden dicht machen“ und „schlechteste Bank ever“.
Positive Aspekte trotz Beschwerden:
Einige Nutzer loben zwar weiterhin die Idee und das Konzept der Bank, besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltprojekte, doch die technischen und administrativen Probleme überwiegen in diesen Fällen. Es scheint, dass Tomorrow eine engagierte Nutzerbasis hat, die bereit wäre, mit kleineren Problemen zu leben, aber schwerwiegende Hürden wie Kontosperrungen und unerwartete Gebühren das Vertrauen erheblich belasten.
Fazit:
Die Tomorrow-App wird von vielen Nutzern für ihre Nachhaltigkeitsziele geschätzt, doch Probleme mit der technischen Umsetzung, dem Kundensupport und unerwarteten Gebühren mindern das Vertrauen erheblich. Vor allem die Zwangsnutzung von Google-Diensten und unklare Prozesse bei Kontosperrungen stehen im Zentrum der Kritik.