Lange Akkulaufzeit, integriertes Nachtlicht, frei bespielbare Karten, einfacher Offline-Zugriff, kindgerechte Bedienung. Auf den ersten Blick war ich interessiert, präsentierte sich doch dieser Kinderlautsprecher als „geniale Alternative“ zur Toniebox. So zumindest eine Mummy in einem Mom-Tok, welches aus Gründen auf meiner FY gelandet war. Schnell checkte ich das Gerät und die Ernüchterung kam: Der Yoto Player klingt zwar vielseitig, ist aber aufgrund des geringen Angebots an deutschsprachigen Inhalten und der teuren Zubehörkarten für viele keine Alternative zu Tiger, Tonie und Kekz.
Der Yoto Player wird auf TikTok und in Mom-Blogs als die „geniale Lösung“ für Kinder ohne Bildschirm beworben – ein Lautsprecher, der nicht nur Geschichten und Musik abspielt, sondern auch mit einem Wecker, White-Noise-Funktionen und einer kostenlosen Radiostation punktet. Besonders hervorgehoben werden die Benutzerfreundlichkeit, die einfache Steuerung über Drehknöpfe und die robuste, tragbare Bauweise – speziell beim Mini-Modell, das perfekt für unterwegs ist. Doch auch hier gilt: Die beworbenen Features klingen toll, die Kosten für Karten und Abo-Services summieren sich schnell.
Es wurde schnell klar, dass der Yoto Player in Deutschland vor allem eine Nische bedient: Während er im Vereinigten Königreich dank seiner durchdachten Funktionen und des charmanten Designs beliebt ist, fehlt es hierzulande an lokalisierten Inhalten. Die wenigen deutschen Nutzer, die das Gerät dennoch anschaffen, sind meist Technik-Enthusiasten oder DIY-Fans, die sich die Mühe machen, eigene Hörinhalte hochzuladen und Karten zu konfigurieren.
Vielmehr ist der Yoto Player ein Gerät, was die Macher der Toniebox sich mal anschauen sollten, um zu verstehen, was an neuen Features noch machbar wären. Gerade die Toniebox wirkt im Vergleich alt und rudimentär.
Yoto Player vs. Toniebox: Ein modernes Upgrade für Kinder-Audioplayer
Der Yoto Player bietet eine Reihe von Funktionen, die zeigen, wie modern Kinder-Audioplayer sein können – und hier könnten sich die Macher der Toniebox durchaus inspirieren lassen. Während die Toniebox weiterhin auf simple Figuren und grundlegende Funktionen setzt, bringt der Yoto Player beeindruckende Features wie:
- Integration einer App für individuelle Konfiguration, mit der Eltern Inhalte direkt hochladen und anpassen können.
- Flexibilität durch wiederbeschreibbare Karten, die mit Podcasts, MP3s oder Online-Radiosendern befüllt werden können.
- Vielfältige Inhalte, die von Geschichten über Disney und Harry Potter bis zu Musikalben wie den Beatles reichen.
- Mitwachsendes Konzept, das für Kinder von 0 bis 12 Jahren empfohlen wird, inklusive Mathe- und Meditationskarten.
- Zusatzfeatures wie Schlaflicht, Wecker und White Noise, die den Alltag vereinfachen.
Die Toniebox wirkt im Vergleich dazu eingeschränkter – besonders durch die Abhängigkeit von teuren Figuren und einem weniger flexiblen System. Während der Yoto Player mit einer offenen Plattform, benutzerfreundlicher Technik und einem breiten Angebot an Inhalten punktet, bleibt die Toniebox eher ein geschlossenes Ökosystem, das wenig Raum für Innovation bietet.
Yoto Player: Eine Vision für kinderfreundliche, bildschirmfreie Audioerlebnisse
Die Idee hinter dem Yoto Player entstand aus der Vision, Kindern ein medienfreies Audioerlebnis zu bieten, das kreativ, sicher und unabhängig vom Bildschirm funktioniert. Gegründet von zwei Vätern in Großbritannien, wurde das Projekt ursprünglich durch Crowdfunding unterstützt und entwickelte sich schnell zu einer Erfolgsgeschichte. Die Entwickler wollten eine Plattform schaffen, die nicht nur Geschichten und Musik abspielt, sondern auch den Alltag der Kinder begleitet – mit Features wie einem Nachtlicht, Wecker und sogar einer eigenen Radiostation. Der Yoto Player wurde dabei bewusst so gestaltet, dass er intuitiv bedient werden kann, selbst von den Kleinsten.
Persönlich finde ich die Idee, Kinder mit kreativen Inhalten zu fördern, faszinierend, gerade weil ich selbst erlebt habe, wie oft Geräte mit Bildschirmen in den Fokus rücken. Der Yoto Player steht für eine Alternative, die Kinder dazu ermutigt, sich auditiv und ohne Ablenkung durch visuelle Reize mit Geschichten oder Musik zu beschäftigen. Dennoch fällt auf, dass der Fokus bislang stark auf den englischen Markt ausgerichtet ist, was hierzulande die Zugänglichkeit erschwert – ein Punkt, der sicherlich überarbeitet werden könnte, um das Potenzial des Geräts auch in Deutschland voll auszuschöpfen.