Lilium, das einst als Hoffnungsträger der Luftfahrttechnologie galt, hat eine turbulente Reise hinter sich. Von großen Visionen über bahnbrechende PR-Videos bis hin zur Insolvenz und schließlich einer überraschenden Rettung – die Geschichte des deutschen Start-ups gleicht einem Wirtschaftsthriller. Der YouTube-Kanal „Was kostet die Welt?“ hat in seinem aktuellen Video „Lilium: Ein Absturz mit Ansage“ genau diesen Fall detailliert analysiert.
Was steckt hinter dem YouTube-Kanal „Was kostet die Welt?“?
Der Kanal „Was kostet die Welt?“ nimmt sich spannenden Wirtschaftsthemen an und erklärt komplexe Zusammenhänge verständlich und unterhaltsam. Mit tiefgehenden Analysen zu Unternehmen, Wirtschaftstrends und Finanzmärkten hat sich der Kanal eine treue Community aufgebaut. Betrieben wird er von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Kooperation mit funk (ARD/ZDF), was eine seriöse und journalistisch fundierte Berichterstattung gewährleistet. Mit inzwischen über 187.000 Abonnenten ist „Was kostet die Welt?“ eine feste Größe in der deutschsprachigen Wirtschafts-YouTube-Szene.
Die große Vision: Lilium und das Versprechen vom Flugtaxi
Im Jahr 2015 startete Daniel Wiegand gemeinsam mit seinen Mitgründern das Unternehmen Lilium. Das Ziel: ein eVTOL (electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft) zu entwickeln – ein leises, elektrisches Flugtaxi, das den Stadtverkehr revolutionieren sollte. Die Idee begeisterte Investoren weltweit, darunter auch Prominente wie Frank Thelen. Lilium sammelte in wenigen Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro ein und ging 2021 sogar an die Börse – allerdings ohne ein marktfähiges Produkt oder jemals einen bemannten Testflug absolviert zu haben.
Die Realität holt Lilium ein
Doch je genauer Experten hinter die Kulissen des Unternehmens blickten, desto fragwürdiger erschien das Projekt. Der „Aerokurier“ sowie renommierte Luftfahrtexperten wiesen bereits 2020 darauf hin, dass die technischen Versprechen von Lilium kaum haltbar seien. Besonders problematisch: Die realistische Reichweite des Jets lag laut unabhängigen Berechnungen bei lediglich 18 Kilometern statt der anvisierten 300–500 Kilometer. Der Akku erwies sich als zu schwach für einen effizienten Flugbetrieb. Trotzdem hielt Lilium an seinen ambitionierten Plänen fest.
Börsengang und Finanzspritzen – aber kein Umsatz
Mithilfe eines SPAC-Deals schaffte es Lilium 2021 an die US-Börse Nasdaq und wurde mit 2,5 Milliarden Euro bewertet – trotz fehlender Umsätze. Das Unternehmen verbrannte weiterhin Millionen, ohne einen greifbaren Fortschritt zu zeigen. Die Aktie fiel kontinuierlich und notierte schließlich unter einem Dollar. Im Jahr 2024 war Lilium schließlich gezwungen, um staatliche Unterstützung zu bitten, doch die deutsche Regierung lehnte eine Rettung ab.
Das plötzliche Weihnachtswunder
Gerade als die Insolvenz offiziell wurde und Lilium 1.000 Mitarbeiter entlassen musste, geschah das Unerwartete: An Heiligabend 2024 fand sich doch noch ein neuer Investor, der 200 Millionen Euro in das Unternehmen pumpte. Rund 750 Mitarbeiter durften bleiben, und Lilium erhielt eine letzte Chance. Doch wie lange diese Rettung anhält, bleibt fraglich.
„Fake it till you make it“ – die Lilium-Strategie?
Das Video von „Was kostet die Welt?“ stellt eine entscheidende Frage: War Lilium von Anfang an zum Scheitern verurteilt, oder ist es einfach ein typisches Beispiel für ein risikoreiches Tech-Start-up? Klar ist, dass Daniel Wiegand ein Meister des Storytellings ist. Er hat eine Vision verkauft, für die Investoren bereit waren, hunderte Millionen Euro auszugeben. Doch irgendwann muss ein Unternehmen liefern – und genau das hat Lilium bis heute nicht geschafft.
Fazit: Zukunft ungewiss
Lilium steht weiterhin vor massiven Herausforderungen. Ohne einen funktionierenden Jet, marktfähige Technologie oder eine solide Finanzstrategie bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss. Die Geschichte von Lilium ist ein Paradebeispiel dafür, wie stark Visionen in der Start-up-Welt ziehen – und was passiert, wenn sie nicht mit realen Ergebnissen untermauert werden.
Ob Lilium jemals wirklich abheben wird, bleibt abzuwarten. Das Video von „Was kostet die Welt?“ liefert jedenfalls eine spannende und fundierte Analyse zu diesem spektakulären Fall der Tech-Geschichte. Wer sich für Wirtschaft, Start-ups und disruptive Technologien interessiert, sollte sich den Kanal definitiv einmal anschauen.