Neulich habe ich ein Video über einen Zoobesuch gesehen. Völlig irre, oder? Naja, nicht wirklich – denn es war das erste YouTube-Video überhaupt: „Me at the zoo“ von 2005. Seit fast zwei Jahrzehnten bleibt dieses Video online, während Millionen neue Clips täglich hochgeladen werden. Doch das wirft eine spannende Frage auf: Wie lange kann das so weitergehen?
Twitch setzt Grenzen – YouTube bald auch?
Twitch hat gerade angekündigt, dass ab dem 19. April 2025 nur noch 100 Stunden Speicherplatz pro Kanal für Highlights und manuell hochgeladene Videos zur Verfügung stehen. Alles, was darüber hinausgeht, wird gelöscht. Laut Twitch betrifft das weniger als 0,5 % der Streamer – aber es zeigt deutlich, dass selbst große Plattformen irgendwann an Speichergrenzen stoßen.
YouTube speichert inzwischen unfassbare Mengen an Videomaterial. Während Twitch mit Kosten argumentiert, die durch selten angesehene Highlights entstehen, muss man sich fragen: Wann wird YouTube nachziehen? Noch gibt es keine offiziellen Pläne, aber es gibt einige Beispiele, die zeigen, dass Speicherplatz im Netz nicht unbegrenzt bleibt.
5 Fälle, in denen Plattformen Speicherplatz begrenzten
Twitch ist nicht allein mit solchen Maßnahmen. Hier sind fünf Beispiele, bei denen Plattformen die Daten ihrer Nutzer eingeschränkt oder gelöscht haben:
1. Google Fotos & Google Drive (2021)
Früher gab es unbegrenzten Speicherplatz für „hochauflösende“ Bilder. Dann entschied Google, dass alles auf das 15-GB-Limit von Google Drive angerechnet wird. Wer mehr Platz braucht, muss zahlen.
2. SoundCloud (2016 & 2019)
SoundCloud beschränkte den kostenlosen Upload-Speicher auf 3 Stunden. Später wurden alte, selten gehörte Tracks von kostenlosen Accounts gelöscht. Wer mehr Speicher wollte, musste ein Abo abschließen.
3. Vimeo (2023)
Vimeo setzte ein hartes Speicherlimit von 5 GB für kostenlose Nutzer. Wer größere Videos hochladen wollte, musste zahlen – oder sich eine andere Plattform suchen.
4. Mega.nz (2019 & 2022)
Der beliebte Cloud-Speicherdienst begann, inaktive Nutzerkonten mit hohem Speicherverbrauch zu löschen. Auch hier war die offizielle Begründung: zu hohe Kosten.
5. Facebook & Instagram (2023)
Facebook begann damit, alte Videos aus Gruppen zu entfernen, wenn sie kaum noch angesehen wurden. Instagram reduzierte die Archivierungsdauer für Stories.
Fazit: Niemand kann unbegrenzt speichern
Das Internet fühlt sich oft wie ein riesiger, unbegrenzter Speicher an. Doch Server kosten Geld, und wenn Plattformen keinen direkten Nutzen aus alten Videos ziehen, werden sie irgendwann aussortiert. YouTube könnte also in Zukunft ebenfalls Upload-Limits oder automatische Löschungen einführen. Vielleicht trifft es zuerst selten aufgerufene Videos oder nicht monetarisierte Accounts.
Bis dahin bleibt „Me at the zoo“ sicher erhalten. Aber wer weiß, welches das letzte YouTube-Video sein wird?