Flo aus Schleswig-Holstein setzt sich ans Meer, lächelt in die Kamera und sagt „Hi!“. Klingt unspektakulär? Ist es auch. Aber was dann passiert, ist ein algorithmisches Naturphänomen: Die Kommentarsektion mutiert zur UNO-Vollversammlung, in der sich User aus jeder Ecke des Planeten melden.
Der Hashtag zum Trend lautet: #nicetomeetyou
Der Trick? Ein simpler Satz: „Let’s see how far this goes.“ Eine Einladung zur digitalen Völkerverständigung, ein Testballon für den TikTok-Algorithmus – und die Menschen greifen zu.
Der virale Kettenbrief-Effekt
Irgendjemand aus Kanada sieht das Video und denkt sich: „Na, da schreibe ich doch mal ‚Hello from Ottawa!‘ rein.“ Zack, 50 Likes. Der Nächste meldet sich aus Dänemark, Südafrika, Honolulu. Die Kommentarspalte wird zur improvisierten Weltkarte mit menschlichem Touch. Und der Algorithmus liebt’s. Jeder neue Kommentar signalisiert: Hier passiert was. Also wird’s weiter ausgespielt.
Die neue Sehnsucht nach „harmlos viral“
Warum funktioniert das so gut? Weil es mühelos ist. Man muss nichts können, nichts wissen, keine kontroverse Meinung haben. Einfach nur: Hallo sagen. Eine Art Social-Media-Meditation gegen die Reizüberflutung. Es ist der virale Gegenpol zu Dramen, Challenges und Hyper-Edits – ein Low-Energy-Trend für High-Engagement-Zahlen.
TikTok als globaler Lagerfeuerplatz
Während Plattformen oft in nationalen Filterblasen enden, zeigt dieser Trend: TikTok kann auch anders. Wenn ein Mann in Kiel „Hi“ sagt und jemand aus Neuseeland darauf antwortet, ist das nicht einfach nur ein Kommentar – es ist ein Mini-Moment der globalen Verbundenheit.
Ob dieser Trend das Internet retten wird? Sicher nicht. Aber für einen Moment fühlt es sich an wie die gute alte Zeit des Webs: Einfach, direkt, menschlich. Und genau deshalb flutet er gerade deine For-You-Page.