Es gibt Dinge im Leben, die bestellt man einmal und dann nie wieder. Ich denke da an einen gebrauchten 5D-Drucker auf eBay, an diese ominösen Pflasterstein oder – ganz aktuell – offenbar an einen MrBeast Burger. Lieferando habe den ja im Programm.
Ja, MrBeast, der wohl größte YouTuber unserer Zeit, hat nach der Schokolade auch seine Burger endlich nach Deutschland gebracht. Zumindest theoretisch. In der Praxis muss man nämlich erst einmal herausfinden, wo man diese gastronomische Revolution überhaupt bestellen kann. Denn es gibt Standorte per Lieferando – aber eben nicht überall. Manchmal sind sie sichtbar, manchmal nicht. Wie eine Art geheime Gesellschaft der Burger, nur ohne das Flair von Verschwörungen.
Auf der Suche nach dem Burger-Geheimtipp
Da saß ich nun auf der Schlesische Straße 34 in 10997 Berlin vor meinem PC, hungrig und voller Vorfreude, mit der Lieferando-App bewaffnet. „MrBeast Burger, du wirst mir jetzt auf der Stelle geliefert!“ dachte ich mir. Doch Lieferando dachte sich: „Nö.“ Keine Filiale in meiner Nähe. Ein ganzes Land voller Lieferando-Küchen, aber MrBeast Burger war offenbar wählerisch. Also suchte ich weiter – und stieß auf ein Video, in dem sich jemand die Mühe machte, sich den Burger über Umwege zu besorgen. Das Ergebnis? Ernüchternd.
Doch das wirklich Spannende: Dieser Laden auf der Greifswalder hat gerade einmal drei Bewertungen. Drei! Ein Hype-Burger, der von der größten YouTube-Ikone der Welt beworben wird, und fast niemand scheint ihn je gegessen zu haben. Was hat es mit diesem Mysterium auf sich? Ein gastronomischer Geheimtipp – oder doch eher ein Geisterrestaurant im wahrsten Sinne des Wortes?
Was ich im Video sah: Die große Enthüllung – oder auch nicht
Optisch war die Tüte stark. Neonfarben, MrBeast-Logo, alles sehr laut und sehr jung. Man fühlte sich sofort wie ein 14-jähriger Fortnite-Spieler mit Merch-T-Shirt. Innen dann: die Burger.
Jetzt kommen wir zum Hauptproblem. Ich habe ein großes Herz für Burger. Ich kann mir einen Burger auch selbst zubereiten (ja, wirklich!) und mein Kumpel Mo hat einen Laden, wo die Patties so smashen, dass jeder Burger eine Hymne von Udio verdient hätte. MrBeast Burger? Naja.
Das „Brötel“ – in Sachsen sagt man so zu Burger Buns – wirkt industriell und trocken wie ein Referat meines alten Profs Gramlich über Steuerrecht. Das Fleisch? Nicht wirklich gesmasht, sondern eher resigniert. Die Soßen? Ketchup, Mayo, ein bisschen Senf – als hätte jemand das Konzept von Burgern auf Wikipedia gelesen, aber ohne Begeisterung. Und die Pommes? Angeblich Riffelpommes, tatsächlich aber nicht. Also eine Art kulinarische Fake News.
Einen eigenen Test kann ich mir also sparen.
Weitere Bewertungen
Ein kurzer Blick in die Lieferando-Bewertungen bestätigt meine Vermutung. 1,4 Sterne. Einer wartet stundenlang, nur um dann ein kaltes Sandwich der Enttäuschung zu erhalten. „Komplett kalt, labbrig, überteuert“ – das schreibt Johannes. Onur hat gleich zwei Stunden umsonst gewartet. In der Zeit hätte ich Mo besuchen und mit drei Burgern in der Hand wieder nach Hause kommen können. Aber nein, manche müssen eben jeden Hype mitmachen.
Host Kitchen oder Ghost Kitchen? Das Konzept von MrBeast Burger
MrBeast Burger setzt in Deutschland nicht auf klassische Restaurants, sondern auf sogenannte Host Kitchens. Das bedeutet: Bestehende Restaurants nutzen ihre Küchenkapazitäten, um zusätzlich MrBeast Burger anzubieten. Das ist effizient – aber eben auch unpersönlich. In den USA startete MrBeast ursprünglich mit Ghost Kitchens, also reinen Lieferküchen ohne Sitzplätze. Das Prinzip ist simpel: Bestellen, liefern, essen. In Berlin fand ich die Filiale an der Greifswalder Straße. Die Qualität ist dabei oft abhängig vom ausführenden Restaurant – und genau das erklärt vielleicht, warum die Erfahrungen in Berlin eher durchwachsen sind.
Fazit: Muss man das bestellen?
Nein. Es sei denn, man ist ein ultra-treuer MrBeast-Fan oder jemand, der gerne Dinge bestellt, um sich anschließend aufzuregen. Dann ja. Für alle anderen gilt: Es gibt genug echte Smash-Burger, die das Geld wert sind.
Und für alle, die wissen wollen, wo man in Berlin echte Burger bekommt, die knallen? Auf TikTok verrate ich euch bald, wo ihr Mo findet. Und nein, er zahlt mir nichts für diese Werbung – er kann einfach nur verdammt gute Burger braten.