Katzen sind der unangefochtene König des Internets – von süßen Memes bis hin zu chaotischen Simulatoren. I Am Cat, entwickelt von Estoty, verspricht genau das: ein Sandbox-Erlebnis, in dem Spieler als freche Katze in einer menschenerschaffenen Welt Chaos stiften. Doch hinter der verspielten Fassade und dem Social-Media-Hype stellt sich die Frage: Ist das Spiel (iOS, Android,VR) wirklich sein Geld wert, oder ist es nur eine Marketing-Illusion?
Das Konzept – Einfach, aber vielversprechend
Die Grundidee von I Am Cat ist schnell erklärt: Man schlüpft in die Rolle einer Katze und erkundet eine interaktive Umgebung, in der es darum geht, Gegenstände umzuwerfen, Möbel zu zerkratzen und Essen zu stibitzen. Ergänzt wird das Ganze durch Mini-Spiele, Herausforderungen und eine optische Anpassung des eigenen Stubentigers. So weit, so gut.
Das Spiel setzt dabei auf eine offene Spielwelt, in der die Umgebung voller physikalischer Interaktionen steckt – eine Art physikbasierter Chaos-Simulator. Visuell überzeugt es durch einen charmanten Cartoon-Stil, der die Welt aus der Perspektive einer Katze lebendig wirken lässt.
Die ersten Zweifel – Zu gut, um wahr zu sein?
Was auf den ersten Blick wie ein innovatives Sandbox-Spiel für Katzenliebhaber aussieht, entpuppt sich nach genauerem Hinsehen als fragwürdiges Phänomen. Innerhalb kürzester Zeit sammelte das Spiel sehr viele Bewertungen – mehr als etablierte Mobile-Titel. Ein bemerkenswerter Erfolg für ein vergleichsweise kleines Spiel, oder?
Hier beginnt die Skepsis: Ist dieses extreme Wachstum wirklich organisch, oder steckt eine Strategie dahinter, um künstlich Hype zu generieren? Während andere Mobile-Spiele Jahre benötigen, um solche Bewertungszahlen zu erreichen, scheint I Am Cat wie aus dem Nichts explodiert zu sein. Kritiker vermuten, dass ein erheblicher Teil dieser Bewertungen durch fragwürdige Mittel zustande kam – sei es durch bezahlte Reviews, Bots oder gezielte Manipulation.
Spielerische Realität
Ein häufig geäußerter Kritikpunkt ist, dass I Am Cat letztlich nur ein überteuertes und stark reduziertes Tech-Demo ist. Der Vergleich mit anderen Sandbox-Spielen liegt nahe, allerdings mit weniger Features, keinem Multiplayer-Modus und kaum Langzeitmotivation. Viele Spieler berichten, dass sie das gesamte Spiel innerhalb kürzester Zeit durchgespielt haben – was die Frage aufwirft, ob der Preis von 15 Euro für VR (10€ ohne Werbung für Mobile) wirklich gerechtfertigt ist.
Während die Spielmechaniken durchaus charmant sind, bleibt das Erlebnis hinter den Erwartungen zurück. Abgesehen von kurzen Momenten des Chaos gibt es wenig spielerische Tiefe oder wirkliche Herausforderungen. Das Spiel fühlt sich wie eine Machbarkeitsstudie an – nett anzusehen, aber ohne langfristigen Wiederspielwert.
Fake-Hype oder virale Begeisterung?
Die Diskussion über gefälschte Bewertungen und übertriebenen Hype reißt nicht ab. Einige argumentieren, dass das Spiel einfach die richtige Zielgruppe getroffen hat: Kinder und Casual-Gamer, die ein einfaches, spaßiges Erlebnis suchen. Andere vermuten gezieltes Review-Bombing, um die Sichtbarkeit im Store zu erhöhen und eine Illusion von Popularität zu erzeugen.
Während offizielle Stellen betonen, dass alle Bewertungen von echten Nutzern stammen, bleibt das System intransparent. Anders als auf Steam gibt es keine Einsicht in Rückerstattungen oder Gratis-Codes, sodass sich nicht nachvollziehen lässt, wie viele dieser Reviews wirklich von zahlenden Spielern stammen.
Fazit – Ein gutes Spiel mit einem bitteren Beigeschmack
I Am Cat ist keine komplette Katastrophe – aber es ist auch nicht der nächste große Mobile-Hit. Wer einfach nur kurzweiligen Unsinn in Katzenform erleben möchte, könnte seinen Spaß daran haben. Doch der hohe Preis, die fragwürdige Bewertungsflut und der begrenzte Umfang werfen berechtigte Fragen auf.
Ob der Hype um I Am Cat wirklich gerechtfertigt ist oder ob hier nur geschicktes Marketing am Werk war, bleibt unklar. Sicher ist jedoch: Das Spiel zeigt einmal mehr die Probleme von In-Game-Review-Systemen auf – und die Macht der sozialen Medien, ein Spiel innerhalb kürzester Zeit auf die Spitze der Charts zu katapultieren.
Ein Kommentar
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