Gestern Abend, während ich ein Video über Survival in Alaska im Winter anschaute, tauchte eine Werbung auf: Trading 212. Kein Zufall, denn als erfahrener Trader gehöre ich wohl genau zur Zielgruppe. Gebührenfreier Handel, hohe Zinsen auf Guthaben, einfache Bedienung – das klang alles vielversprechend. Doch wie seriös ist Trading 212 wirklich? Ich habe mir die Plattform genauer angeschaut.

Was steckt hinter Trading 212?

Trading 212 ist eine Trading-Plattform, die den Kauf und Verkauf von echten Aktien und ETFs sowie den Handel mit CFDs (Contracts for Difference) ermöglicht. Besonders beworben wird der gebührenfreie Aktienhandel, was Trading 212 von vielen anderen Brokern abhebt.

Doch wer steckt dahinter? Trading 212 ist kein deutscher Broker mit eigener Banklizenz. Stattdessen erfolgt die Regulierung in mehreren Ländern:

  • Deutschland: Kooperation mit der FXFlat Bank GmbH (BaFin-reguliert)
  • Großbritannien: Regulierung durch die Financial Conduct Authority (FCA)
  • Bulgarien, Australien und Zypern: Weitere Regulierungen durch lokale Finanzbehörden

Das klingt solide, doch ist das auch in der Praxis sicher?

Kann man Trading 212 vertrauen?

Auf den ersten Blick wirkt alles seriös – immerhin gibt es Regulierungen und das Unternehmen ist seit 2004 aktiv. Doch Nutzererfahrungen zeigen ein gemischtes Bild:

  • Keine deutsche Einlagensicherung: Kundengelder sind nicht durch die deutsche Sicherung bis 100.000 € abgedeckt.
  • Hohe CFD-Risiken: 80 % der Kleinanleger verlieren Geld beim CFD-Handel.
  • Verzögerte Auszahlungen: Nutzer berichten, dass Abhebungen länger dauern als erwartet.
  • Probleme mit Verifizierungen: Der 2FA-Login setzt sich zurück, was zu verpassten Benachrichtigungen führt.
  • Englischer Support mit Standardantworten: Viele empfinden den Kundendienst als wenig hilfreich.

Wie verdient Trading 212 Geld?

„Kostenlos“ bedeutet nicht, dass Trading 212 keine Einnahmen hat. Der Broker verdient durch:

  • Spreads: Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis.
  • Währungsumrechnungen: 0,15 % Gebühr bei Fremdwährungstransaktionen.
  • CFD-Handel: Hier werden Gebühren erhoben und Verluste der Kunden fließen in die Brokerkasse.
  • Zinseinnahmen: Guthaben wird verzinst, doch das Unternehmen verdient vermutlich mehr an der Nutzung der Einlagen.

Lässt sich mit Trading 212 Geld verdienen?

Das hängt von der Strategie ab:

  • Langfristige Investoren in Aktien/ETFs können profitieren.
  • Spekulative Trader mit CFDs haben höhere Chancen, aber auch ein stark erhöhtes Verlustrisiko.
  • Nutzer berichten von unerwarteten Preisveränderungen bei Transaktionen, die oft zu ihrem Nachteil ausfallen.

Steuerliche Aspekte: Ein Problem für deutsche Nutzer

Trading 212 führt in Deutschland keine Steuern automatisch ab. Gewinne müssen selbst in der Steuererklärung angegeben werden. Ein Freistellungsauftrag ist nicht möglich, was es für deutsche Anleger umständlicher macht.

Ist das Geld bei Trading 212 sicher?

  • Guthaben werden auf separaten Konten verwahrt.
  • In Großbritannien gibt es eine Einlagensicherung bis 85.000 GBP.
  • In Deutschland gibt es keinen vergleichbaren Schutz.
  • Einige Nutzer berichten von Problemen bei Auszahlungen, besonders bei nicht verifizierten Accounts.

Was passiert, wenn Trading 212 pleitegeht?

Kundengelder sind grundsätzlich getrennt von Firmengeldern. Sollte Trading 212 Insolvenz anmelden, könnte es dennoch dauern, bis Anleger ihr Geld zurückbekommen.

Fazit: Lohnt sich Trading 212?

Vorteile:

✅ Gebührenfreier Aktien- und ETF-Handel ✅ Möglichkeit, Teilaktien zu kaufen ✅ Attraktive Zinsen auf ungenutztes Guthaben ✅ Regulierung durch FCA und andere Behörden

Nachteile:

❌ Kein steuereinfacher Broker für deutsche Nutzer ❌ Keine deutsche Einlagensicherung ❌ Verzögerte Auszahlungen und Probleme mit Verifizierungen ❌ Hohe Risiken bei CFDs (80 % verlieren Geld) ❌ Kundenservice oft nur auf Englisch mit wenig individueller Unterstützung

Mein Fazit:

Trading 212 ist ein interessanter Broker für kostenbewusste Anleger, die Aktien und ETFs handeln wollen. Wer aber Wert auf eine einfache Steuerabwicklung legt oder mit CFDs spekuliert, sollte sich Alternativen anschauen. Und spätestens, wenn es um Support und Auszahlungen geht, zeigt sich, dass Trading 212 nicht in jeder Hinsicht überzeugt.

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