Es ist ein Ärgernis, das wohl jeder Autofahrer kennt: Man plant seinen Tankstopp strategisch, schaut vorher auf Google Maps, um die günstigste Tankstelle zu finden – und dann steht man an der Zapfsäule und merkt, dass der Preis über 10 Cent höher ist als erwartet. Der vermeintliche Spareffekt? Futsch. Der Umweg? Umsonst. Die Frage, die sich stellt: Warum sind die Benzinpreise in Google Maps oft so ungenau?
Woher bekommt Google Maps die Spritpreise?
Google Maps bezieht seine Kraftstoffpreise aus verschiedenen Quellen. Dazu gehören:
- Direktmeldungen von Tankstellen: Einige Tankstellen liefern ihre Preise aktiv an Google.
- Nutzer-Updates: Google erlaubt es Nutzern, Preise manuell einzutragen oder zu aktualisieren.
- Drittanbieter-Datenbanken: In manchen Ländern greift Google auf externe Anbieter zurück, die Tankstellenpreise aggregieren.
Das Problem: Diese Datenquellen sind fehleranfällig. Während einige Apps wie „Clever Tanken“ oder „Mehr-Tanken“ direkt auf die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) zugreifen – also eine staatlich regulierte Quelle in Deutschland –, scheint Google Maps nicht immer eine verlässliche Echtzeitaktualisierung zu haben.
Warum sind die Preise mitunter falsch?
Die Hauptgründe für die Abweichungen sind:
1. Verzögerte Aktualisierungen
Die Preise an Tankstellen ändern sich mehrmals täglich. Google Maps kann nicht immer Schritt halten, weil es nicht so eng mit den Tankstellenbetreibern vernetzt ist wie spezialisierte Spritpreis-Apps.
2. Fehlende Datenpflege
Wenn Tankstellen ihre Preise nicht regelmäßig an Google übermitteln oder Nutzer sie nicht manuell aktualisieren, bleibt der angezeigte Preis veraltet.
3. Fehlende gesetzliche Verpflichtung
In Deutschland müssen Tankstellen Preisänderungen an die Markttransparenzstelle melden, aber Google selbst ist nicht an dieses System angebunden. Die Spritpreis-Apps sind das hingegen schon.
4. Nutzerfehler oder Manipulation
Da Google Maps auch von Nutzern gemeldete Preise nutzt, besteht die Gefahr, dass Preise absichtlich falsch eingegeben werden – sei es aus Scherz, aus Irrtum oder sogar aus wirtschaftlichem Interesse, um Kunden von oder zu bestimmten Tankstellen zu lenken.
Sollte man also lieber auf andere Apps setzen?
Kurz gesagt: Ja. Wer sich wirklich auf die günstigsten Benzinpreise verlassen möchte, sollte nicht Google Maps nutzen, sondern Apps, die sich direkt mit der Markttransparenzstelle verbinden. Dazu gehören:
- Clever Tanken
- Mehr-Tanken
- ADAC Spritpreise
Diese Apps erhalten ihre Daten in Echtzeit und sind dadurch erheblich genauer. Sie zeigen nicht nur den günstigsten Preis an, sondern auch, wann die letzte Aktualisierung erfolgt ist – ein entscheidender Vorteil gegenüber Google Maps.
Google Maps: Praktisch, aber nicht zuverlässig
Google Maps ist nach wie vor eine unschlagbare Navigations-App, aber in Sachen Spritpreise zeigt sich, dass die Integration dieser Funktion noch unausgereift ist. Wer nur eine grobe Orientierung sucht, kann es nutzen – aber wer wirklich sparen möchte, sollte sich besser auf spezialisierte Spritpreis-Apps verlassen.