Komoot war für viele Outdoor-Fans mehr als nur ein Routenplaner. Es war Inspiration, Community und vor allem ein praktisches Werkzeug, um Touren zu planen und direkt auf Garmin, Suunto, Coros und andere Geräte zu übertragen. Jetzt wurde die App an das italienische Unternehmen Bending Spoons verkauft – bekannt durch Evernote, WeTransfer und einen eher rabiaten Sparkurs bei bisherigen Übernahmen. Was heißt das für uns?

Ein solides Tool mit Wachstumsschmerz

Komoot hat sich seit 2010 mit über 45 Millionen Nutzern zur größten Plattform für Rad- und Wandertouren entwickelt. Die Stärke lag dabei nie nur in der Technik, sondern in der Community: Nutzer stellten eigene Touren ein, markierten Aussichtspunkte, kommentierten Trails. So entstand eine Art Outdoor-Wikipedia. Doch das Finanzierungsmodell war nie optimal: Einmalige Käufe von Welt- oder Regionpaketen reichten irgendwann nicht mehr aus, um Server, Redaktion und Weiterentwicklung zu stemmen. Also wurde ein Jahresabo eingeführt, das bei vielen Nutzern nicht gut ankam.

Jetzt Bending Spoons: Was heißt das?

Der neue Eigentümer Bending Spoons ist kein Unbekannter. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren mehrere Apps aufgekauft, darunter Evernote – dort wurde ein Großteil des Teams entlassen. Auch bei Komoot verdichten sich die Anzeichen: Erste Funktionen wie die Synchronisation mit Garmin und Co. sind seit März 2025 nur noch im Abo enthalten. Bestandskunden bleiben vorerst verschont. Noch.

Hinzu kommt: Bei Evernote und WeTransfer folgten nach der Übernahme nicht nur Kündigungswellen, sondern auch Preiserhöhungen. Wer Komoot schon länger nutzt, kann sich also ausmalen, was bevorsteht.

Auswirkungen auf Garmin, Suunto, Coros & Co.

Viele Hersteller binden Komoot direkt ein: Garmin, Suunto, Coros, Hammerhead, Wahoo und Polar haben teils sehr enge Schnittstellen. Komoot ist für diese Geräte nicht nur eine Option, sondern oft der Standard für Routenplanung. Sollte die Synchronisation kostenpflichtig werden oder eingeschränkt werden, betrifft das nicht nur Komoot-Nutzer, sondern die gesamte Geräte-Strategie dieser Marken.

Einige Hersteller sind besser vorbereitet. Garmin z. B. bietet eigene Planungsapps, auch Suunto und Coros haben gute Alternativen. Wahoo hingegen ist stärker auf Drittanbieter angewiesen. Wer ein Gerät kauft, sollte das im Hinterkopf behalten.

Und für uns Nutzer?

Für viele war Komoot nicht wegen technischer Raffinesse beliebt, sondern wegen Einfachheit und Community-Inhalten. Wenn diese Community aber nicht mehr bereit ist, Inhalte zu teilen oder zur Konkurrenz abwandert, verliert Komoot genau das, was es groß gemacht hat. Schon jetzt diskutieren viele in Foren über Alternativen wie Outdooractive, Strava oder Locus Map.

Zugleich ist Verständnis für den Verkauf spürbar. Wer ein Unternehmen über Jahre aufbaut, darf irgendwann auch Kasse machen. Doch der Zeitpunkt ist heikel: Die App ist beliebt, das Abo-Modell noch nicht akzeptiert, und Bending Spoons steht nicht für sanfte Übergänge.

Fazit: Es knirscht

Noch läuft Komoot. Noch kannst du planen, synchronisieren, loslaufen. Doch wer auf die App angewiesen ist, sollte sich jetzt schon mit Alternativen beschäftigen. Gerade die enge Anbindung an Sportuhren wird zur Achillesferse, wenn sie hinter die Paywall wandert. Und wer weiß, wie lange Bestandskunden noch von Ausnahmen profitieren.

Lies hierzu auch: Komoot droht das Evernote-Schicksal so könnte die App unter Bending Spoons enden

Komoot war nie einfach nur eine App. Es war ein Werkzeug für Entdecker. Wenn das Gefühl verloren geht, wird auch der beste Algorithmus keine Community ersetzen. Und Bending Spoons? Muss jetzt zeigen, dass sie Komoot nicht nur gekauft, sondern auch verstanden haben.

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