Ich gebe es zu. Ich war überzeugt. Nicht von Apple Intelligence selbst – das war von Anfang an eine diffuse Mischung aus Versprechen, Datenschutz-Schminke und Genmojis. Aber ich dachte: Hey, Apple ist halt langsam. Dafür liefern sie dann richtig.

Tja. Dann habe ich dieses Video gesehen: Apple’s AI Crisis: Explained! von Marques Brownlee. Und es hat mir die Augen geöffnet. Nicht so ein bisschen „Ah ja, könnte sein“, sondern mit voller Wucht. Die Art, wie Marques das Auseinandernehmen der Apple-KI in Zeitlupen-Transparenz zelebriert, ist fast schon schmerzhaft – für alle, die das iPhone 16 für seine angeblich AI-basierten Features kaufen wollten.

Denn was ist eigentlich bisher passiert?

  • iPhone 16 wurde mit Apple Intelligence beworben – kam aber ohne relevante KI-Features.
  • Die wirklich nützlichen Funktionen wie visuelles Verständnis und die neue Siri? Nicht da.
  • Apple veröffentlichte sogar einen Werbespot – und musste ihn löschen, weil das gezeigte Feature nicht existiert.

Wenn man es ganz hart ausdrücken will: Apple Intelligence ist bisher mehr ein PR-Kunstwerk als ein Software-Produkt. Ein Werbeversprechen, das aussieht wie Zukunft, aber beim Draufklicken „Seite nicht gefunden“ liefert.

„Das fühlt sich eher wie ein Investorenschutzprogramm an als wie eine Tech-Revolution.“
– sagt sinngemäß Marques. Und ich unterschreibe das.

Apple, der Second Mover ohne Plan?

Das Argument „Apple war nie der Erste – aber immer der Beste“ hört man oft. Hat beim iPhone geklappt. Beim iPad. Bei AirPods. Aber AI ist kein Stück Hardware, das man polieren kann. AI ist eine Plattform, die durch schnelle Iteration lebt. Während Google, Microsoft & Co. mit Gemini, Copilot & Co. experimentieren (und manchmal spektakulär scheitern), wartet Apple offenbar lieber – oder schlimmer: Sie wissen selbst nicht, wie sie’s lösen sollen.

Drei Punkte, die mir seit dem Video nicht aus dem Kopf gehen:

  1. Es gibt keine Live-Demo. Nirgendwo. Das ist in Tech-Sprech: Alarmstufe Dunkelrot. Wenn du es nicht zeigen kannst, existiert es nicht.
  2. Entwickler profitieren nicht davon.
    Wenn Siri Aktionen aus Apps auslagert, verlieren Entwickler Kontrolle. Keine gute Basis.
  3. Apple verkauft trotzdem fleißig den Mythos.
    Das wirkt nicht souverän – sondern panisch.

Was bleibt nach dem Hype?

Apple Intelligence ist nun auch in Deutschland angekommen – mit iOS 18.4 und einer Menge Buzzwords. In unserem letzten Beitrag „Apple Intelligence in Deutschland: Alle neuen Funktionen & Antworten auf häufige Fragen“, haben wir die neuen Features ausführlich vorgestellt – inklusive Live-Kommentaren aus TikTok.

Aber nach dem Video von Marques Brownlee wird klar: Wir sehen hier keine fertige Revolution, sondern einen unfertigen Rohbau, der im Marketing als Palast verkauft wird. Ja, die Funktionen existieren – irgendwie. Aber vieles fühlt sich halbgar an: Die neue Siri? Noch nicht da. Genmoji? Nett. Die bahnbrechende visuelle Intelligenz? Vielleicht Beta.

In Deutschland wird das Ganze sogar als technologischer Durchbruch mit Datenschutzsiegel verkauft – dabei ist es eine sehr elegante Warteschleife.

Mein Fazit:
Apple Intelligence ist bisher ein PR-Spiegelkabinett, bei dem sich Investorenträume mit Zukunftsvokabular paaren. Die Genmoji-Affen tanzen, während Siri weiterhin nicht weiß, was du willst. Es wirkt wie ein Feature, das man nachreichen möchte – wenn es denn irgendwann mal funktioniert.

Aber hey, vielleicht ist das ja genau der Trick:
Wenn niemand weiß, was AI eigentlich ist, kann man auch nichts vermissen.

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