Was als viraler Spaß begann, hat sich in eine echte Debatte verwandelt: Darf KI einfach den unverwechselbaren Stil des legendären Animationsstudios Ghibli übernehmen – und das ohne Erlaubnis? TikTok, Instagram, sogar das Weiße Haus: Überall tauchten in den letzten Tagen Bilder auf, die aussehen, als hätte Hayao Miyazaki sie persönlich gemalt. Aber genau das hat er nicht. Und genau darin liegt das Problem.

Woher kommt der Ghibli-Hype?

Ausgelöst wurde der Trend durch ein Update des KI-Bildgenerators von OpenAI (GPT-4o), mit dem sich Bilder im Studio-Ghibli-Stil erzeugen lassen. Nutzer posten sich selbst, ihre Haustiere oder politische Memes im Look von Mein Nachbar Totoro oder Chihiros Reise ins Zauberland. Selbst OpenAI-CEO Sam Altman machte mit und stellte sein Profilbild auf X (Twitter) um – natürlich auch ghiblifiziert.

Miyazakis klare Haltung: „Es widert mich an.“

Hayao Miyazaki, Mitbegründer von Studio Ghibli, ist für seine Haltung gegenüber KI bekannt. Bereits 2016 sagte er in einem vielzitierten Interview, computergenerierte Kunst sei „eine Beleidigung des Lebens selbst“. Dass ausgerechnet sein Stil jetzt durch eine KI massenhaft reproduziert wird – ohne Genehmigung, ohne Entlohnung, ohne Kontrolle –, sorgt bei vielen für Entsetzen. Auch Künstler wie Karla Ortiz sprechen offen von „Ausbeutung“ und fordern Konsequenzen.

Was sagt eigentlich das Urheberrecht dazu?

Das Urheberrecht schützt laut aktuellen Standards nicht direkt einen Stil, sondern nur konkrete Werke. Und genau hier beginnt die Grauzone. Wie der US-Anwalt Josh Weigensberg erklärt, wird es problematisch, wenn eine KI mit Originalarbeiten trainiert wurde – ohne Erlaubnis. Ob das bei Ghibli der Fall ist, bleibt ungeklärt. OpenAI schweigt dazu.

Und was sagen die Leute online?

Die Community ist gespalten. Unter dem TikTok-Video von @dimiadams, das den Hype kritisch beleuchtet, laufen die Kommentare heiß. Hier eine kleine Auswahl:

Pro-KI/neutralContra-KI
„Der Trend ist nur Unterhaltung, kein künstlerisches Werk.“ – Mijey„KI zerstört Kunst.“ – C
„Ich konnte heute noch Bilder erstellen, ist doch kein Problem.“ – Eileen„Die KI-Branche nimmt sich zu viel raus, es braucht Regeln.“ – Freygeist84
„Ist doch nur ein Stil, was ist daran so schlimm?“ – xDistrict25„Miyazaki hat alles mit der Hand gezeichnet – total respektlos.“ – ⱠɄӾ ⚸

Und dann wäre da noch die ironische Realität: Trotz angeblicher Sperrung der Funktion berichten viele User, dass man weiterhin Ghibli-Bilder erzeugen kann – das Verbot scheint also eher symbolisch.

Ist der Ghibli-Stil überhaupt ein Stil?

Reddit-Nutzer im Forum r/ghibli diskutieren seit Jahren darüber, wie man den Studio-Ghibli-Stil überhaupt einordnen soll. Ist es Anime? Magischer Realismus? Aquarell-Manga? Oder einfach: „Im Stil von Hayao Miyazaki“? Klar ist: Die Kombination aus traditioneller Animation, französischem Ligne-claire-Einfluss und westlich-japanischer Ästhetik ist einzigartig – und eben nicht beliebig kopierbar.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Gesetze?

Die Diskussion um die „Ghiblification“ ist ein Lehrbeispiel für die aktuelle KI-Debatte. Sie zeigt: Nur weil Technik etwas kann, heißt das nicht, dass sie es darf. Oder sollte. Gerade wenn es um Werke geht, die so viel Herzblut, Zeit und künstlerische Integrität verkörpern wie die Filme von Studio Ghibli.

Fazit: Spaß oder Stilklau? Du entscheidest.

Am Ende bleibt die Frage offen: Ist das alles nur ein kreativer Trend – oder eine Respektlosigkeit gegenüber einem der letzten großen analogen Künstler unserer Zeit?
Was meinst du? Gerechtfertigte Empörung oder übertriebene Panikmache?

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