Evernote war einst eine App, die man liebte. Jetzt ist sie ein abschreckendes Beispiel. Und wer wissen will, wie es Komoot nach dem Verkauf an Bending Spoons ergehen könnte, der muss nur einen Blick in diese düstere Zukunft werfen – sie ist real, dokumentiert und bereits tausendfach bestätigt.
Denn Evernote war nicht einfach irgendeine App. Es war ein digitales Zuhause für Millionen von Notizen, Ideen, Projekten. Über Jahre aufgebautes Vertrauen, das mit einem Update pulverisiert wurde. Und jetzt, 2025, zeigt sich: Komoot steht an genau der gleichen Klippe.
Parallele Nummer 1: Die radikale Paywall kommt – nicht ob, sondern wann
Bei Evernote war’s plötzlich da: Nur noch 50 Notizen kostenlos.
Kein Vorlauf, kein Dialog, kein „Für unsere treuen Nutzer…“ – einfach ein Schlag in die Fresse.
Bei Komoot spüren wir bereits den ersten Windstoß: Garmin- und Co-Synchronisation nur noch im Abo. Aktuell werden Bestandskunden noch verschont. Noch. Aber die Struktur ist dieselbe. Die Methode auch.
Prognose: Innerhalb der nächsten 12 Monate wird Komoot alle wichtigen Funktionen hinter ein Premium-Modell sperren – auch für Bestandskunden.
Parallele Nummer 2: Community wird zur Karteileiche
Evernote hatte eine aktive Nutzerschaft. Leute, die ihre Arbeit in die App gesteckt haben. Die mitgedacht, mitgemacht, bezahlt haben. Jetzt verlassen sie die App in Scharen – nicht wegen der Preise, sondern wegen des Umgangs.
Komoot lebt von Touren, Kommentaren, Tipps, Highlights. Aber wenn plötzlich die Planungsfeatures kostenpflichtig werden, und du nicht mal mehr auf deine alten Touren zugreifen kannst, wer bleibt dann noch?
Prognose: Komoots Community wird bröckeln, wenn die Nutzer das Gefühl bekommen, dass ihre Inhalte zwar monetarisiert, aber nicht mehr respektiert werden.
Parallele Nummer 3: Der „kalte Schnitt“ kommt ohne Vorwarnung
Bending Spoons hat bei Evernote bewiesen, dass ihnen Übergänge nicht wichtig sind. Kündigungswellen, Feature-Kastrationen, Abo-Zwang – ohne Kommunikation, ohne Empathie. Und das in einer App mit jahrzehntelanger Nutzerbindung.
Wer bei Komoot jetzt denkt, „das passiert uns nicht“, hat den Schuss nicht gehört.
Prognose: Die nächste Preisänderung bei Komoot wird unangekündigt kommen – und Nutzer vor vollendete Tatsachen stellen.
Parallele Nummer 4: Gerätehersteller schauen blöd aus der Wäsche
Evernote war solo. Komoot hingegen ist tief in Geräte-Ökosysteme integriert: Garmin, Suunto, Wahoo, Coros. Wenn Bending Spoons hier weiter am Preismodell dreht, stehen diese Partner plötzlich ohne tragfähiges Feature da. Wer Komoot als Verkaufsargument nutzt, könnte demnächst erklären müssen, warum man fürs Synchronisieren plötzlich nochmal zahlen soll.
Prognose: Hersteller wie Garmin und Wahoo werden gezwungen sein, neue Alternativen zu integrieren – oder ihre Kunden verlieren.
Fazit: Komoot hat noch die Wahl – aber das Zeitfenster schließt sich
Evernote war ein Mahnmal. Komoot kann entscheiden: Werden sie zur nächsten App, die ihre Nutzer verprellt? Oder gelingt es, die Community mit ins neue Modell zu nehmen, statt sie abzuwürgen?
Denn eines ist klar: Wer 10 Jahre lang eine Plattform aufgebaut hat, verliert sie nicht durch Preiserhöhungen. Sondern durch den Stil, mit dem sie eingeführt werden.
Und wenn Bending Spoons bei Komoot dasselbe Skript abfährt wie bei Evernote – dann wissen wir heute schon, wie der letzte Kommentar im Play Store klingen wird:
„Ich habe diese App geliebt. Jetzt fühle ich mich verarscht.“
Ein Kommentar
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