Im vorigen Beitrag haben wir Evernote bereits ausführlich auseinandergenommen – mit 1000 Nutzerbewertungen als Beweismaterial. Das Ergebnis war eindeutig: Die App hat ein massives Vertrauensproblem. Was jedoch noch fehlte, ist der Blick hinter die Kulissen. Denn die Frage stellt sich: Wer hat Evernote eigentlich in den Abgrund geführt?
Hier die Antwort, kurz und schmerzhaft:
Evernote wurde 2023 von Bending Spoons übernommen. Ja, genau – das italienische Entwicklerstudio, das sonst eher durch Apps wie Splice (Video-Editor) und Remini (AI-Fotoverbesserung) auffällt. Nach der Übernahme ging’s schnell bergab: Neue Abo-Modelle, radikale Einschränkungen, Nutzerfrust pur.
Und während Bending Spoons intern wahrscheinlich von „Monetarisierung“ spricht, erleben Millionen Nutzer draußen den Verlust ihrer digitalen Notizbücher. Aus „Notiz-Organizer“ wurde „Zahl oder stirb“ – mit Premium-Abo für ehemals kostenlose Basisfunktionen.
Was bleibt?
Ein kaputtes Produkt mit großer Vergangenheit – und einer Zukunft, die viele nicht mehr mitschreiben wollen.
Früher Top-Notiz-App, heute digitale Abzocke mit Ansage. 2,8 Sterne bei fast 2 Millionen Bewertungen? Kein Zufall.
Fakt 1: Nur noch 50 Notizen kostenlos – alles darüber kostet. Ohne Warnung, ohne Übergang. Wer vorher 300 hatte, darf jetzt zusehen.
Fakt 2: Nutzer verlieren Zugriff auf alte Notizen. Einige berichten, dass Inhalte nach Updates einfach weg waren.
Fakt 3: Login-Probleme, kein Support, App stürzt ab – und das bei einem Premium-Modell?
Fakt 4: Der Ton in den Bewertungen ist klar: „Erpressung“, „Datenklau“, „kaputtverbessert“. Kein Einzelfall – wir haben 1000 Reviews gelesen, und die Mehrheit ist stinksauer.
Fakt 5: Selbst zahlungsbereite Nutzer sagen: „Ich will zahlen – aber nicht SO.“
Ergebnis: Evernote hat sich selbst abgeschossen. Keine Kommunikation, keine Kulanz, keine Nutzerbindung.
Unsere Empfehlung: Backup machen. Und dann weg da. Besser heute als morgen.