Ein persönlicher Kommentar zur YouTube App, KI-Tools, dem Nether – und der menschlichen Aufmerksamkeitsspanne.
Ich kann es nicht mehr sehen.
Nicht die Videos auf YouTube – sondern das Davor. Das Dazwischen. Das Danach. Werbung über Werbung. Gerade 2025 wird die beinahe und gefühlt unerträglich: YouTube 2025: Werbung ohne Ende, Abo-Druck und Creator-Frust – was du jetzt wissen musst
Jeden Tag streame ich ein paar Minuten Zerstreuung, will mich kurz informieren, vielleicht inspirieren lassen…
Und bekomme:
„Die KI-App, mit der du in 5 Minuten deine Traum-App entwickelst.“
„Diese eine Plattform, die den Nether in Minecraft neu erfindet.“
Wobei Letzteres fast schon charmant klingt – weil es mich zurück in meine eigene Klötzchen-Vergangenheit wirft. Aber auch das hilft nix, wenn ich eigentlich bloß wissen will, wie man eine Kettensäge repariert. Oder wie man das Ende von Unwanted Experiment löst.
Warum nervt Werbung in der YouTube App eigentlich so sehr?
Das Erstaunliche ist: YouTube macht’s uns gar nicht so schwer.
Viele Werbungen lassen sich überspringen, man kann Premium buchen, man muss gar nix zahlen. Im Vergleich zum linearen Fernsehen (Erinnerung: 7 Minuten Werbung. Für Klarspüler), wirkt das fair.
Aber es ist eben diese neue Form des Frusts:
Nicht die Werbung selbst, sondern die Frequenz, die Platzierung, die Art.
Es ist, als würde jemand mitten in deinem Gedankengang plötzlich rufen: „Hey! Willst du wissen, wie du mit nur drei Klicks Millionär wirst?“
Und zwar immer dann, wenn du gerade in der Stimmung bist, NICHT millionärsmäßig gestört zu werden.
Warum gibt’s so viel Werbung auf YouTube?
Weil sie funktioniert.
Weil Menschen klicken.
Und weil YouTube damit im Jahr 2023 über 31,5 Milliarden US-Dollar verdient hat – nur mit Werbung. [Quelle: Statista]
Das ist kein Betriebsunfall. Das ist das Geschäftsmodell. Die Werbenden würden die Spots nicht schalten, wenn sie keine Wirkung hätten.
YouTube ist nicht der Bösewicht. YouTube ist das Schaufenster.
Und wir stehen davor – mal mit verschränkten Armen, mal mit zitterndem Finger am „Jetzt abonnieren“-Button.
Und jetzt? Unsere drei Optionen.
Denn das ist der Punkt, an dem wir ehrlich sein müssen – mit uns selbst und mit unserer Aufmerksamkeit:
1. Ertragen
Du nutzt die YouTube App ganz normal, ohne Adblocker, ohne Premium. Du wirst unterbrochen, genervt, überspringst, fluchst – und machst es morgen wieder.
Die Masse macht’s. Und wenn du ehrlich bist, hattest du auch schon mal einen Werbespot, der dich wirklich interessiert hat.
2. Premium kaufen
YouTube Premium ist der Werbefrei-Joker. Kostet Geld (je nach Region ca. 12–18 € im Monat), bietet dafür Videos ohne Werbung, Hintergrund-Wiedergabe, Downloads.
Problem: Wir sind Abo-müde. Noch ein Dienst? Noch ein Zehner im Monat? Muss das sein?
3. Adblocker nutzen
Ja, gibt’s. Funktioniert – manchmal.
Aber YouTube kämpft dagegen. Ladezeiten verlängern sich, es wird blockiert, manche Funktionen streiken.
Ein Katz-und-Maus-Spiel mit moralischer Grauzone: Inhalte schauen, ohne die Plattform zu unterstützen.
Und wer ehrlich ist, weiß: Die Creator leiden mit.
Fazit: Werbung ist der Preis für unsere (Un-)Aufmerksamkeit
Vielleicht ist es das, was uns so nervt:
Nicht die Werbung an sich, sondern die Erinnerung daran, dass nichts wirklich kostenlos ist.
Nicht die YouTube App, sondern die Tatsache, dass wir unsere Zeit gegen irgendwas eintauschen – Klicks, Daten, Fokus.
Ich schalte übrigens selbst Werbung auf meiner Website.
Nicht, weil ich es liebe. Sondern weil es Inhalte wie diesen ermöglicht.
Ironisch, oder?
Und du?
Wie gehst du mit Werbung auf YouTube um?
Erträgst du sie? Blockst du sie? Oder hast du Premium?
Schreib’s in die Kommentare – und erzähl mir bitte auch, ob du jemals diese KI-App genutzt hast, die dir deinen Traum erfüllt hat.
Ich frage für einen Freund. Im Nether.