Goodville will mehr sein als nur ein weiteres Bauernhofspiel. Es verspricht emotionale Selbstfürsorge und kognitive Tests – verpackt in eine Farm voller Tiere, Rohstoffe und Dialoge. Ich habe es einige Tage gespielt. Und ja, es hatte Potenzial. Aber leider hat es das bei mir nicht ganz ausgeschöpft. Zumal ich mich bei jedem Start durch vier Angebotsbanner tippen musste, welcher dann nochmals mit einer frechen Frage: Bist du sicher? nervt.
Erst Charme, dann zäher Trott
Der Einstieg ist hübsch: Jane, ein kleines Stück Land, süße Tiere, Aufträge. Die ersten Spielstunden machen Spaß. Man sammelt Holz, baut aus, versorgt Kühe – alles wie man’s kennt. Dazu eine Story, die irgendwie „lustig“ sein will. Leider wirken die Dialoge oft eher wie ein Kaffeekränzchen mit Pseudopsychologie – zäh und viel zu lang.
Und dann kommt das große „Aber“: Energie. Energie ist in Goodville der Dreh- und Angelpunkt. Jede Aktion frisst Energie – viel Energie. Und mit jeder neuen Karte, jedem Bauprojekt wird es schlimmer. Spieler*innen berichten davon, dass sie nur 2–3 Objekte abbauen können, bevor die Energie wieder leer ist. Es dauert Stunden, bis wieder genug aufgeladen ist. Alternativ? Werbung schauen. Viel Werbung. Oder bezahlen. Und genau da wird es kritisch.
Warum die Energie so nervt
Wer in Goodville vorankommen will, braucht Ressourcen: Holz, Steine, Wasser. Vor allem Wasser. Fast jede Produktion verlangt es – aber es ist kaum zu erspielen. Rezensionen im Play Store sprechen oft von Frust, Paywalls und einem Spieltempo, das stark ausgebremst wird. Die Belohnungen sinken mit dem Spielfortschritt, tägliche Aufgaben bringen nur wenig Energie, und viele Features wie der Zug oder die Events kosten enorme Mengen an Ressourcen – und Geduld.
Die Wassertropfen (also die Ressource „Wasser“) sind ein zentraler Knackpunkt in Goodville – und in den Spieler-Reviews ein echter Aufreger.
Viele beschweren sich, dass Wasser plötzlich überall gebraucht wird: für Tierfutter, Produktionen, Quests, Gebäude. Anfangs scheint das System noch zu funktionieren, aber je weiter man spielt, desto mehr blockiert der Wassermangel den Spielfortschritt. Es ist dann egal, wie viel Energie man hat – ohne Wasser geht nix. Und Wasser gibt’s kaum im Spiel, sondern oft nur über Kisten, Werbung oder mit viel Glück bei Belohnungen.
Ein typischer Kommentar dazu:
„Wasser fehlt später an jedem Teil. Egal ob du Futter herstellen magst, Produktionen oder sonst wo – meist wird Wasser verlangt und das war’s dann. So viel ist absolut nicht zu erspielen.“
Das Spiel zwingt dich dadurch entweder in eine Pause oder in Mikrotransaktionen. Für viele ist das der Moment, wo der Spielspaß endgültig kippt.
Für wen lohnt sich Goodville trotzdem?
Trotz der Kritik hat Goodville eine Fanbase. Auf Reddit teilen Spieler*innen Tricks, wie man das meiste aus dem Spiel herausholt – ohne Geld zu investieren. Hier ein paar der besten Tipps:
Tipp | Beschreibung |
---|---|
Energie sparen | Erst alle Energie verbrauchen, dann Werbung schauen – so bekommt man mehr raus. |
Gebäude clever upgraden | Erst mehrere Level-1-Versionen bauen, dann upgraden. Spart Zeit und bringt Geschenke. |
Wasser & Ressourcen | Immer alles aus einer Karte holen, bevor man weiterzieht – man kann nicht zurück. |
Telegram-Gruppe nutzen | Im „Goodville Station Chat“ kann man mit anderen Spieler*innen Ressourcen tauschen. |
Events nutzen | Nach Reparatur des Autos freischaltbar. Bieten gute Belohnungen, wenn man genug Energie spart. |
Dr. Socool-Quiz | Jeden Montag drei Quizfragen mit bis zu 150 Energie als Belohnung. |
Farm-Ökonomie | Weizen ist kostenlos – bei 0 Coins lässt sich gratis pflanzen. Ideal zum Auffüllen. |
Wer Geduld mitbringt, gelegentlich Werbung in Kauf nimmt und ein Spiel eher als Begleitung zum Entspannen sieht, kann an Goodville tatsächlich Gefallen finden. Besonders wer Interesse an psychologischen Themen hat, wird das Konzept schätzen.
Fazit: Meditations-Farm mit Makeln
Goodville sieht auf den ersten Blick charmant aus – hübsche Grafik, entspannter Einstieg, spannende Idee mit Fokus auf psychisches Wohlbefinden. Doch schnell kippt das Spielerlebnis: Die Energie ist knapp, jede Aktion kostet zu viel, und ohne ständiges Werbung-Schauen kommt man kaum voran. Spieler beschweren sich über endlose Dialoge, die eher stören als unterhalten, und über ein Ressourcenmanagement, das mit der Zeit frustrierend wird – besonders der Mangel an Wasser wird häufig genannt. Trotz dieser Schwächen gibt es auch Fans: Wer geduldig ist und sich auf tägliche Aufgaben und langsames Fortschreiten einlässt, kann mit den richtigen Tricks (z. B. Energie sparen durch clevere Werbungstaktik, kostenlose Weizenproduktion bei 0 Coins, Telegram-Community für Rohstoffhandel) durchaus Freude haben. Für alle anderen bleibt ein Spiel mit guter Idee, aber unausgewogener Umsetzung.
Pro & Contra im Überblick:
Pro | Contra |
---|---|
Hübsche Grafik & liebevolle Gestaltung | Energieverbrauch extrem hoch |
Interessanter Ansatz mit psychologischen Inhalten | Story & Dialoge wirken aufgesetzt |
Guter Community-Support (Reddit, Telegram) | Ressourcenmanagement wird mit der Zeit unbalanced |
Für Casual-Spieler geeignet | Pay2Progress-Gefahr nach wenigen Tagen |
Wenn du auf der Suche nach einem tiefgründigen, entschleunigten Farmspiel bist – mit Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung und emotionaler Balance – dann gib Goodville eine Chance. Wenn du aber eher ein schnelleres, ressourcenfreundlicheres Gameplay erwartest: Vielleicht ist ein klassisches Farmspiel dann doch besser für dich.