Wer im Mai 2025 einen Ausweis beantragen will, braucht kein Foto mehr in der Tasche. Klingt erstmal nach Fortschritt. Doch die neue Regelung sorgt gerade eher für verwirrte Gesichter – bei Bürgern wie Behörden. Und für App-Nutzer stellt sich die Frage: Kann ich mein Passbild überhaupt noch selbst machen? Dieser Beitrag stellt also ein Update dar zu unserem äußerst populären Hilfsbeitrag:
Biometrisches Passbild per App auf Android und iPhone selber machen & Tipp zum Ausdrucken
Google sagt: „App reicht“ – stimmt aber nicht
Wer bei Google sowas eingibt wie „digitale Passbilder App 2025“ oder „Passbild direkt vom Handy ans Amt senden“, bekommt eine KI-Zusammenfassung serviert, die behauptet: Apps wie dm Passbild, CEWE oder FotoAiD könnten das ganz easy erledigen – inklusive biometrischer Prüfung, Hintergrundanpassung und direkter digitaler Übermittlung ans Amt. Klingt traumhaft – ist aber falsch. Denn: Seit Mai 2025 dürfen Passbilder nur noch über das zertifizierte Online-Bildübermittlungsverfahren (OBV) an die Behörden geschickt werden. Und daran sind Privat-Apps schlicht nicht angeschlossen. Wer sich auf die KI verlässt, riskiert also, beim Amt abgewiesen zu werden. Daher: Lieber gleich hier weiterlesen – wir machen den Realitätscheck, nicht nur Copy & Paste.
Gedruckte Passfotos? Abgeschafft – fast.
Seit dem 1. Mai 2025 dürfen die meisten Meldeämter keine gedruckten Passbilder mehr annehmen. Punkt. Das heißt: Dein liebevoll am Rossmann-Automaten ausgedrucktes Foto für 27 Cent fliegt mit einem freundlichen Lächeln direkt in den Papierkorb – zumindest in Behörden, die technisch auf dem Stand sind. Und das sind, Überraschung, nicht alle. Es gilt eine Übergangsfrist bis 31. Juli 2025, falls das Amt noch nicht mit der nötigen Technik ausgestattet ist.
Apps wie FotoAiD oder die dm Passbild-App – was ist jetzt noch erlaubt?
Hier trennt sich die Spreu vom digitalen Weizen. Nur Apps oder Anbieter, die dein fertiges Passbild direkt über ein zertifiziertes digitales Verfahren an das Amt übermitteln, sind im Spiel. Eine einfache JPEG-Datei per E-Mail hinschicken? Geht nicht mehr. Ausdrucke mitbringen? Ebenfalls nicht erlaubt – außer du bist im Ausnahmefall unterwegs.
FotoAiD und andere Anbieter: Können sie das?
Die App FotoAiD war lange beliebt, weil sie biometrische Bilder per KI erstellt hat. Doch aktuell (Mai 2025) gibt es keine öffentlich bestätigte Möglichkeit, Bilder aus der App direkt an deutsche Bürgerämter zu senden. Die App erstellt weiterhin biometrisch korrekte Bilder, die du theoretisch an einen Dienstleister (wie dm oder CEWE) weitergeben kannst. Aber: Diese Dienstleister müssen dann wiederum zertifiziert direkt an die Behörde übermitteln – und das ist Stand jetzt nur eingeschränkt möglich.
dm-Passbild-App: Eigentlich top – aber nur für Österreich?
Die App von dm (CEWE) wirbt mit einfacher Bedienung, KI-Check und QR-Code für den Ausdruck in der Filiale. Klingt gut. Der Haken: Das System ist aktuell nur in Österreich vollständig auf digitale Prozesse abgestimmt. In Deutschland bekommst du zwar einen schönen Ausdruck samt Prüfbogen – aber der nutzt dir beim Amt nichts mehr, wenn deine Behörde keine Ausnahmefälle mehr zulässt.
Gibt es überhaupt eine App, die direkt ans Amt sendet?
Theoretisch ja – wenn sie Teil eines zertifizierten Studios oder Dienstleisters ist, der in einem vom Bundesinnenministerium zugelassenen Verfahren eingebunden ist. Praktisch heißt das: Du gehst zu einem Fotostudio oder Automaten im Amt, das deine Bilder selbst digital überträgt. Apps allein haben hier (noch) keinen echten Zugriff.
Was tun, wenn du keine Lust hast, ins Amt zu rennen?
Immerhin: Der neue Ausweis kann dir ab sofort zugeschickt werden – per Post. Gegen Gebühr. Damit ersparst du dir zumindest den Rückweg. Vorausgesetzt natürlich, dein Antrag war korrekt – mit einem digital übermittelten Bild.
Hier bekommst du 2025 noch gültige digitale Passbilder – mit zertifizierter Übertragung ans Amt
Wenn dein Amt keine Fotos mehr macht und du auch keins mehr mitbringen darfst, bleibt dir nur eins: Ein Fotostudio oder Dienstleister, der direkt an das neue Übermittlungssystem (OBV oder auch „E-Passfoto-System“) angeschlossen ist. Nur von dort dürfen die Passbilder offiziell an die Behörde gesendet werden.
Das Problem: Nicht jeder Laden ist angeschlossen. Viele Drogeriemärkte wie dm oder Rossmann bieten zwar Passbilder an, aber nicht überall läuft schon der digitale Datenweg. Daher unbedingt vor Ort nachfragen, ob sie an das E-Passfoto-System angeschlossen sind. Manche Filialen können das schon – andere eben nicht.
Ziemlich zuverlässig sind aktuell viele klassische Fotostudios, die sich zertifizieren lassen haben. Du findest diese über eine spezielle Fotografen-Suchseite, die auf das neue System ausgelegt ist. Dort kannst du gezielt nach Orten und Studios suchen, die deine Bilder rechtskonform digital ans Amt schicken.
Also: Bitte nicht mehr einfach auf gut Glück zur Fotobox im Supermarkt – frag vorher oder nutz die Studiosuche. Nur so klappt’s ohne Stress beim Ausweis-Termin.
Fazit: Sparfüchse haben’s jetzt schwerer
Die Ära der selbstgemachten Passbilder am Handy und dem günstigen Ausdruck bei dm oder Rossmann geht zu Ende. Wer es richtig und gesetzeskonform machen will, braucht:
- Entweder ein Fotostudio oder Terminal, das die Bilder digital überträgt
- Oder wartet auf eine App, die offiziell ins digitale Übermittlungssystem integriert wird
- Oder hat Glück mit der Übergangsfrist (bis 31. Juli) und einer altmodisch ausgestatteten Behörde
Für alle anderen gilt: Kein Stress machen. Passbilder waren noch nie schön. Und jetzt sind sie wenigstens digital unvergesslich.