Odin: Valhalla Rising ist kein Spiel für zwischendurch. Es ist ein Mammutprojekt, das versucht, das klassische MMORPG-Erlebnis mit der Power moderner Grafik und einem Hauch nordischer Mythologie zu vereinen – sowohl auf Mobile als auch auf dem PC. Doch hält es, was die beeindruckenden Trailer versprechen? Wir haben uns durch Level, Lags, Lootboxen und Langzeitmotivation gekämpft.

Der Einstieg – Klasse wählen, Charakter bauen, Welt betreten

Wer Odin startet, steht vor einer klassischen Auswahl: Vier Grundklassen stehen zur Verfügung – Krieger, Magierin, Priesterin und Schurkin. Doch hinter dieser scheinbar schlichten Entscheidung steckt mehr. Denn jede Klasse lässt sich später noch weiter spezialisieren: Krieger etwa können zu Berserkern oder Defensiv-Tanks werden, Magierinnen zu AoE-Damage-Queens oder Kontroll-Zauberinnen.

Die Charaktererstellung ist umfangreich: Frisuren, Augenfarbe, Tattoos – alles dabei. Wer will, kann hier locker eine halbe Stunde versenken. Praktisch ist, dass man das Ergebnis in verschiedenen Posen und Outfits vorab checken kann. Das Ganze läuft butterweich, zumindest auf dem PC.

Der erste Eindruck – Grafikbombe mit Ansage

Die Unreal Engine ballert. Auf hohen Einstellungen sehen die Lichteffekte, Schatten und Animationen richtig stark aus. Besonders auf dem PC kann Odin optisch überzeugen. Auf dem Handy? Nur mit Abstrichen. Und das liegt nicht nur an der Hardware. Der Speicherbedarf liegt bei satten 21 GB – für viele Smartphones eine Zumutung. Und trotz starker Grafik: In bevölkerten Gebieten wie Midgard ruckelt’s.

Open World? Jein.

Odin nennt sich Open-World-MMORPG – und ja, man kann sich frei bewegen, Berge erklimmen und mit seiner Mount über Ebenen galoppieren oder sogar gleiten. Aber: Viele Gebiete fühlen sich trotz ihrer Größe schlauchartig an. Die Welt ist groß, aber nicht immer lebendig. Manche Areale wirken wie Kulissen, nicht wie echte Orte.

Positiv ist, dass man relativ früh ein Reittier erhält. Später gibt’s sogar Gleiter oder andere abgefahrene Mounts wie Drachen oder fliegende Bestien. Die vertikale Mobilität macht Spaß – auch wenn das Flugverhalten eher an Gleitflug erinnert als an echtes Fliegen.

Gameplay: Auto-Attack trifft Boss-Meta

Odin ist eines dieser Spiele, bei dem du dich irgendwann fragst: Spiele ich noch oder schaut mein Charakter mir nur beim Kämpfen zu? Auto-Quest, Auto-Kampf, Auto-Loot. Fast alles läuft automatisch – zumindest in den ersten Stunden. Du klickst auf eine Quest, dein Charakter läuft los, erledigt alles und kehrt zurück.

Aber: Das ändert sich später. Besonders bei Bosskämpfen oder PvP-Arenen wird man fürs aktive Spielen belohnt. Positionierung, Timing, Skill-Rotation – hier kommt echtes Gameplay rein. Auch die Builds bieten Tiefe: Krit-Chance, Debuff-Resistenz, Elementarschaden – wer min-maxen will, findet hier Futter.

Quests, Story und Atmosphäre – zwischen Klischee und Kino

Die Quests sind klassisch: Töte 5 Wölfe, sammele 3 Pilze, rede mit NPC XY. Immerhin wird das Ganze durch eine dichte Atmosphäre und solide Vertonung getragen. Cutscenes gibt’s auch – manche sind sogar überraschend hochwertig. Nur schade, dass viele davon nicht übersprungen werden können.

Die Story orientiert sich grob an der nordischen Mythologie: Midgard, Jotunheim, der Kampf zwischen Göttern und Sterblichen. Klingt episch, wird aber oft nur angerissen. Hier verschenkt Odin viel Potenzial – und wirkt manchmal mehr wie Themepark als Erzählspiel.

Performance: Glanz und Gnade des Geräts

Odin sieht gut aus – aber das hat seinen Preis. Wer keinen High-End-PC oder ein aktuelles Smartphone besitzt, wird schnell an Grenzen stoßen. In großen Spieleransammlungen wie bei Events oder in Städten bricht die Performance spürbar ein. Gut: Man kann Effekte und Detailgrad stark reduzieren – auch die Anzeige fremder Spieler lässt sich (theoretisch) einschränken. Praktisch? Oft unübersichtlich.

Hinzu kommt ein Problem, das viele südamerikanische oder europäische Spieler betrifft: Die Server liegen oft weit entfernt. Mit einem Ping jenseits der 300 ms wird aus dem „real-time“ schnell ein „lag-time“.

Monetarisierung: Der Cashshop und sein Preis

Free-to-Play, aber nicht free von Versuchung. Odin hat alles, was Pay2Win-Kritiker auf die Palme bringt: Gear-Upgrades, Premium-Währung, Mount- und Avatar-Gacha, EXP-Booster – alles im Shop. Und ja, Items aus dem Shop können dir reale Vorteile verschaffen, besonders im PvP und auf den Ranglisten.

Wer einfach nur die Welt erkunden und abends ein bisschen leveln will, kann das auch kostenlos tun. Aber wer oben mitspielen will, zahlt – und zwar regelmäßig. Immerhin gibt’s Login-Boni, Events und Pre-Register-Geschenke. Doch der Einstieg ins „richtige“ Endgame scheint bewusst hinter einer Paywall versteckt.

Fazit: Für wen lohnt sich Odin – und für wen nicht?

Odin: Valhalla Rising ist ein bildgewaltiges, technisch beeindruckendes MMO mit klassischem Aufbau, einer Prise nordischer Mystik und viel Autoplay-Komfort. Wer sich auf Grinding, Min-Maxing und spektakuläre Mounts freut, wird hier fündig. Auch Fans von Gacha-Systemen und PvE-Raids können ihre Freude haben.

Aber: Wer originelle Quests, taktische Kämpfe und faire PvP-Bedingungen erwartet, wird enttäuscht. Odin ist kein Innovationswunder – sondern ein Hochglanzprodukt, das vor allem visuell überzeugt.

Ob es die 21 GB wert ist? Wenn du ein solides Gerät hast, auf nordische Welten stehst und mit Pay2Win leben kannst: Ja. Wenn du auf echtes, manuelles Gameplay bestehst: eher nein.

Mehr brauchst du nicht wissen – der Rest ist Grind.

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