Wer sich gefragt hat, was nach dem gründlichen X8 kommt von Ecovacs, der wird mit vom Namen her auf X9 richtig getippt haben. Dass man aber so schnell eine weitere Verbesserung vorgenommen hat, das hat selbst mich als erfahrenen Blogger, der seit über 7 Jahren solche Geräte testet und auf Messen bewundert, überrascht. Doch es ist passiert: Der X9 PRO OMNI ist da. Und ich sage mal so – ich habe nach der Ei-Challenge des X8 mich auch gesteigert und damit roten Wackelpudding vom Boden entfernt. Götterspeise. Ein ganzer Becher. Das war ein Nervenkitzel, kannst du glauben.
Und das war kein PR-Test. Das war Alltag. Auf Fließen. Und ja – der Boden glänzte danach. Also, Bühne frei für einen Testbericht, der wieder einmal aus dem echten Leben kommt – ohne Labordaten und ohne Buzzwords. Dafür mit echten Erfahrungen, wie immer bei uns.
Das erste Mal: Auspacken, hinstellen, fertig
Inbetriebnahme? Fast schon lächerlich einfach. App öffnen, QR-Code scannen, WLAN verbinden – das war’s. Kein Gefrickel mit irgendwelchen Lasertürmen, keine Hebelchen oder Klappen, die klemmen. Was direkt auffällt: Die Station ist deutlich niedriger als beim Vorgänger – gut 15 cm flacher –, und trotzdem steckt in ihr alles drin, was man braucht: Frisch- und Abwassertank, Entleerung, Reinigungsmitteldosierung, Heißwasserreinigung, Heißlufttrocknung. Und ja, das alles läuft so still und zuverlässig, dass man fast vergisst, dass da Technik werkelt.
Die Tanks? Elegant verborgen hinter einer sauberen Front, die nicht nach Technik, sondern eher nach Designstück aussieht. Der Deckel oben ist kleiner, aber funktional – zum schnellen Nachsehen oder Nachfüllen reicht es. Und das gesamte Gerät macht einen optisch deutlich schickeren Eindruck. Ein Saugroboter, der sich nicht verstecken muss. Weder akustisch noch optisch. Das Ganze wirkt wie ein Stück moderner Wohnkultur – ein smarter Helfer, der nicht stört, sondern passt.
Wischen auf neuem Niveau – mit Rolle und Druck
Jetzt aber zum Herzstück: der Wischtechnik. Hier kommt zum ersten Mal die OZMO ROLLER zum Einsatz – eine durchgehend rotierende Wischwalze, die nicht nur drückt, sondern auch schrubbt. 3.700 Pa Wischdruck treffen auf 220 Umdrehungen pro Minute. Und das Beste: Die Rolle reinigt sich selbst. Während des Wischens wird kontinuierlich Frischwasser nachgeführt und Schmutzwasser abtransportiert. Keine Streifen. Keine Schmiererei. Kein Bakterienfilm. Punkt.
Allerdings: Wer die Rolle ausbauen will, muss sie jetzt vorher entriegeln. Das ist neu. Ist das ein Nachteil? Nö. Es wirkt eher wie ein Sicherheitsfeature und sorgt für stabileren Sitz. Beim Reinigen des Geräts habe ich es jedenfalls als logisch empfunden – Klick, Dreh, raus. Fertig. Was bleibt, ist ein angenehm hygienisches Gefühl – selbst nach mehreren intensiven Durchgängen. Und das sagt einiges.
Video-Test: Götterspeise gegen Hightech – der Härtetest
Wer glaubt, ein Saugroboter sei nur für Staubflusen und Krümel zuständig, wird bei diesem Video eines Besseren belehrt. Ich habe den ECOVACS X9 PRO OMNI mit einem echten Alltags-Albtraum konfrontiert: einem Becher roten Wackelpudding auf Parkett. Kein Fake, keine Testflüssigkeit, sondern klebrige, vibrierende Götterspeise in freier Wildbahn. Das Ergebnis? Kannst du dir hier selbst ansehen – und staunen, wie gelassen der Roboter diese Schleimspur gemeistert hat. Video anschauen lohnt sich!
@checkapp Wischroboter gegen Wackelpudding Heute Release des X9 von Ecovacs mit Wischrolle und automatischer Basisstation. #checkapp #ecovavs #x9 #deebot @ECOVACS Deutschland ♬ Originalton – Apps&Gadgets (Check-App.de)📱
BLAST! – Saugleistung mit Nachdruck
Während man sich bei vielen Modellen fragt, ob sie wirklich saugen oder nur so tun, liefert der X9 PRO OMNI mit seinen 16.600 Pascal ordentlich ab. Die neue BLAST-Technologie (Boosted Large-Airflow Suction) bringt dabei nicht nur einen theoretischen Luftstrom von 16,3 Litern pro Sekunde, sondern vor allem das Gefühl: „Der nimmt was mit.“
Haare, Frühstücksflocken, Krümelreste? Alles weg – beim ersten Mal. Auf Teppich hebt er automatisch die Wischrolle, drückt dafür beim Saugen richtig durch. Das ist smart – und funktioniert zuverlässig. Auch auf meinem etwas höheren Hochflorteppich oder den flachen beweglichen Naturfaserläufern hat er nicht blockiert oder gestoppt. Kein Vergleich zu früheren Modellen, bei denen man den Teppich lieber wegräumte. Und: Der Geräuschpegel bleibt dabei angenehm niedrig.
Weniger Haare, mehr Sauberkeit – ZeroTangle 3.0
Ich weiß nicht, wie viele von euch einen Haushalt mit langen Haaren kennen – aber wer’s kennt, kennt das Problem. Bürsten, die sich nach zwei Tagen aufwickeln wie Spaghetti. Nicht hier. Mit ZeroTangle 3.0 hat Ecovacs die Anti-Haar-Verwicklungs-Technik nochmals verbessert. Spiralform, V-Schnitt, Borstenwinkel – klingt nach Marketing, ist aber Praxis: Ich habe beim Vorgänger X8 nach mehreren Wochen keine einzige verhedderte Haarrolle gesehen. Und das, obwohl in meinem Testzeitraum nicht nur der Wackelpudding fiel, sondern auch Haare.
Selbst wenn man mal nicht täglich reinigt – der Roboter bleibt leistungsfähig. Und das spart Zeit und Nerven. Besonders in Haushalten mit Haustieren ein echter Segen.
Kantig, aber clever – TruEdge 2.0
Ein weiteres Update betrifft die Kantenreinigung. Die Wischrolle fährt jetzt dynamisch aus – und zwar so weit, dass sie wirklich bis an die Sockelleiste reicht. Der Abstand zum Rand? Angeblich nur 1 mm. Ich habe es nachgemessen – okay, eher geschätzt – und ja, es ist verdammt nah dran. Auch Stuhlbeine werden gut umrundet, ohne dass der Roboter sich verheddert. Die Seitenbürste fährt dabei leider nicht mehr aus, wird aber angehoben, um Schmutz gezielter aufzunehmen. Ein kleiner Kompromiss, der in der Praxis aber kaum auffällt.
Gerade in verwinkelten Räumen mit vielen Möbeln zeigt sich die Stärke dieses Systems. Der Roboter bleibt selten hängen – und fährt vor allem präzise. Keine unnötigen Korrekturfahrten mehr, kein Herumirren. Das macht den Unterschied.
AI, GPT und die schlaue Moppwäsche
Mit an Bord: AIVI 3D 3.0, AI Stain Detection 2.0 und YIKO-GPT. Klingt nach Buzzword-Bingo? Ist aber tatsächlich brauchbar. Die Objekterkennung ist schnell, präzise und meidet Dinge wie Spielzeug, Kabel oder auch mal herumliegende Socken. Die Fleckenerkennung unterscheidet zwischen leichten und hartnäckigen Flecken – und wählt automatisch die passende Strategie. Sogar Rastermusterreinigung gibt’s jetzt.
Sprachsteuerung über YIKO funktioniert auf Deutsch und ist mehr als ein Gimmick. Wer mag, kann dem Roboter direkt Befehle zurufen. Noch lieber nutze ich aber die App – und die ist wie gewohnt top: stabil, übersichtlich, zuverlässig. Besonders gelungen finde ich die Möglichkeit, verschiedene Reinigungszonen individuell zu definieren – inklusive verschiedener Modi.
Die Station – leiser, kleiner, heißer
Kommen wir zum Herzstück der Reinigung: der Station. Die Heißwasserwäsche bei 75 °C plus die Heißlufttrocknung mit rotierender Walze bei 63 °C sorgt nicht nur für hygienisch saubere Mopps, sondern auch für trockene Füße – kein feuchtes Nachschmieren nach dem Reinigungszyklus. Die Station wirkt zudem aufgeräumter als beim Vorgänger: kompakter, eleganter und deutlich leiser im Betrieb. Auch nach zwei Wochen im Dauereinsatz kein Geruch, kein Rückstau, keine Störung.
Dazu kommt die automatische Reinigungslösungsdosierung, die Frisch- und Schmutzwassertrennung sowie eine insgesamt höhere Autonomie. Wer viel Fläche hat und nicht ständig nachfüllen oder leeren will – das hier ist das Rundum-sorglos-Paket. Und: Das Design ist wirklich gelungen. Keine Plastikburg, sondern ein elegantes Möbelstück mit Funktion.
Direktvergleich zu X8 und Co. – was wirklich anders ist
Im Vergleich zum X8 merkt man vor allem eines: Der X9 wirkt durchdachter. Nicht unbedingt lauter, schneller, stärker – sondern cleverer im Detail. Die Station ist kompakter, die Tanks eleganter integriert und vor allem: die Bedienung ist einfacher. Während beim X8 noch vieles neu wirkte, läuft beim X9 fast alles routiniert. Auch das Handling wirkt feiner abgestimmt. Die neue Entriegelung der Wischrolle gibt zusätzliche Sicherheit, ohne umständlich zu sein.
Noch markanter wird der Unterschied zu älteren Modellen mit zwei Tellermopps oder Vibrationsplatten. Die OZMO-Roller bringt eine ganz neue Dynamik ins Spiel: Statt zu reiben, wird tatsächlich geschrubbt – mit höherem Druck, mehr Präzision und vor allem einer konstanten Selbstreinigung. Wer einmal die Tellermopp-Technik mit verschmierten Rückständen erlebt hat, wird den Unterschied sofort spüren.
Fazit: Fast schon ein Haushaltsmitglied
Der DEEBOT X9 PRO OMNI ist kein günstiger Spaß. Mit 1.499 Euro (Einführungspreis 1.299 Euro) spielt er ganz oben mit. Aber er liefert. Und wie. Die Saugleistung ist brutal gut, die Wischleistung ein echter Gamechanger. Die Kombination aus smarter Navigation, selbstreinigender Station und detailverliebtem Hardwaredesign überzeugt im Alltag.
Und ja – er kann Wackelpudding. Und zwar besser als viele günstige Wischmopps je klarkommen würden. Ohne Drama, ohne Rückstände.
Wer also ein Gerät sucht, das nicht nur den Boden saugt, sondern ihn regelrecht auf Hochglanz poliert, der macht mit dem X9 nichts falsch. Es ist kein Gimmick. Es ist ein Werkzeug. Ein ziemlich gutes sogar. Und eines, das zeigt, wie sinnvoll echte Innovation sein kann, wenn sie sich im Alltag bewährt.
Ein Stück Technik, das man nicht verstecken muss – sondern stolz benutzen darf.