Canva hat es mal wieder getan. Mitten in der hitzigen Diskussion über verschwundene Gratisfunktionen und steigende Preise kommt nun ein neues Feature auf den Tisch: Canva Sheets. Klingt erstmal nach Excel mit Pastellfarben – ist aber mehr. Ein Tabellen-Tool, das Design, Daten und KI vereinen will. Doch bevor du gleich auf „Pro kaufen“ klickst: Lohnt sich das Upgrade für Sheets wirklich?
Wir haben uns das neue Feature angesehen – und sagen dir, was du kostenlos bekommst, wo die Pro-Grenzen liegen und ob sich Canva damit gegen Google Sheets und Co. behaupten kann.
Was ist Canva Sheets überhaupt?
Canva Sheets ist ein neuer Dateityp innerhalb der Canva-Plattform. Du findest ihn ab sofort über das neue Icon „Sheets“ auf der Startseite – wenn du Zugriff auf die Visual Suite 2.0 hast. Was drin steckt:
- klassische Tabellenfunktionen (Zellen, Formeln, Formatierungen)
- Magic Formula: eine KI, die dir Formeln in natürlicher Sprache erstellt („Wie hoch ist das Gesamtbudget?“)
- Magic Charts: mit einem Klick saubere Diagramme aus deinen Zahlen
- Magic Insights: AI-Analyse deiner Daten mit visuellen Auswertungen (Pro-Funktion mit Credits!)
- Designs in Zellen einfügen (ja, du kannst Canva-Grafiken direkt in einer Tabelle sehen)
- Dropdowns, Aufgabenlisten, @Mentions und mehr
Kurz gesagt: Canva Sheets ist Trello trifft Excel trifft PowerPoint, nur in hübsch.
Was geht kostenlos?
Du kannst Canva Sheets grundsätzlich auch ohne Pro nutzen. Tabellen erstellen, einfache Formeln eingeben, Designs einfügen – alles kein Problem.
Aber: Sobald es magisch wird, also bei KI-Funktionen wie Magic Formula oder Magic Insights, taucht die Pro-Grenze auf. Die Einsätze sind dann nur mit Pro-Credits möglich – und die kosten. Teilweise werden dir auch schon für einfache Datenanalysen Credits pro Aktion abgezogen.
Außerdem kannst du deine Charts zwar in andere Canva-Dokumente ziehen – aber ohne Pro bleiben viele Export- und Formatierungsfunktionen eingeschränkt.
Lohnt sich Canva Pro für Sheets?
Ehrlich? Kommt drauf an.
Canva Pro bietet natürlich nicht nur Sheets-Funktionen – du bekommst auch Magic Resize, Content Planner, Brand-Kits und mehr.
Aber nur für Sheets? Das lohnt sich nicht:
Feature in Canva Sheets | Kostenlos | Pro nötig |
---|---|---|
Tabellen mit Designs | ✅ | – |
Formeln (klassisch) | ✅ | – |
@Mentions & Dropdowns | ✅ | – |
Magic Formula (KI-Formeln) | ⚠️ Nur teilweise | ✅ (mit Credits) |
Magic Insights (KI-Analysen) | ❌ | ✅ |
Magic Charts (Auto-Diagramme) | ⚠️ Teilweise | ✅ |
Sheets in Präsentationen verlinken | ✅ | ✅ |
Der größte Nachteil: Du kannst mit Pro zwar „mehr“, aber Sheets bleibt im Vergleich zu Excel oder Google Sheets extrem basic. Kein Zellschutz, keine bedingte Formatierung, keine komplexen Pivot-Auswertungen. Und vor allem: keine API-Integration, keine externen Datenquellen.
Unser Fazit
Canva Sheets ist hübsch, smart – und irgendwie auch überflüssig. Wer Canva eh schon nutzt, wird sich freuen: To-Do-Listen und Budgetplanungen sehen jetzt besser aus als je zuvor. Aber für echte Tabellenarbeit ist das Tool (noch) zu limitiert. Und dafür gleich Canva Pro kaufen? Nur wenn du auch alle anderen Pro-Features wirklich brauchst.
Für Tabellenprofis bleibt Google Sheets oder Excel die erste Wahl. Für Design-Lover mit leichtem Datenbedarf kann Canva Sheets ein nettes Add-on sein – solange man sich nicht vom „Magic“ blenden lässt.
Ein Kommentar
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