Du denkst, du hast keine Feinde? Dann hast du noch nie auf Vinted etwas verkauft. Was wie ein harmloser Secondhand-Marktplatz aussieht, entpuppt sich für viele User als echte Nervenprobe – besonders für Verkäuferinnen. Auf TikTok trendet gerade ein Clip, in dem eine Nutzerin ihre App gelöscht hat, weil sie den täglichen Kleinkrieg nicht mehr ausgehalten hat. Und sie ist nicht allein – Hunderte Kommentare unter dem Video erzählen ähnliche Geschichten. Hier kommt die bittere Realität hinter der schönen Vinted-Fassade.
Wenn ein einzelner Faden zum Drama wird
Die Szene, die TikTok-Nutzerin „Hedy“ beschreibt, klingt wie ein Satire-Sketch, ist aber offenbar Alltag: Eine Käuferin beschwert sich über den Zustand eines Kleides, weil – Achtung – EIN Faden absteht. Das Kleid kostete neu 25 €, wurde auf Vinted für 7 € verkauft. Statt sich über das Schnäppchen zu freuen, gibt’s Kritik. Für Hedy ist das der letzte Tropfen: „Was ist los mit manchen Müttern auf Vinted?“ fragt sie entnervt. Verständlich.
Was die Community erlebt hat – ein Best-of des Wahnsinns
Die Kommentare unter dem Video lesen sich wie ein Tagebuch der Absurdität:
- Eine Nutzerin berichtet, sie habe ein beschädigtes Teil verschickt (sorry, kann passieren), bot eine Rückerstattung an – doch die Käuferin forderte MEHR Geld zurück, als sie ursprünglich bezahlt hatte.
- Eine andere wurde mit einer 1-Sterne-Bewertung abgestraft, weil sie den Versand nicht für 1,50 €, sondern für 2,55 € angesetzt hatte – inklusive Verpackung. Diskussion natürlich inklusive.
- Eine Verkäuferin legte sogar ein Extra-Geschenk (nicht-original Lego) bei – das Ergebnis? Wütende Nachricht, wie sie es wagen könne, sowas mitzuschicken.
- Manche lassen Pakete einfach liegen, nehmen sie nicht an – und wollen dann trotzdem Rückzahlung.
- Wieder andere verlangen bei 1€-Artikeln (!) noch Rabatt oder kostenlosen Versand. No joke.
Was ist mit Vinted los? Früher war alles besser – oder?
Viele Kommentierende erinnern sich an die Zeit, als Vinted noch „Mamikreisel“ hieß – familiärer, unkomplizierter. Heute dagegen scheint das Motto: „Alles muss wie neu sein – für nix“. Die Erwartungshaltung vieler Käufer ist komplett abgehoben: Gebrauchte Ware wird bewertet wie Neuware, Diskussionen über Centbeträge gehören zur Tagesordnung, Rückgabegrund kann ein Haar auf einer Hose sein. Oder ein Mini-Fleck, der auf dem Verkaufsbild sogar erkennbar war.
Der emotionale Preis: Frust, Wut, App gelöscht
Das Fazit vieler Nutzerinnen ist eindeutig: „Ich hab Vinted gelöscht“, „Ich hab keine Nerven mehr“, „Nur noch verschenken oder spenden, ist stressfreier“. Die Geschichten wiederholen sich. Was als nachhaltige Plattform für Gebrauchtkleidung startete, ist für viele zum Ort toxischer Mikrotransaktionen geworden.
Und jetzt? App löschen oder Haltung ändern?
Die Vinted-App bringt viele Verkäuferinnen an ihre Grenzen. Nicht wegen der Plattform selbst – die bietet Sicherheit durch das Bezahlsystem, Bewertungsschutz und Community-Support – sondern wegen der Nutzerkultur. Wer verkaufen will, braucht heute eine dicke Haut, viel Geduld und sollte klare Regeln setzen: Verkauf nur über das System, keine Diskussionen, keine Sonderwünsche. Oder eben: App löschen.
Was meinst du – ist Vinted noch zu retten? Schreib uns deine absurdeste Geschichte. Oder bist du schon längst raus?