Ich hab’s ja eigentlich schon gewusst. Aber dieses TikTok hat’s endgültig rausgerissen. Da sitzt jemand, offen und ehrlich, und sagt: „Ich bin süchtig. Nach Candy Crush.“ Und ich so: Okay, relatable.

Nicht, dass ich selbst auf Level 17.500 wäre – Respekt an dieser Stelle – aber die Mechanik kenn ich gut. Erst spielst du, weil’s bunt ist, süß, harmlos. Dann bleibst du hängen. Dann kaufst du Booster. Dann denkst du: War doch nur ein Euro. Und zack, bist du wieder auf dem Goldbarren-Trip.

Wie aus einem Spiel ein Monatsabo wird (nur ohne Gegenwert)

Das eigentlich Bittere: Die TikTokerin hat sich nicht nur selbst das Spiel gelöscht. Sie hat auch mal nachgerechnet. 100 Pfund – in einem Monat. Und alles nur, damit dieses kleine Puzzle-Teufelchen einen Level freigibt, der ohne Extra-Züge unspielbar scheint. Und damit ist sie nicht allein.

Wenn man sich mal die Rezensionen im Play Store reinzieht, merkt man schnell: Das ist kein Einzelfall. Da schreibt zum Beispiel Tim Sty: „Offensichtlich soll der Nutzer genötigt werden, Goldbarren für Extrazüge zu kaufen… keine Hilfe vom Support… unterirdisch für ein Milliarden-Unternehmen.“

Und Alexandra bringt’s auf den Punkt: „Macht immer noch Spaß, aber man schafft kaum noch ein Level ohne Booster oder Züge zu kaufen.“ Das ist also keine stille Sucht mehr – das ist mittlerweile eine Art stille Abofalle.

Wenn ein Spiel zur Geduldsprobe wird (oder zur Kreditkarte)

Ich mein, wir reden hier nicht von einem Battle-Royale mit Lootboxen, sondern von einem Spiel, das aussieht wie Haribo in App-Form. Und trotzdem schreiben Leute wie Sven Lau, dass sie lieber einmalig bezahlen würden, statt „alle zwei Stunden zur Kasse gebeten zu werden“. Oder Lutz Milde, der sagt: „Du spielst mittlerweile 1 Level über zwei Tage, das macht wirklich keinen Spaß mehr.“

Das Problem scheint klar: Candy Crush macht süchtig – und es weiß das auch. Es belohnt dich mit Gold, wenn du schnell bist. Es sperrt dich aus, wenn du nicht zahlst. Es ist ein Zuckerrausch mit Bezahlschranke.

Früher war mehr Lollipop – und weniger Psychotrick

Früher hast du Level geschafft, weil du clever warst. Jetzt brauchst du Glück. Und Booster. Und nochmal Booster. Und Werbung, um Booster zu kriegen. Und dann funktioniert die Werbung nicht. Frag mal Jan Baumann, der von weißem Bildschirm und kaputter Bonus-Werbung schreibt.

Oder Claudia Faust, die „sehr ärgerlich“ findet, dass es ohne Werbung keine Extras mehr gibt – und sie daher gezwungen ist zu kaufen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die aktuellen Rezensionen. Detlef Driesch sagt’s bitter: „Nur noch Abzocke. Kompliment an die Entwickler – so macht man ein Spiel kaputt.“

Also was jetzt – löschen oder durchbeißen?

Die TikTokerin hat es getan: Candy Crush gelöscht, Schlussstrich gezogen. Und ehrlich? Ich versteh’s. Bei all der Kritik merkt man: Es geht nicht mehr nur um ein paar Bonbons. Es geht um Kontrolle. Um Fairness. Und darum, ob du am Ende wirklich noch spielst – oder einfach nur klickst, bis du zahlst.

Ich für meinen Teil hab die App noch drauf. Aber ich spüre den Unterschied. Der Glanz ist weg. Vielleicht ist es Zeit, auch bei mir mal den App-Manager zu öffnen. Und vielleicht… ja, vielleicht such ich mir lieber echte Gummibärchen. Die kosten zwar auch, aber wenigstens sagen sie mir nicht, dass ich 30 Versuche gebraucht hab, um nix zu erreichen.

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