„500k Likes und ich poste das auf LinkedIn“ – sagt sie in dem TikTok-Clip, kurz bevor sie die Plattform mit einem Mix aus Gen-Z-Cringe, Corporate-Overload und Business-Bullshit zerlegt. Und wir? Wir fühlen’s nicht. Sondern versuchen zu verstehen, wie jede verdammte Benachrichtigung so nerven kann. Jedes „Diese 3 Learnings habe ich aus meinem Butterbrot gezogen“. Jedes Mal, wenn jemand „Thought Leader“ unter sein Selfie schreibt, stirbt ein kleiner Teil in ihr.
Vom digitalen Telefonbuch zum Buzzword-Zirkus
LinkedIn, du warst mal das Telefonbuch für Jobs. Heute bist du ein Bällebad aus Ego, Buzzwords und nicht enden wollenden „Erfolgsgeschichten“, die sich alle gleich lesen: Award gewonnen, keiner weiß warum, aber Hauptsache feiern lassen und drei Prozesse draus ableiten. Und ja – dazwischen Headhunter, die nach Senior Vice irgendwas suchen. Aber muss man sich dafür wirklich diesen Feed geben?
Unsere Mission: Check statt Selbstdarstellung
Wir wollten es wissen. Ist LinkedIn wirklich so schlimm geworden – oder liegt das Problem nur im Algorithmus (und unseren eigenen Triggerpunkten)? Ist es reines Cringe-Kino oder doch das unterschätzte Karrierenetzwerk? Zuletzt hatten wir ja 2023 die App gecheckt, mal sehen, was sich getan hat.
Spoiler: Wir haben den Selbstversuch NICHT gemacht – und ja, auch wir nicht eingeladen, um auf einem „Afterwork-Panel zum Thema Mindset“ zu sprechen. Aber wir können es uns vorstellen. Außerdem haben wir 1111 Reviews der App geladen, auch wenn es 3,19 Mio. für den Chef sein könnten.
Worum geht’s hier?
- Was ist wirklich dran an der Cringe-Kritik?
- Warum die Plattform nicht für alle gleich ist
- Und ob man sich lieber löschen oder doch nochmal einloggen sollte
Plus: Wir schauen uns die „1 Monkey Club“-Kritik genauer an und fragen – wie viel Zirkus steckt wirklich in diesem Karrierezoo?
Bereit für den LinkedIn Check 2025? Dann schnall dich an. Es wird peinlich. Vielleicht nützlich. Aber auf keinen Fall langweilig.
Kapitel 1: Willkommen im Bug-Netzwerk
Du denkst, das größte Problem von LinkedIn ist der peinliche Content im Feed? Denk nochmal nach. Für viele Nutzer*innen endet die Reise schon viel früher – beim Öffnen der App. Oder genauer gesagt: beim Nichtöffnen.
Wir haben die 1-Stern-Bewertungen durchforstet – und was da steht, ist technisches Grauen pur:
„Seit dem letzten Update startet die App nicht mehr“, „Login in Dauerschleife“, „Account gesperrt, keine Hilfe vom Support“ – das sind keine Ausnahmen, sondern gefühlt jede zweite Bewertung.
Viele Reviews lesen sich wie kleine SOS-Signale:
„Ich habe die App gelöscht, neu installiert, Passwort zurückgesetzt, aber nichts geht mehr.“
„Nach Handywechsel kein Zugriff mehr – LinkedIn fordert E-Mail-Bestätigung, aber sie kommt nie.“
„Support reagiert nicht. Danke für nichts.“
Und ja – manche schreiben sogar, dass sie sich nur wegen dieser App vom Desktop aus ausgeloggt haben… und nie wieder zurückkamen. LinkedIn: Jetzt auch als Karriereexit.
Ein Satz taucht übrigens immer wieder auf: Ich sehe keinen Mehrwert mehr. Das ist für eine Plattform, die sich mit persönlicher Entwicklung, Karriereboost und Networking brüstet, ein vernichtendes Urteil.
Die Bugs sind dabei nicht mal der größte Knall – schlimmer ist, wie wenig Vertrauen viele in die App haben: Intransparente Preise für Premium, unklare Regeln bei Sperrungen, Verifizierung per Ausweis funktioniert nicht. Und wenn’s dann hakt, steht man allein im digitalen Wind. Keine Antwort vom Support. Kein Mensch erreichbar. Willkommen in der Business-Wüste.
Der Cringe kommt später. Wenn man überhaupt reinkommt.
Kapitel 2: Wie viel Selbstdarstellung hält ein Mensch eigentlich aus?
[Fortsetzung folgt ((vielleicht auch nicht))…]