Jetpack Joyride ist mehr als nur ein Spiel. Es ist ein Relikt aus einer Zeit, als das Smartphone-Gaming seinen unschuldigen Zauber verlor. Entwickelt von den australischen Halfbrick Studios, katapultierte sich dieses 2011 erschienene Endlos-Runner-Game schnell in die Herzen von Millionen Spielern weltweit – und bleibt bis heute ein Monument der Popkultur. Doch auch ein Monument bekommt irgendwann Risse.

Ein einfacher Mann, ein gestohlenes Jetpack

Das Spielprinzip ist so einfach wie genial: Du spielst Barry Steakfries, einen Antihelden, der ein Raketenrucksack-Labor stürmt und einfach mal abhebt. Deine Aufgabe? So weit wie möglich fliegen, dabei Münzen und Power-ups sammeln und Hindernissen wie Lasern, Raketen und Zappern ausweichen. Ein simpler Tap auf den Bildschirm hebt dich hoch, loslassen lässt dich fallen. Klingt simpel, aber genau das macht den Reiz aus – wie ein gekonnt getimter Witz in einer ansonsten ernsten Talkshow.

Das Spiel ist auf nahezu allen Plattformen vertreten: von Android über iOS bis hin zu Windows und PlayStation. Multiplayer-Option? Fehlanzeige. Jetpack Joyride ist ein Solo-Abenteuer – perfekt für die kleine Flucht aus dem Alltag.

Zwischen Pixel-Charme und kapitalistischer Falle

Technisch ist Jetpack Joyride eher ein Oldtimer: keine hyperrealistische Grafik, keine Story-Kunstwerke wie bei The Last of Us. Stattdessen bietet es Retro-Pixelcharme und einen Soundtrack, der in seinem 8-Bit-Bombast Erinnerungen an alte Arcade-Hallen weckt. Es ist ein Spiel, das uns an einfachere Zeiten erinnert – oder an die Zeit, als wir Snake auf dem Nokia 3310 gespielt haben.

Doch genau hier beginnt der Konflikt: die Monetarisierung. In-App-Käufe, aggressive Werbung, limitierte Events – das Spiel spiegelt in gewisser Weise die Entwicklung des gesamten Mobile-Gaming-Markts wider. Früher waren Handygames eine nette Dreingabe. Heute sind sie oft Marketingmaschinen im Gewand der Nostalgie.

Ein Nutzer schrieb in seiner Rezension:
Hat ordentlich nachgelassen. Ich finds schade, dass man sich so krass mit Werbung rumschlagen muss.
Ein anderer lobt:
Ich finde es schade, dass die Missionen immer wieder dieselben sind, aber das Spiel macht trotzdem süchtig.

Dieser Dualismus zieht sich durch das gesamte Spiel. Jetpack Joyride fängt dich mit der Leichtigkeit eines Skateboards am Berliner Mauerpark ein – und zwingt dich dann, die Kunststücke in Dauerschleife zu wiederholen, wenn du nicht zahlen willst.

Events als Flickenteppich

Doch das Spiel lebt. St. Patrick’s Day, Halloween oder Mondneujahr: Immer wieder gibt es neue Events, die Barry neue Kostüme verpassen. Sie sind wie Mini-Blockbuster im Spiel – kurz, spektakulär, aber eben auch: temporär. Diese Updates lassen Jetpack Joyride nicht sterben, sondern machen es zu einem ewigen Begleiter – ein bisschen wie die „Tatort“-Wiederholungen im deutschen Fernsehen.

Ein kulturelles Echo

Jetpack Joyride ist ein Spiel für Zwischendurch, aber auch ein Kommentar zu unserer Zeit. Es zeigt, wie sehr wir uns an Werbung gewöhnt haben – wie wir bereit sind, für virtuelle Jetpacks zu bezahlen, während wir echten Klimaschutz vernachlässigen. Es ist ein Spiel, das durch seine Monetarisierungsstrategien auch einen Spiegel vorhält: Wie viel sind uns Pixel und Nostalgie wirklich wert?

Fazit: Jetpack Joyride – Ein Klassiker mit Patina

Ob du Jetpack Joyride liebst oder es hasst, hängt davon ab, wie sehr du dich von Werbung und Events blenden lässt. Für viele bleibt es das Spiel, das ihnen als Kind oder Teenie den Schulweg versüßte. Für andere ist es ein Mahnmal dafür, wie Mobile Gaming seine Unschuld verloren hat.
Wie auch immer du es siehst: Jetpack Joyride ist ein Stück digitaler Popkultur – und Barry Steakfries unser etwas abgedrehter Held in der endlosen Jagd nach der nächsten Highscore.

Kurzer Nachruf: Jetpack Joyride 2 – Nur für Apple, Android bleibt außen vor

Jetpack Joyride 2 hat nie den Sprung auf Android geschafft. Stattdessen bleibt Barrys zweites Abenteuer bis heute im goldenen Käfig von Apple Arcade gefangen. Schade, denn Android-Spieler schauen bis heute nur sehnsüchtig zu.

Teile den Beitrag:

Alle Beiträge kennzeichnen wir hiermit als Werbung. Die Werbekennzeichnung erfolgt, da Marken von Hard- und Software genannt werden. Oftmals werden App-Codes zur Verfügung gestellt sowie Gadgets zum Test. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Zudem gehen wir Contentpartnerschaften oder Kooperationen ein. Hilf uns, indem du mit diesem Amazon-Link einkaufst! Lade dir unsere kostenlosen Quiz-Spiele hier herunter!

Ein Kommentar

  1. Pingback: Dein Donnerstags-Check: Jetpack Joyride 2 erscheint bald - Check-App

Hinterlasse eine Antwort