Ich hatte einer Radlerin die Müllweg App empfohlen und sie ihr auf ihrem Samsung A53 installiert (war es wohl, aber die Samsung-Smartphones sind ja auch alle irgendwie gleich). Sie macht regelmäßig Touren und ärgert sich dabei immer wieder über wilden Müll, wusste aber nie so richtig, was sie dagegen tun kann. Gerade bei abgelegenen Waldwegen war ihr unklar, wer überhaupt zuständig ist. Also haben wir zusammen den Müllweg gemeldet – und dabei gleich einen echten Praxistest gemacht. Die automatische GPS-Funktion hat dabei leider nicht so gut funktioniert, weil wir nur Fotos vom Müll hatten und nicht „live“ am Fundort waren. Und typisch Brandenburg: Internet? Eher mau. Nun wollen wir dir zeigen, wie gut die App wirklich ist, welche Probleme uns aufgefallen sind und ob die Müllweg App Erfahrungen wirklich so gut sind, wie versprochen.

Der Müllweg ist oft eher ein Umweg: Ein kleiner Erfahrungsbericht aus Berlin und Brandenburg

Illegaler Müll ist hier in Berlin und auch im Randbereich von Brandenburg ein riesiges Problem. Der Müll, den meine Radlerin damals entdeckte, lag übrigens direkt in der Nähe eines Hornbach Baumarktes. Bestehend aus Bauschutt und Glaswolle – alles andere als leicht zu entsorgen, dafür aber wohl umso leichter für den Müllsünder, einfach am Waldweg abgeladen zu werden. Ein echtes „Müllweg“-Szenario, im wahrsten Sinne des Wortes (schönes Wortspiel, nicht wahr?).

Ich hab sie dann zwei Wochen später – oder war’s doch ein ganzer Monat? – gefragt, ob der Müll noch da ist und ob sich das Ordnungsamt bei ihr gemeldet hat. Ihre Antwort: „NIX, liegt immer noch alles da!“ Also: Liegt es an der App oder liegt es am Amt? Wir wissen es ehrlich gesagt nicht.

Wir haben die App ja schon vor einer ganzen Weile vorgestellt, lange bevor sie alle plötzlich für sich entdeckten: MÜLLweg App: Dein Beitrag zum Umweltschutz – hier haben wir sie 2019 zum ersten Mal vorgestellt. Illegale Müllentsorgung: Ein echtes Problem und wie du aktiv per App dagegen vorgehen kannst – und hier sind wir kürzlich nochmal genauer drauf eingegangen, haben etliche Fragen rund um die Müllentsorgung beantwortet.

Aber eine Einzelerfahrung sagt noch nicht die ganze Wahrheit. Deshalb haben wir uns diesmal umgehört, ob’s anderen auch so geht – und ob der „Müllweg“ wirklich funktioniert oder eher ein Umweg bleibt.

So sehen es die Nutzer – Licht und Schatten im App-Alltag

Viele loben die Grundidee: Müll einfach melden, ohne große Hürden. „Eine tolle App, mit der ich Schandflecken und wilden Müll effektiv melden kann“, schreibt Markus Gulla. Doch gleichzeitig hakt es oft an der Technik: „Die App schließt sich bei meinem Pixel 6 Pro jedes Mal, wenn ich ein Foto mache. Ich muss dann die GPS-Daten manuell einstellen, das nervt.“

Andere berichten von noch grundlegenderen Problemen: „Ich habe 5 Versuche gebraucht, um einmal eine Meldung loszuwerden, weil sich die App ständig schließt. Das ist ärgerlich, weil der Gedanke dahinter eigentlich super ist.“

Und dann ist da noch der Frust, wenn sich trotz Meldung nichts tut:
„Ich weiß nicht, ob meine Meldungen bei der zuständigen Stelle überhaupt ankommen. Ich bekomme keine Rückmeldung, das nervt, weil ich ja auch sehen will, ob was passiert.“

Besonders bitter: In manchen Regionen scheinen die Behörden gar nicht zu reagieren. Flix Netzo berichtet, dass in Ostfildern die Mails entweder gar nicht ankommen oder komplett ignoriert werden. „Die stadteigene Meldeseite ist noch schlimmer. Meldungen wurden seither ignoriert bzw. nicht nachgegangen.“

Was sagt der Entwickler selbst?

Thomas Lennartz, der hinter der App steht, ist Indie-Entwickler – er macht das Ganze als Engagement, ohne Werbung oder Kommerz. Und er lässt sich nicht entmutigen. Er antwortet direkt auf die Nutzer:
„Ob Mails rausgegangen sind, kann man in der eigenen Mail-App unter ‚Gesendet‘ nachsehen. Den Ansprechpartner der Stadt habe ich jetzt konkretisiert.“ Oder: „Glücklicherweise sind solche hartnäckige Verweigerungshaltungen die unrühmliche Ausnahme.“

Man spürt: Da steckt Herzblut drin. Auch wenn’s manchmal holpert – dieser Einsatz ist alles andere als selbstverständlich und verdient Respekt.

Ein Ausblick: Nicht nur die App – wir alle können mehr tun

Was bleibt also? Die Müllweg App kann helfen – aber nicht immer und überall. Letztlich hängt es oft daran, wie ernst die Behörden das Thema nehmen. Doch ganz ehrlich: Wollen wir uns wirklich nur auf Ämter und Verwaltungen verlassen? Ich hab kürzlich auf TikTok lokale Müllsammelgruppen entdeckt – da ziehen Leute los, packen’s an und werden dabei sogar von Firmen unterstützt. Ein starkes Signal: Wir als Bürger können selbst was bewegen.

Vielleicht könnte die Müllweg App genau das in Zukunft noch besser unterstützen. Zum Beispiel mit einer Funktion, um solche Gruppen zu vernetzen oder Aktionen zu koordinieren. Denn klar ist: Sauber wird’s nicht von selbst. Aber zusammen können wir was reißen – ob mit App oder mit Eimer!

Teile den Beitrag:

Alle Beiträge kennzeichnen wir hiermit als Werbung. Die Werbekennzeichnung erfolgt, da Marken von Hard- und Software genannt werden. Oftmals werden App-Codes zur Verfügung gestellt sowie Gadgets zum Test. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Zudem gehen wir Contentpartnerschaften oder Kooperationen ein. Hilf uns, indem du mit diesem Amazon-Link einkaufst! Lade dir unsere kostenlosen Quiz-Spiele hier herunter!

Hinterlasse eine Antwort