Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf echten Erfahrungen von Nutzern. Aus rechtlichen Gründen wurden Ortsangaben anonymisiert. Der Autor berichtet nicht nur aus eigener Sicht, sondern bezieht auch öffentlich zugängliche Nutzerberichte ein.

„Diffamierung“ – so lautet der Vorwurf, mit dem Google in letzter Zeit immer häufiger Rezensionen von seiner Plattform entfernt. Gemeint sind damit nicht etwa wütende Beschimpfungen oder haltlose Unterstellungen, sondern auch sachlich geschriebene Bewertungen von enttäuschten Gästen. Was früher als wertvolles Feedback galt, scheint heute zur Gefahr für Geschäftsprofile geworden zu sein.

Früher schrieb ich noch begeistert über die kleinen Belohnungen und den Spaß am Bewerten – wie hier in meinem ersten Local-Guide-Artikel. Und schon zum zehnjährigen Bestehen des Programms habe ich mich gefragt, ob sich das Ganze überhaupt noch lohnt – hier zum damaligen Rückblick auf 10 Jahre Local Guides. Das hat sich jetzt geändert, ich werde meinen Account demnächst löschen. Vorher aber die Bilder und Reviews entfernen, da diese offenbar erhalten bleiben.

Der Fall eines mexikanischen Restaurants in München – kein Einzelfall

Vor über einem halben Jahr hatte ein erfahrener Local Guide eine Bewertung zu einem mexikanischen Restaurant in München veröffentlicht. Seine Kritik: rohes Hähnchen, schmutzige Tische, unfreundlicher Service. Damals stand das Lokal mit fast durchgehend 5 Sternen da. Seine Rezension fiel auf – und verschwand. Google teilte später mit, die Bewertung sei auf Grundlage einer Beschwerde wegen Diffamierung entfernt worden.

Inzwischen aber häufen sich ähnliche 1-Sterne-Bewertungen. Von „ungenießbar“ ist dort die Rede, von unhygienischen Zuständen, lauwarmem Essen und fragwürdigem Service. Offenbar konnten die Betreiber das kritische Feedback nicht mehr wegmelden – zu viel, zu auffällig.

Erfahrungsberichte von Reddit, Google-Support & Co

Wer online nach ähnlichen Fällen sucht, findet schnell Dutzende Einträge. Auf Reddit tauschen sich Local Guides darüber aus, wie ihre ehrlichen Rezensionen gelöscht wurden – oft automatisiert, ohne Anhörung, ohne nachvollziehbare Begründung. In Googles eigenem Hilfe-Forum berichten Nutzer, dass sie für sachliche Kritik eine Zugriffsbeschränkung erhalten haben. Die Hürde für Löschungen scheint gering, der Weg zum Einspruch mühsam.

Ein User schreibt:

„Ich sollte eine Kopie der Restaurantrechnung hochladen und das genaue Datum nennen – für eine Bewertung, die ich im Urlaub geschrieben habe. Wer hebt sowas sechs Monate auf?“

Ein anderer:

„Google löscht lieber, als sich mit einem möglichen Rechtsstreit auseinanderzusetzen. Die Unternehmen wissen das – und melden alles.“

Das Dilemma: Google braucht Guides – aber schützt sie nicht

Local Guides leisten unbezahlte Arbeit. Sie pflegen Einträge, fotografieren, schreiben Rezensionen. Das System lebt von ihrer Beteiligung. Doch je mehr diese sich gegen sie selbst richtet, desto mehr ziehen sich engagierte Nutzer zurück. Der Deal „Hilfe gegen Sichtbarkeit“ wird zum einseitigen Spiel: Die Plattform profitiert, der Nutzer riskiert.

Früher gab es mal ein Dankeschön – Cloud-Speicher, ein paar Gutscheine. Heute gibt’s im besten Fall eine Mail, im schlimmsten eine Drohung. Es geht um mehr als ein paar Sterne: Es geht um Glaubwürdigkeit und um den Schutz derjenigen, die helfen wollen.

Fazit: Feedback ist wertvoll – aber nur, wenn es bestehen darf

Google sollte klarer zwischen Meinung und Verleumdung unterscheiden. Eine sachliche, subjektive Rezension ist kein Rechtsverstoß. Wenn ehrliches Feedback verschwindet, wird das System nutzlos – und gefährlich. Denn wer traut noch einer Bewertung, wenn klar ist: Negative Stimmen haben keine Chance?

Check-App meint:
Es braucht mehr Transparenz und Schutz für Local Guides. Rezensionen dürfen nicht zur PR-Währung verkommen, in der nur glänzt, wer sich Kritik leisten kann. Die Community ist da – aber sie verdient mehr als automatische Löschmails und Schweigen.

Disclaimer: Dieser Beitrag basiert auf eigenen Erfahrungen sowie auf öffentlich zugänglichen Nutzerberichten aus Foren und Bewertungsportalen. Unternehmen und Orte wurden zum Schutz der Beteiligten anonymisiert.

Teile den Beitrag:

Alle Beiträge kennzeichnen wir hiermit als Werbung. Die Werbekennzeichnung erfolgt, da Marken von Hard- und Software genannt werden. Oftmals werden App-Codes zur Verfügung gestellt sowie Gadgets zum Test. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Zudem gehen wir Contentpartnerschaften oder Kooperationen ein. Hilf uns, indem du mit diesem Amazon-Link einkaufst! Lade dir unsere kostenlosen Quiz-Spiele hier herunter!

Hinterlasse eine Antwort