Wer braucht eine Alternative zu PayPal? Wahrscheinlich dieselben Leute, die sich denken: „WhatsApp ist zu Mainstream, ich wechsle zu Threema, aber schreib mir bitte trotzdem bei WhatsApp, wenn’s wichtig ist.“ Und damit begrüßen wir euch herzlich zu Teil 47 unserer mittlerweile legendären Serie, in der wir Apps vorstellen, die uns das digitale Leben angeblich leichter machen sollen – nur leider zu spät, zu langsam oder zu umständlich.
Heute auf der Anklagebank: Wero – oder wie wir sagen: „der europäische Versuch, PayPal zu entthronen, powered by Sparkasse und Co.“
Wero – Was soll das eigentlich sein?
Wero will das neue große Ding für europäische Zahlungen sein. Entwickelt von der EPI Company SE, unterstützt von Banken wie der Postbank oder La Banque Postale, soll die App schnelle, sichere und einfache Geldtransfers ermöglichen – quer durch Europa, in Echtzeit, und natürlich… viel besser als PayPal! (Spoiler: Ist es noch nicht.)
Einzige Einschränkung: Wenn deine Bank nicht mitmacht, brauchst du eine Extra-App. Wie praktisch.
Was läuft schief bei Wero? Stimmen aus dem digitalen Alltag
Wero tritt an, um PayPal Konkurrenz zu machen, doch was nach der Idee klingt, Europa digital zu vereinen, wirkt in der Realität wie ein schlecht vorbereiteter Praktikanten-Launch. Die Bewertungen sprechen eine klare Sprache – und die Nutzer:innen halten sich nicht zurück:
Die Kritik – Wütend, frustriert, genervt
62% der Bewertungen geben nur 1 Stern. Der Hauptgrund: technische Probleme, unverständliches Onboarding und fehlende Banken-Anbindung.
„Nach der Verknüpfung meines Postbankkontos werde ich auf eine leere Seite geleitet. Keine Möglichkeit weiterzumachen.“
— Nutzerbewertung vom 25.11.2024
„Irgendwie schaffen es unsere europäischen Banken nicht, auch nur ansatzweise so eine App wie PayPal zu bauen.“
— 03.06.2025
„Entweder bindet ihr endlich ganz schnell die großen Banken ein – oder Wero wird nie fliegen.“
— 28.03.2025
„Machen leider nur die teuren Spinnerbanken und die Postbank mit. Wer hat denn bitte da noch ein Konto?!“
— 29.12.2024
„Viel zu umständlich.“
— 08.03.2025
Fazit: Wer keine Postbank oder La Banque Postale hat, kann sich die Installation meist sparen. Die App tut oft nicht, was sie soll – und Nutzer landen nach viel Mühe auf einer weißen Seite oder im Browserwirrwarr.
Die Hoffnung – Ein kleiner Kreis sieht Potenzial
Es gibt sie aber, die fünf Sterne – etwa 15% der Bewertungen. Diese Nutzer:innen erleben Wero als einfache Lösung – wenn alles klappt:
„Einrichtung war sehr einfach, Geld senden auch – tolles Projekt, hoffe es verbreitet sich.“
— 09.03.2025
„Geniale Sache, funktioniert perfekt mit meinem Postbank-Konto, endlich eine Alternative zu PayPal.“
— 04.05.2025
„Einfach, direkt, europäisch. Ich bin begeistert, vor allem von der Idee.“
— 12.04.2025
Diese Stimmen loben vor allem das Konzept: Zahlungen innerhalb Europas, ohne US-Anbieter, mit SEPA-Basis. Aber auch sie betonen, dass Verfügbarkeit und Partnerbanken der Schlüssel zum Erfolg sind.
Unterm Strich – Gut gemeint reicht nicht
Wero wirkt wie ein Projekt, das zwei Jahre zu früh veröffentlicht wurde:
- Es fehlen wichtige Banken (Commerzbank, ING, DKB? Fehlanzeige)
- Die App ist technisch labil (weiße Seiten, leere Views, UI-Bugs)
- Viele Nutzer berichten von komplexem Onboarding, das sie nicht abschließen konnten
Ein Nutzer bringt es auf den Punkt:
„Entweder Wero wird jetzt schnell richtig groß – oder es landet in der Schublade neben der Gesundheitskarte.“
Check App meint
Wero ist wie ein veganer Leberkäse auf dem Oktoberfest – gut gemeint, irgendwie sinnvoll, aber derzeit will ihn kaum jemand.
Wenn du bei der Postbank bist, probier’s aus. Wenn nicht: Lass es. Deine Banking-App kann vermutlich schon das meiste.
Und vielleicht – ganz vielleicht – wird Wero in Teil 112 dieser Serie nochmal auftauchen. Bis dahin gilt:
Wero? Mehr so Wer-nicht.