Ich dachte erst, ich hätte was übersehen. Eine neue Amazon-Mail ploppt im Postfach auf, ganz unscheinbar. Irgendwas mit Rückgabefristen. Aber beim zweiten Hinsehen wurde klar: Amazon streicht in etlichen Kategorien die bekannte 30-Tage-Rückgabegarantie. Und niemand redet drüber. Kein Newsletter, keine Pressemitteilung, kein Aufschrei in den Newsportalen. Dabei betrifft es Millionen Kundinnen und Kunden.

Was steht in der Amazon-Mail?

Ganz offiziell heißt es:

„Ab dem 23. Juni 2025 gilt unsere freiwillige 30-tägige Rückgabegarantie für mehrere Produktkategorien bei Amazon.it und Amazon.de nicht mehr.“

Klingt erstmal harmlos, ist es aber nicht. Denn betroffen sind diesmal nicht nur Technik oder Filme wie beim ersten Rückzug im Mai 2024 – jetzt trifft es auch Kategorien wie:

  • Spielzeug
  • Bücher
  • Software
  • Küche
  • Baumarkt
  • Auto & Motorrad
  • Elektro-Großgeräte
  • Home Entertainment
  • Elektronische Geräte für die Körperpflege

Ziemlich viel also. Gerade bei Spielzeug oder Küchenutensilien ist man doch oft froh, wenn man nach zwei Wochen merkt: Brauche ich doch nicht – zurück damit. Tja, ab dem 23. Juni geht das nur noch innerhalb von 14 Tagen.

Was bedeutet das für dich als Käufer?

Die Rückgabefrist wird halbiert – von 30 auf nur noch 14 Tage für den Antrag. Du musst also innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Produkts die Rückgabe einleiten. Danach hast du noch mal 14 Tage Zeit, es tatsächlich abzuschicken.

Und Achtung: Das gilt nicht nur bei Direktkauf bei Amazon, sondern auch bei Verkäufern auf dem Marktplatz, sofern Amazon dort die Rückgaberichtlinien vorgibt. Ausnahme: Der Händler bietet freiwillig längere Fristen an – das siehst du aber nur, wenn du explizit im Verkäuferprofil nachliest.

Gibt’s noch eine 30-Tage-Rückgabe?

Ja, aber nur noch für bestimmte Kategorien. Laut interner Seller-Central-Seite sind das etwa:

  • Bekleidung & Schuhe
  • Sport
  • Möbel
  • Babyprodukte
  • Amazon-Geräte
  • Drogerie & Beauty
  • Haustierbedarf

Elektronik, Medien und bald auch Spielzeug & Bücher? Raus.

Warum das Ganze?

Offiziell schweigt Amazon weitgehend. Die Verkäuferinfo gibt keinen Grund an, sondern präsentiert die Umstellung einfach als neue Realität. Gut möglich, dass Amazon Rückgaben eindämmen will – schließlich ist Deutschland Retouren-Europameister. Das bedeutet: hohe Kosten für Logistik, viel Aufwand, viele Reklamationen. Vielleicht geht’s auch darum, die „unverpackt zurück“-Richtlinie durchzusetzen, die ebenfalls unter dem Deckmantel des Umweltschutzes eingeführt wurde – aber de facto eher Amazon hilft, Kosten zu sparen.

Wird das klar kommuniziert?

Nein. Du musst schon ziemlich tief in die Einstellungen oder Händlerinfos eintauchen, um die neue Regel überhaupt zu finden. Auf den normalen Hilfeseiten für Kunden steht (noch) nichts davon. Und selbst beim Rückgabeprozess auf der Produktseite wird dir erst im Rückblick auffallen, dass du jetzt deutlich weniger Zeit hattest als früher.

Mein Fazit

Ob bewusst versteckt oder einfach schlecht kommuniziert – diese Änderung wird viele überraschen. Wer denkt „Ich hab ja 30 Tage Rückgaberecht“, liegt bald falsch – zumindest bei vielen Artikeln. Also: Kaufquittungen gut aufheben, Versanddatum im Blick behalten und am besten gleich nach dem Auspacken entscheiden, ob der Artikel bleibt oder nicht.

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