Tiny Reaper: Reborn von DAERI SOFT klingt auf den ersten Blick wie einer dieser zahllosen Idle-RPG-Titel im mobilen App-Dschungel, die man kurz anspielt, zwei Menüs antippt und dann für immer löscht. Doch wer sich durch die seltsam spirituelle Eröffnung, die düstere Lore und das infantile Charakterdesign kämpft – buchstäblich: man startet als sabbernder Baby-Sensenmann –, entdeckt ein Spiel, das sich zwischen augenzwinkerndem Trash und ernstzunehmender Idle-Mechanik bewegt.

Ein Reaper, der im Strampler Dämonen niedermäht, ein sprechendes Huhn als Kampfbegleiter, und eine Geschichte, die mehr mythologische Tiefe behauptet, als sie tatsächlich erklärt – das alles klingt nach mobilem Chaos. Und doch ist Tiny Reaper: Reborn mehr als nur ein Witz mit Auto-Kampf. Hinter der verspielten Oberfläche versteckt sich ein strukturiertes System aus Progression, Sammelwut und überraschend gutem Zeitmanagement.

Das Spiel transportiert klassische Idle-RPG-DNA ins Fantasy-Reich der Reaper und versucht dabei, genug Individualität auf den Touchscreen zu bringen, um sich von den zahllosen asiatischen Genrevertretern abzugrenzen. Was bleibt, ist ein kleiner Überraschungshit mit morbidem Charme, absurdem Humor und der fast philosophischen Frage: Wenn der Tod ein Baby ist – wer bringt ihm das Töten bei?

Gameplay: Vom Säugling zum Sensenmann

Der Einstieg beginnt mit einer kryptisch-mystischen Einführung: Ein uralter Konflikt, ein mysteriöses Portal, ein Reich der Reaper und natürlich dein Schicksal, die Balance wiederherzustellen. Viel Text, viel Pathos – doch wer will, kann das Intro im Schnelldurchlauf skippen. Die Geschichte ist da, aber optional.

Besonderheit: Du beginnst das Spiel tatsächlich als Baby-Reaper. Dein erster Auftrag? 20 Monster verkloppen – Windel oder nicht. Dabei läuft vieles automatisch ab, wie es sich für ein modernes Idle-RPG gehört. Du greifst ein, wenn nötig – vor allem bei Bosskämpfen oder Upgrades.

Kampfsystem: Einfach, aber nicht belanglos

Der Kampf erfolgt automatisch, sobald du ein Level betrittst. Du siehst deinem Charakter zu, wie er Gegner niedermäht – mit wachsender Kraft und Unterstützung durch Begleiter wie z. B. einem „Combat Chicken“. Das manuelle Eingreifen ist optional, aber bei Bossen teils sinnvoll. Die Kämpfe werden durch Skills und Waffen abwechslungsreicher – besonders wenn du auf Auto-Modus schaltest und die Fähigkeiten von selbst gezündet werden.

Taktiktipp: Upgrades richtig timen. Wer wild drauflos verbessert, verschwendet Ressourcen. Missões wie „Stärke Angriff auf Level 15“ erscheinen kontextabhängig – spar dir die Tickets und Diamanten für gezielte Einsätze.

Progression & Features

Tiny Reaper: Reborn ist kein 0815-Clicker. Es bietet überraschend viel Tiefe:

  • Levelsystem: Klassische Stage-Struktur mit Bossen alle paar Level
  • Begleiter: Tiere mit eigener Funktion im Kampf (z. B. besagter Hühnergeist)
  • Ausrüstung: Waffen & Rüstungen mit automatischer Verbesserung und Synthese
  • Skills: Freischalt- und Upgrade-System mit Auto-Einsatz
  • Missionssystem: Tagesaufgaben, wiederholbare Quests, Events
  • Tower-Mode: „Torre da Luz“ – immer schwerer werdende Stockwerke mit Belohnungen
  • Masmorras (Dungeons): Separate Herausforderungen mit eigenem Loot-System

Ein interessantes Detail: Die „Tage der Wiedergeburt“ („dias de nascimento“) deuten auf ein langfristiges Entwicklungssystem hin, das sich möglicherweise realzeitbasiert entfaltet.

Monetarisierung & Events

Das Spiel fährt eine klassische Mobile-Strategie:

  • Gratis spielbar mit optionalem Battle Pass
  • Ingame-Shop mit täglichen Belohnungen
  • Werbung gegen Booster (Support-Pakete)
  • Events mit seltener Ausrüstung – meist zeitlich begrenzt

Positiv: Es wird nicht sofort mit Paywalls um sich geworfen, wie es bei vielen Konkurrenten der Fall ist. Der Fortschritt ist auch ohne Geld möglich, wenn man bereit ist zu grinden.

Grafik & UI

Die isometrische Perspektive ist charmant, wenn auch technisch nicht überragend. Zwischen Baby, düsterem Boss und bunten Interface-Elementen entsteht ein durchaus stimmiger Stil. Über die Kamera kann man sogar zwischen Nah- und Fernansicht wählen – nett, aber kein Gamechanger.

Fazit: Reaper mit Potenzial

Tiny Reaper: Reborn ist ein gelungenes Idle-RPG mit Charme, Humor und einem soliden Fortschrittssystem. Wer auf Story verzichten kann und stattdessen gerne automatisch farmt, sammelt und aufrüstet, wird hier gut unterhalten.

Pro:

  • Ungewöhnliches Setting (Baby-Tod auf Mission!)
  • Umfangreiche Inhalte trotz Free2Play
  • Fairer Einstieg, kein P2W-Zwang
  • Events, Begleiter, Skills, Auto-Battle

Contra:

  • Technisch simpel
  • Story zu textlastig für Idle-Gamer
  • Typische Idle-Länge (grind heavy)
  • Teilweise unübersichtliches UI

Empfehlung: Ideal für Casual-Gamer und Fans von Idle-RPGs mit einem Faible für das Absurde. Tiny Reaper ist skurril, spaßig und überraschend durchdacht – eine kostenlose Dosis morbider Fantasy für zwischendurch.

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