CapCut, TikToks Schwester-App zum Videoschneiden, hat heimlich seine AGB überarbeitet. Wer seit dem 12. Juni die App nutzt, stimmt zu, dass alle Inhalte – von Stimme bis Gesicht – unwiderruflich, weltweit, kostenlos verwendet werden dürfen.

„You hereby grant us an unconditional, irrevocable, non-exclusive, royalty-free, fully transferable […] perpetual, worldwide license to use […] your User Content.“

So steht es in den offiziellen Nutzungsbedingungen (Section 10). Diese Lizenz umfasst auch die kommerzielle Nutzung, Weitergabe an Dritte und Verarbeitung mit KI.

Was viele nicht wissen: Wir haben das kommen sehen

Schon im April 2023 haben wir in unserem Artikel „Was ist CapCut und warum warnen einige vor der App?“ auf mögliche Datenschutzprobleme hingewiesen.

Damals hieß es bei uns:

„CapCut hat eine unklare Datenschutzrichtlinie und sammelt offenbar viele personenbezogene Daten – von IP-Adresse bis Standort.“

Was viele damals noch belächelt haben, hat sich nun bewahrheitet: ByteDance nutzt CapCut nicht nur als Kreativwerkzeug – sondern auch als Datenlieferant und Rechte-Einkassierer.

Kommentarhölle: Was Nutzer jetzt alles fragen

Seit dem Update explodieren die Kommentarspalten. Einige Highlights:

  • „Meine Tochter nutzt CapCut in der 6. Klasse – was jetzt?“
  • „Ich hab doch gar keinen Account – bin ich trotzdem betroffen?“
  • „Gilt das auch für meine Entwürfe?“
  • „Ich bearbeite Videos nur offline – kann CapCut trotzdem zugreifen?“
  • „Wie lösche ich meine Projekte, ohne den neuen AGB zuzustimmen?“

Diese Unsicherheit zeigt: ByteDance hat es erneut verpasst, verständlich und transparent zu kommunizieren. Und das in einer App, die explizit auch von Kindern genutzt wird.

Fakt oder Panik? Was stimmt wirklich?

BehauptungFakt
CapCut darf alle deine Handyvideos nutzen❌ Nur wenn du sie über CapCut hochlädst oder teilst
Die AGB gelten nicht in der EU❌ Doch – aber die DSGVO kann sie einschränken
Entwürfe sind automatisch betroffen❌ Nein – nur wenn sie in der Cloud gespeichert werden
CapCut darf biometrische Daten wie dein Gesicht nutzen✅ Ja, laut AGB sind auch personenbezogene Merkmale eingeschlossen
Nach dem Löschen des Accounts sind deine Inhalte geschützt❌ Nein – CapCut behält laut AGB die Rechte dauerhaft

Top-Kommentar:
„Ich hab die neuen Nutzungsbedingungen einer KI gegeben – und sie hat’s bestätigt: Ja, die dürfen das alles.“

Datenschutz in Europa: Grauzone oder klare Grenze?

Einige sagen: „Das ist eh nicht legal in der EU.“ Andere: „CapCut macht keine Unterschiede – alle sind betroffen.“ Beides ist nur halb richtig.

✅ Die DSGVO schützt personenbezogene Daten – auch Stimme, Gesicht, Name.
❌ Aber: Wer den AGB freiwillig zustimmt, gibt genau dafür eine rechtliche Grundlage.

Die entscheidende Frage ist also: Ist diese Zustimmung wirklich freiwillig und informiert?

Das könnte Gerichte in Zukunft beschäftigen. Bis dahin gilt: Wer zustimmt, verliert.

Fazit: Wer CapCut nutzt, muss genau wissen, worauf er sich einlässt

CapCut ist ein mächtiges Werkzeug. Aber es ist auch ein Werkzeug von ByteDance – einem Unternehmen, das sehr genau weiß, wie wertvoll dein Content, deine Stimme und dein Gesicht sind. Die neuen AGB sind keine Überraschung – sie sind nur die logische Fortsetzung dessen, was wir seit Jahren beobachten.

Check-App Fazit aus 2023:
„Wenn du CapCut nutzt, solltest du wissen, dass du mit deinen Daten zahlst.“

Jetzt ist klar: Es sind nicht nur Daten, sondern Rechte am eigenen Bild, der eigenen Stimme – an deinem Ich.

Du nutzt CapCut noch? Schreib uns in die Kommentare: Lokale Nutzung oder schon gelöscht? Welche App ist deine Alternative?

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