Ich geb’s zu: Fairphone? War für mich immer so ein Öko-Ding. Schön gedacht, aber nix für den Alltag. Zu teuer, zu klobig, zu viel Kompromiss. Irgendwie der Jutebeutel unter den Smartphones. Und dann stolpere ich über die neuen Bilder vom Fairphone 6 – und bleib hängen.
Transparent ist hier nix, dafür modular. Und das ist nicht nur ein Buzzword: Du kannst wirklich Bauteile tauschen, vom Akku bis zur Kamera. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Und genau deshalb schau ich jetzt genauer hin.
Was das Fairphone 6 können soll – und was nicht
Die Specs lesen sich erstmal solide. Kein High-End, aber auch kein Ramsch:
- 6,32 Zoll LTPO-OLED-Display mit 120 Hz – das klingt modern genug
- Snapdragon 7s Gen 3 – wie beim Nothing Phone 3a, also ordentlich für den Alltag
- 8 GB RAM + 256 GB Speicher (erweiterbar!) – in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich
- Android 15 direkt ab Werk – top!
- 4.415 mAh Akku mit 33-Watt-Ladung – eher Durchschnitt, aber okay
- Dual-Kamera mit 50 MP + 13 MP – klingt gut, aber sagt nix über echte Qualität
- Frontkamera mit 32 MP – Selfie-Fans freuen sich
Für rund 549 € klingt das erstmal fair – im doppelten Sinne.
Was mich neugierig macht
Ganz ehrlich: Der modulare Aufbau ist das Alleinstellungsmerkmal. Akku selbst wechseln, Kamera tauschen, Display bei Schaden einfach selbst austauschen. Kein nerviger Termin im Service-Store, keine Datenrettungs-Panik.
Dazu kommen faire Arbeitsbedingungen und recycelte Materialien. Und ja, das ist mir eigentlich nicht so wichtig. Aber wenn ich eh ein neues Phone brauche – warum nicht eins, das nicht auf Ausbeutung basiert?
Was mich stört – oder zumindest skeptisch macht
Ich hab im Netz gestöbert. Und wow, da gibt’s einige Stimmen, die von Fairphone die Schnauze voll haben. Langsame Updates. Nervige Bugs. Und ein Support, der sich teilweise monatelang nicht meldet? Puh.
Was hilft dir ein reparierbares Gerät, wenn du beim ersten Defekt gegen eine Wand rennst?
Auch der Akku ist mit knapp über 4.400 mAh kleiner als beim Nothing Phone 3a. Und kein Wireless Charging. Mag man verschmerzen, aber hey – bei über 500 Euro?
Und dann bleibt da noch die Kamera. 50 MP klingt fett – aber wenn die Bilder am Ende aussehen wie aus der Webcam von 2012, bringt das alles nichts. Gerade bei Low Light bin ich gespannt, ob das Ding nicht komplett abkackt.
Das Prinzip ist gut – aber wie ist das Produkt?
Ich will nicht meckern, nur weil’s „fair“ ist. Das Fairphone 6 hat in Sachen Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit einen riesigen Vorsprung gegenüber allen anderen Geräten. Und genau das macht es spannend. Aber nur, wenn der Rest eben auch stimmt.
Was bringt mir das beste Gewissen, wenn die Software ruckelt oder der Support mich hängen lässt?
Kaufen oder nicht? Ich schwanke noch…
Derzeit liegt das Gerät gedanklich irgendwo zwischen „Mutiger Schritt in die richtige Richtung“ und „Zu viele Altlasten, zu wenig Feinschliff“. Ich will kein Statement setzen, ich will ein funktionierendes Handy.
Vielleicht ist das Fairphone 6 ja genau das – oder eben ein weiteres Experiment, das sich gut anfühlt, aber schlecht funktioniert.
Was meinst du? Nutzt du Fairphones? Oder hattest du mal eins und hast’s wieder verkauft? Ich bin echt gespannt, wie das Gerät im Alltag performt. Nicht nur auf dem Papier.
Lies auch: 599 Euro – und dann noch das Zubehör?! Wie teuer ist das Fairphone wirklich? und Das neue Fairphone 6 ist da – nachhaltig, modular und endlich richtig smart!
Ein Kommentar
Pingback: Das neue Fairphone 6 ist da – nachhaltig, modular und endlich richtig smart! - Check-App