Viele nutzen Instagram einfach nebenbei – zum Posten von Fotos, zum Teilen von Videos, für ein bisschen Inspiration. Doch was viele nicht wissen: Wer ein professionelles Konto hat und öffentlich postet, dessen Inhalte können bald auch außerhalb von Instagram sichtbar sein. Und zwar bei Google, Bing und anderen Suchmaschinen.
Was genau ändert sich?
Ab dem 10. Juli 2025 dürfen Suchmaschinen wie Google oder Microsoft Bing auf öffentliche Fotos und Videos von professionellen Instagram-Konten zugreifen. Das bedeutet: Ein Foto oder Video, das bisher nur auf Instagram zu sehen war, könnte plötzlich in der Google-Bildersuche auftauchen – auch für Leute, die gar kein Instagram-Konto haben.
Wer ist betroffen?
Die Änderung betrifft nur Konten, die alle diese drei Bedingungen erfüllen:
- Das Konto ist öffentlich (also nicht auf „privat“ gestellt).
- Es handelt sich um ein professionelles Konto (oft für Selbstständige, kleine Unternehmen oder Content Creator).
- Die Person hinter dem Konto ist über 18 Jahre alt.
Wer diese Kriterien erfüllt und seit dem 1. Januar 2020 Fotos oder Videos gepostet hat, dessen Inhalte können von Suchmaschinen „gefunden“ und angezeigt werden – ganz automatisch.
Was bedeutet das in der Praxis?
Öffentliche Inhalte auf einem professionellen Konto sind ab Juli nicht mehr nur für Instagram-Nutzer sichtbar, sondern können auch von Suchmaschinen „indexiert“ werden. Das heißt: Sie werden in einer Art Datenbank gespeichert und tauchen dann in den Suchergebnissen auf. Wer zum Beispiel nach einem Restaurantnamen, einem Rezept oder einem bestimmten Hashtag sucht, könnte dabei auf ein Instagram-Foto stoßen – selbst wenn er die App nie nutzt.
Ist das gefährlich?
Nicht unbedingt – aber es ist wichtig, sich bewusst zu sein, was passiert. Viele posten persönliche Inhalte, ohne zu wissen, dass sie öffentlich sichtbar sind. Und was einmal bei Google landet, lässt sich nicht so einfach wieder entfernen. Auch wenn ein Beitrag gelöscht wird, kann es Wochen oder Monate dauern, bis er aus den Suchergebnissen verschwindet.
Außerdem gilt: Suchmaschinen sind eigene Firmen mit eigenen Datenschutzregeln. Was sie mit den öffentlich zugänglichen Inhalten machen, liegt nicht mehr in Instagrams Hand.
Was kann man tun, wenn man das nicht möchte?
Instagram bietet mehrere Möglichkeiten, die automatische Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verhindern:
- In den Privatsphäre-Einstellungen deaktivieren, dass Inhalte in Suchmaschinen angezeigt werden dürfen. Diese Option betrifft nur das Teilen außerhalb von Instagram – innerhalb der App bleibt alles wie gewohnt sichtbar.
- Das Konto von „öffentlich“ auf „privat“ umstellen. Dann können nur noch bestätigte Follower Inhalte sehen – und Suchmaschinen haben keinen Zugriff mehr.
- Zurück zum persönlichen Konto wechseln, wenn das professionelle Konto gar nicht nötig ist. Das hilft besonders, wenn das Profil nur zum Teilen mit Freunden und Familie genutzt wird.
Wichtig zu wissen: Selbst wenn das Konto umgestellt oder gelöscht wird, bleiben Inhalte möglicherweise noch eine Zeit lang in den Suchmaschinen auffindbar. Meta (der Mutterkonzern von Instagram) hat darauf keinen direkten Einfluss. Wer will, dass etwas schnell entfernt wird, muss sich an Google oder Bing direkt wenden – was oft kompliziert ist.
Fazit
Die Änderung bringt Vorteile für alle, die Reichweite wollen: Inhalte können von viel mehr Menschen entdeckt werden. Aber wer auf Privatsphäre Wert legt oder einfach nicht möchte, dass ein Kinderfoto oder ein privates Video plötzlich bei Google erscheint, sollte jetzt handeln und die Einstellungen überprüfen. Besonders bei professionellen Konten lohnt sich der Blick in die Privatsphäre-Einstellungen. Auch ein „öffentliches“ Konto bedeutet nicht automatisch, dass man mit allem im Netz landen möchte.
Einmal umgestellt, bleibt die Kontrolle wieder bei den Nutzerinnen und Nutzern selbst.