Die neuesten Kameras filmen in 4K, erkennen Menschen, Tiere, Autos – und bringt 3000 Lumen Flutlicht mit. Klingt gut. Aber ganz ehrlich: Manchmal sehe ich Kameras an Häusern, da läuft’s mir kalt den Rücken runter. Nicht wegen der Technik – sondern weil ich das Gefühl habe, jemand schaut mir beim Vorbeigehen direkt ins Gesicht. Von privat. Mitten auf der Straße. Dauerhaft.

Und das ist der Punkt: Nur weil man’s technisch kann, heißt das nicht, dass man’s auch tun sollte.

Was ist erlaubt?

Die Rechtslage ist klarer, als viele denken. In Deutschland gilt:

  • Nur das eigene Grundstück darf dauerhaft überwacht werden.
  • Öffentliche Wege, Nachbargrundstücke oder die Straße dürfen nicht gefilmt werden.
  • Ausnahmen? Nur in absoluten Grenzfällen – etwa bei wiederholtem Vandalismus, und selbst dann müssen alle anderen Mittel ausgeschöpft sein.

Was du aber darfst:

  • Deine Kamera auf dein Grundstück richten.
  • Bei Bewegung auf deinem Grund aufnehmen.
  • Bereiche softwareseitig ausblenden (Privatzonen).
  • Kameras sichtbar montieren – idealerweise sogar mit Hinweisschild.

Aber selbst wenn’s erlaubt wäre… würdest du’s wollen?

Ich ganz persönlich: Nein. Ich würde niemals den Postboten filmen.
Nicht weil ich’s technisch nicht könnte – sondern weil’s mir selbst unangenehm wäre, wenn ich in seiner Rolle wäre.

Er macht seinen Job. Kommt freundlich, bringt Pakete. Warum sollte ich ihn in 4K festhalten, vielleicht sogar mit Mikrofon? Er weiß es ja nicht mal. Das fühlt sich falsch an. Und: Ich will keine Situation, wo er mir irgendwann sagt: „Könnten Sie bitte die Kamera ausmachen?“
Das wäre mir peinlich.
Ich hab’s einfach nicht nötig.

Was ist sinnvoll?

Sinnvoll ist:

  • Einfahrt überwachen, wo wirklich dein Auto steht.
  • Carport absichern, weil du da Werkzeug lagerst.
  • Den Garten checken, weil da mal ein Waschbär randaliert hat. Oder war es ein Bieber?

Aber sobald du dauerhaft den Gehweg oder die Straße filmst, wird’s problematisch. Auch wenn du den Bereich per App ausblendest – was, wenn der Winkel nicht stimmt? Oder wenn doch Aufnahmen auf SD landen?
Im Zweifel kann dir das jemand als Eingriff in die Persönlichkeitsrechte auslegen. Und ja, das kann Ärger geben.

Technisch vs. menschlich denken

Wir stellen hier auf Check-App smarte Technik vor, keine Frage. Aber Technik ist kein Ersatz für gesunden Menschenverstand. Eine Überwachungskamera ist kein Alltagsgadget wie ein Staubsaugerroboter. Es geht um Menschen, Privatsphäre, Vertrauen. Nicht alles, was du in einem YouTube-Video siehst, ist in Deutschland okay – schon gar nicht, wenn der Postbote als „Testperson“ herhalten muss.

Fazit

Willst du dein Haus schützen? Klar. Aber frag dich bitte immer auch: Wen beobachte ich da eigentlich – und will ich das wirklich? Ich hab lieber ein ruhiges Gewissen als 24/7-Beweisaufnahmen.

Ich filme Waschbären – keine Menschen.
Und das bleibt auch so.

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