Du scrollst. Da ist jemand, der hat eine Zitrone aufgeschnitten und steckt ein Kabel rein. Strom aus Obst. Genial. Nächstes Video: Eine angebliche Warnung vor einem Hackerangriff auf Instagram. Dann ein Clip mit der Info, dass Schokomilch besser ist als jedes Proteinshake – „laut Studie!“.

Klingt alles irgendwie wichtig, nützlich oder neu. Aber ist es das auch?

TikTok, Instagram & Co. zeigen uns jeden Tag Dutzende Inhalte, die irgendwie hängen bleiben. Doch nicht alles davon hält, was es verspricht. Oft sind es keine klassischen Fakes – sondern Halbwahrheiten, aus dem Zusammenhang gerissene Infos oder einfach nur „Dinge, die sich gut klicken“. Hier sind drei typische Muster, bei denen du besonders aufmerksam sein solltest:

1. Lifehacks, die eher lifecrashs sind

Der „Lifehack“ ist das Trojanische Pferd der sozialen Medien. Er wirkt harmlos, manchmal sogar genial. Das Glas im Airfryer. Der Trick mit dem Eisklotz im Bett. Die Zahnpasta in der Bratpfanne (ja, das gibt’s wirklich). Aber bei näherem Hinsehen entpuppen sich viele dieser Tipps als völliger Unsinn – oder im schlimmsten Fall sogar gefährlich.

Warum gehen sie trotzdem viral? Weil sie alltäglich sind, weil sie verblüffen, und weil sie kurzfristig Hoffnung geben: Vielleicht ist ja dieser eine Trick der, der mein Leben einfacher macht. Dass viele davon physikalisch nicht funktionieren, spielt keine Rolle. Der Algorithmus fragt nicht nach Wahrheit, sondern nach Watchtime.

2. Warnungen, die keine sind – oder schon zehn Jahre alt

„Achtung, Instagram-Konten werden aktuell gehackt!“ – so eine TikTok-Warnung haben wir neulich gesehen. Im Video wird dramatisch erklärt, wie Betrüger angeblich über eine gefälschte Meta-DM Accounts übernehmen und Ads für tausende Euro buchen.

Das ist nicht erfunden – aber eben auch nicht neu. Diese Masche gibt’s seit Jahren. Trotzdem wird sie aktuell wieder als „neuer Mega-Hack“ durchgereicht, nur weil sie gut klickt. Die Warnung ist real, aber nicht so brandheiß, wie sie verkauft wird.

Genau das ist das Problem: Viele Videos erwecken den Eindruck, als müsste man jetzt sofort handeln. Dabei handelt es sich meist um aufgewärmte Infos – ohne Kontext, ohne Quellen, aber mit jeder Menge Panik.

3. Studien, die angeblich gerade alles verändern

Das ist die Königsklasse der subtilen Desinformation: Ein TikTok beginnt mit „Wissenschaftler haben herausgefunden…“ und du denkst: Na dann!

Ein Beispiel: Schokomilch nach dem Training sei laut neuen Studien besser als klassische Sportgetränke. Klingt überraschend, sympathisch – und wird regelmäßig in Fitnesskreisen geteilt, als wäre es eine neue Revolution. Nur: Die zugrundeliegenden Studien sind 10 bis 20 Jahre alt. Und wissenschaftlich betrachtet gar nicht so eindeutig.

Das ist kein Zufall. Viele solcher TikTok-„Erkenntnisse“ basieren auf alten Studien oder Einzelzitaten – aus dem Kontext gerissen und neu verpackt, weil sie catchy klingen. Und keiner fragt nach der Quelle.

Fazit: Drei Filter für deinen TikTok-Alltag

Wenn du beim Scrollen wieder etwas siehst, das wie ein Aha-Moment wirkt – prüf es mal durch diese drei Fragen:

  1. Ist es zu einfach, um wahr zu sein? (→ Vorsicht, Lifehack)
  2. Wird Druck aufgebaut? Muss ich „jetzt“ etwas tun? (→ Typisch für überzogene Warnungen)
  3. Fehlt die Quelle, obwohl von Studien geredet wird? (→ Wissenschaft, aber bitte ohne Kontext)

Wirf beim nächsten Scrollen also nicht nur einen Blick auf die Inhalte – sondern auch auf das Warum dahinter. Meist steckt nicht die große Wahrheit darin, sondern ein kleiner Algorithmus mit großer Wirkung.

Und wenn du mal sehen willst, wie so eine „Warnung“ in echt aussieht – hier ein Beispiel aus unserem Archiv: Achtung vor Phishing: „TikTok Blue Badge Activation“ ist Betrug

Bleib wachsam, auch wenn’s „nur TikTok“ ist. Denn genau da beginnt oft der größte Unsinn.

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