Vorwissen zuerst: Wir haben das Thema bereits ausführlich beleuchtet. Lies diese beiden Stücke als Basis und für Quellen:
– Verleumdung oder berechtigte Kritik? Wenn Google Maps Bewertungen löscht
– Wenn ehrliche Rezensionen plötzlich verschwinden – Was läuft da bei Google schief?
„Alles 5 Sterne, passt schon“ – oder doch nicht?
Du kennst das: Restaurant, Arzt, Werkstatt. Du checkst Maps und siehst fast nur Fünf-Sterne-Lob. Dazwischen lange Lücken. Gelöschte Kritiken? Möglich. Parallel melden Unternehmen negative Stimmen, Agenturen bieten „Löschpakete“, und Google blockt immer öfter mit dem Etikett „Diffamierung“. Ergebnis: verzerrte Reputation, sinkendes Vertrauen.
Was konkret schiefläuft
- Standard-Keule „Diffamierung“: auch bei sachlichen Berichten.
- Beweislast beim Nutzer: Rechnung, Datum, Fotos. Wer hebt das monatelang auf?
- Einspruch zäh: automatisiert, oft ohne nachvollziehbare Begründung.
- Markt dahinter: gekaufte Sterne, Löschdienste, Zeitcluster mit auffällig gleichlautenden Lobs.
Neue Fälle aus der Community: ein Muster
Aus Platzgründen stark gekürzt, inhaltlich sinngemäß:
- „Kritische, sachliche Kommentare gesperrt“ – Nutzer kündigt an, nicht mehr zu bewerten, weil nur Positives durchgeht.
- „Echte schlechte Bewertungen gelöscht“ – kündigt wiederholte Einsprüche an, um das System zu beschäftigen.
- Local Guide mit 169 Reviews – kritisiert, dass Negatives blockiert wird, während bekannte Kartenfehler bleiben.
- Ausgezeichneter Local Guide – belegte Wahrheiten, Reviews kurzzeitig wiederhergestellt, dann erneut gemeldet. Fazit: System ist angreifbar, Beweislast liegt faktisch beim Rezensenten.
- „Automatisierte Entscheidung, keine Anhörung“ – Enttäuschung über gesperrte ehrliche Rezension.
- Monatelange „Prüfung“ – eine Hotel-Rezension wird trotz belegtem Aufenthalt nicht freigegeben.
- „Unternehmen hat Löschung beantragt, Google gab statt“ – so entstehen künstliche 5,0-Profile.
- „Google unterdrückt Erfahrungsberichte“ – fordert Stellungnahme.
- „3 Sterne, detailliert begründet – trotzdem gelöscht“ – Sinnfrage nach Bewertungslogik.
- „Negative Rezensionen gesperrt, Nutzer droht Sperre“ – zieht sich komplett zurück.
Kernmotiv in allen Berichten: Sachliche Kritik ist veröffentlichungs- und bestandsschwach, positive Einträge bleiben. Vertrauen sinkt.
Rechtlich heikel, praktisch frustrierend
Keine Rechtsberatung. Merke: Tatsachenbehauptung vs. Meinung sauber trennen. In der Praxis läuft es oft auf Entfernung hinaus, wenn Unternehmen melden und du keine Belege nachreichen kannst oder willst.
Risiko minimieren, wenn du doch bewertest
- Ich-Form und erlebte Fakten.
- Belege sichern: sofort Foto, Datum, Rechnung.
- Sachlich, keine Unterstellungen, keine Beleidigung.
- Fakten und Meinung klar trennen („meiner Einschätzung nach…“).
- Nur zum konkreten Erlebnis schreiben.
Raus aus dem Spiel? So löschst du dein Local-Guides-Konto und deine Inhalte
Reihenfolge: erst Export, dann Löschen, zum Schluss Programm verlassen.
1) Daten exportieren
- Google Takeout → nur Maps-Daten wählen (Rezensionen, Fotos/Beiträge) → Export erstellen → lokal sichern.
2) Rezensionen löschen
App (Android/iOS): Profil → Deine Beiträge → Rezensionen → bei jeder Review ⋮ → Löschen.
Desktop (maps.google.com): Profil → Deine Beiträge → Rezensionen → ⋮ → Löschen.
Sammellöschung: nicht verfügbar.
3) Fotos/Videos löschen
Beiträge → Fotos öffnen → Element → Löschen. Sichtbarkeit kann kurz nachhängen.
4) Q&A, Listen, Orte aufräumen
Eigene Antworten bei den jeweiligen Orten löschen. Listen: Profil → Listen → ⋮ → Löschen.
5) Local-Guides-Programm verlassen
- In Maps: Profil → Einstellungen → Beitrags-/Local-Guides-Einstellungen → Programm verlassen.
- Oder: localguidesconnect.com → Profil/Einstellungen → Programm verlassen.
6) Optional: Profil entschärfen
Google-Konto → Daten & Datenschutz → Aktivitätseinstellungen prüfen. Anzeigename/Bild anpassen, wenn gewünscht.
EXIT geht hier: https://www.google.com/localguides/optout
FAQ kurz
Alle Reviews auf einmal löschen? Nein. Nur einzeln. Dritttools meiden.
Bleibt etwas sichtbar? Öffentlich nein. System-Backups sind normal, aber nicht sichtbar.
Bringt Einspruch etwas? Manchmal, mit Belegen. Kostet Zeit und Nerven.
Alternativen zum Bewerten
- Eigenes Blog/Website: Belege einbinden, Transparenz.
- Andere Portale: AGB und Belegpflicht vorher checken.
- Vor Ort klären: spart Ärger sofort.
Fazit: Transparenz statt Sternewand
Bewertungen taugen nur, wenn Kritik Bestand hat. Bis Moderation und Meldewege fair sind, entscheide selbst: bleiben, sachlicher schreiben oder gehen. Wenn du gehst, mach es sauber: exportieren, löschen, Programm verlassen.
Transparenz-Hinweis: Dieser Beitrag fasst Nutzerberichte zusammen. Keine Rechtsberatung. Bei Post vom Anwalt professionelle Hilfe holen.



