Wer 2025 eine Banking-App nutzt, erwartet eins: schnell, digital, einfach. Bei der comdirect photoTAN App dagegen fühlt man sich, als hätte jemand das Faxgerät neu erfunden. Um sich überhaupt einzuloggen, braucht man erstmal – Trommelwirbel – einen Aktivierungsbrief per Post. Kein QR-Code in der App, kein biometrisches Verfahren, kein Video-Ident. Nur Papier. Und das dauert.
Papier statt Fortschritt
Der Aktivierungsbrief soll angeblich die Sicherheit erhöhen. In Wahrheit blockiert er den Zugang. Kommt der Brief nicht an oder die Kamera erkennt die Grafik nicht richtig, steht man da – ohne Onlinebanking, ohne App, ohne Zugriff aufs Konto. Nutzer wie Britta schreiben, dass ihr Brief „nicht gelesen werden kann“, obwohl Licht und Druck stimmen. Also neuer Brief, wieder warten. Willkommen im digitalen Stillstand.
App-Probleme inklusive
Selbst wenn der Brief endlich da ist, heißt das noch lange nicht, dass die App läuft. Mehrere Nutzer berichten von Abstürzen, unlesbaren Aktivierungsgrafiken oder erneuten Freischaltungen nach Updates. Das Ganze wirkt wie ein Sicherheitskonzept aus einer Zeit, in der Smartphones noch Tastaturen hatten. Während andere Banken längst auf automatische Geräteverknüpfung per KI oder Foto-Ident setzen, zwingt die comdirect ihre Kunden zum Postweg.
Zu viele TANs – zu wenig Vertrauen
Noch nerviger: Für fast jede Aktion wird eine TAN verlangt. Nicht nur für Überweisungen, sondern teils schon fürs Einloggen oder Gerätesynchronisieren. Das mag sicher klingen, ist aber völlig übertrieben. Wer sein Konto täglich nutzt, wird mit TAN-Anfragen bombardiert. Banking soll Vertrauen schaffen, nicht Misstrauen gegenüber dem eigenen Login.
Die comdirect war mal modern
Ende der 90er galt die comdirect als Symbol für modernes Onlinebanking – jung, digital, schnell. Heute wirkt sie eher wie eine Behörde mit App-Icon. Andere Banken wie N26, Revolut oder Trade Republic schaffen die Aktivierung in Sekunden – direkt am Smartphone, ohne Papier, ohne Hotline. Bei der comdirect dagegen: 20 Minuten Warteschleife, ein Brief in der Post, und hoffentlich kein Druckfehler auf der Grafik.
Fazit: Digitaler Rückschritt mit Ansage
Es ist 2025. Wenn eine Bank ernsthaft möchte, dass Kunden ihre App nutzen, sollte sie nicht an Papiergrafiken festhalten. Sicherheit und Komfort schließen sich nicht aus – sie gehören zusammen.
Die photoTAN-App der comdirect zeigt leider das Gegenteil: zu kompliziert, zu träge, zu alt gedacht.
Kurz gesagt: Die comdirect hat die digitale Zukunft einmal mitgestaltet – jetzt stolpert sie ihr hinterher.



