Samsung hat mit dem Galaxy XR sein erstes Mixed-Reality-Headset vorgestellt – und startet direkt mit einem eigenen Spiel. Der Titel heißt Enigmo und soll zeigen, was das Gerät kann: Raumrätsel lösen, Objekte mit den Händen bewegen, Wände durchbrechen und Formen sortieren – alles mitten im Raum. Kein Controller nötig, deine Hände reichen. Genau das ist der Reiz: Mixed Reality nicht nur anschauen, sondern anfassen.
Gewicht, Tragegefühl und Akkulaufzeit
Das Galaxy XR wiegt rund 550 Gramm – also etwa wie eine größere Kamera. Damit liegt es spürbar unter dem Gewicht des Apple Vision Pro, das über 600 Gramm wiegt. Der Akku hält im Schnitt zwei Stunden aktiver Nutzung oder zweieinhalb Stunden Videowiedergabe, was für ein Stand-alone-Headset solide ist.
Das Headset wirkt überraschend kompakt, sitzt eng am Kopf und verteilt das Gewicht gleichmäßig. Wer Brillen trägt, kann Linsenadapter nutzen, ähnlich wie bei anderen VR-Geräten. Geladen wird per USB-C; eine externe Powerbank lässt sich für längere Sitzungen anschließen – praktisch, wenn man Filme sehen oder eine XR-App testen will.
Display und Erlebnis
Im Inneren stecken zwei Micro-OLED-Displays mit einer Auflösung von fast 4K pro Auge. Das Bild wirkt scharf, hell und farbstark. In Kombination mit einem Sichtfeld von etwa 110 Grad entsteht echtes Raumgefühl, egal ob du durch 3D-Modelle läufst oder eine virtuelle Leinwand öffnest.
Das Headset erkennt Hände präzise – man kann klicken, wischen, greifen. Für präziseres Spielen bietet Samsung zusätzlich XR-Controller mit Bewegungssensoren, Sticks und haptischem Feedback an. Sie sind optional, aber machen Spiele wie Enigmo oder kommende Action-Titel deutlich immersiver.
Mehr als Gaming: Alltag, Arbeit, Mixed Reality
Samsung zielt mit dem Galaxy XR auf mehr als nur Spieler ab. Das Gerät läuft auf dem neuen Android XR-System, einer Version von Android, die für Raumdarstellung optimiert ist. Damit kannst du klassische Android-Apps in 3D-Umgebungen nutzen – vom Browser über Notizen bis hin zu YouTube.
Das Headset erkennt deine Umgebung per Kamera und projiziert Inhalte direkt in den Raum. So lassen sich Fenster auf Wände pinnen oder Videos im Wohnzimmer über die Couch legen. Wer will, blendet sich eine riesige virtuelle Leinwand ein – fast wie ein privates Kino.
Welche Spiele und Apps kommen noch?
Neben Enigmo arbeitet Samsung mit mehreren Studios an exklusiven XR-Titeln. Bestätigt oder in Entwicklung sind laut Leaks:
- Beat Saber XR – überarbeitete Version des VR-Klassikers
- Cubiverse – ein Puzzlespiel mit KI-Elementen
- AR Sketch Room – kreatives Zeichentool im Raumformat
- Google Earth XR – zur Erkundung realer Orte in 3D
Dazu sollen über Unity und OpenXR viele bestehende VR-Apps kompatibel sein – ähnlich wie beim Meta Quest.
Fazit: Samsung will mehr als nur mithalten
Das Galaxy XR ist kein Vision-Pro-Klon, sondern ein eigenständiger Versuch, Mixed Reality massentauglich zu machen. Es ist leichter, offener und stärker mit dem Android-Kosmos verzahnt.
Ob es gelingt, hängt nun davon ab, ob genug gute Inhalte folgen – denn Hardware allein verkauft keine Welten.
Mit Enigmo als Starttitel zeigt Samsung zumindest Mut: ein eigenes Spiel, das die Technik greifbar macht, anstatt nur auf Spezifikationen zu setzen. Und das könnte der Unterschied sein, der Galaxy XR von einem teuren Spielzeug zu einem echten Erlebnis macht.



Ein Kommentar
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