Ryanair hat den Rotstift gezückt. Im neuen Winterflugplan 2025 verschwinden in Deutschland ganze 24 Routen – über 800.000 Sitzplätze weniger. Betroffen sind neun Flughäfen, vor allem in Ost- und Norddeutschland. Während die Airline das offiziell mit gestiegenen Kosten begründet, bleibt die App vieler Nutzer erstaunlich ruhig. Wer nur auf die App vertraut, merkt von den Kürzungen oft nichts – bis er gezielt sucht oder umbuchen muss.

Was Ryanair streicht – und warum

Laut offizieller Unternehmensmitteilung reduziert Ryanair die Kapazität in Deutschland deutlich. Als Grund nennt die Airline hohe Flughafen- und Steuergebühren. Die Folge: Maschinen werden von teuren Standorten in Länder mit niedrigeren Abgaben verlagert, etwa nach Spanien oder Osteuropa.

Konkret betroffen sind unter anderem:

  • Dortmund (DTM) – kein Ryanair-Betrieb mehr.
  • Dresden (DRS) – keine Flüge im neuen Plan.
  • Leipzig/Halle (LEJ) – Strecken gestrichen.
  • Berlin-Brandenburg (BER) – rund 20 % weniger Flüge.
  • Hamburg (HAM) – fast 30 % weniger Kapazität.
  • Memmingen (FMM), Nürnberg (NUE) und Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) – einzelne Routen reduziert oder eingestellt.

Ryanair selbst spricht von einer „Anpassung der Kapazitäten“. In der Praxis bedeutet das: weniger Verbindungen, vor allem auf beliebten Urlaubsrouten nach Spanien und Italien.

Was die App (nicht) zeigt

Die Ryanair-App informiert Nutzer in der Regel nicht aktiv, wenn eine Route entfällt oder ein Flughafen komplett aus dem Flugplan verschwindet.

  • Suchst du etwa nach Dortmund, erscheint lediglich „Keine Flüge gefunden“.
  • Eine Erklärung oder Hinweis auf eine Streichung fehlt.
  • Auch bestehende Buchungen werden meist nur still angepasst – wer keine Push-Benachrichtigungen aktiviert hat, bemerkt Änderungen oft spät.

Die App ist stark auf Buchung und Preisaktionen ausgelegt. Flugplan-Änderungen oder Routenstreichungen sind dort nur indirekt sichtbar.

Betroffene Flughäfen im Überblick

FlughafenStatus ab Winter 2025App-Hinweis
Dortmund (DTM)Betrieb eingestelltKeine Flüge mehr angezeigt
Dresden (DRS)Betrieb eingestelltNur „Keine Flüge gefunden“
Leipzig/Halle (LEJ)Betrieb eingestelltKeine Routen verfügbar
Berlin-Brandenburg (BER)ca. –20 % KapazitätTeilweise weniger Angebote sichtbar
Hamburg (HAM)ca. –28 % KapazitätReduzierte Auswahl
Memmingen (FMM)einzelne StreichungenÄnderungen je Route
Nürnberg (NUE)Reduzierter WinterflugplanKein Hinweis
Karlsruhe/Baden-Baden (FKB)Weniger FrequenzNur im Buchungsprozess erkennbar

Was du als App-Nutzer tun solltest

  1. Regelmäßig prüfen: In der App unter Meine Reisen nachsehen, ob Flugnummern oder Zeiten geändert wurden.
  2. Push-Benachrichtigungen aktivieren: In den Einstellungen aktiv, aber oft deaktiviert.
  3. Alternative Airports vergleichen: Wenn dein Heimatflughafen betroffen ist, direkt in der App nach anderen Abflugorten suchen.
  4. Umbuchung oder Rückerstattung: Über das Help Centre in der App oder auf der Website anstoßen.

Fazit: Gute App, aber keine Glaskugel

Die Ryanair-App ist praktisch für Buchungen, zeigt aber Flugplan-Änderungen meist erst spät. Wer von den Kürzungen betroffen ist, sollte regelmäßig selbst nachsehen, ob der Lieblingsflug noch existiert. So bleibt der Überblick – auch wenn Ryanair im Hintergrund weiter umbaut.

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