Sire, eure Feste erwartet euch! So oder so ähnlich mit einem Glockenschlag im Hintergrund habe ich die Begrüßung bei Stronghold noch heute im Ohr. Und vor allem auch die Musik. Nicht Teil 3 habe ich gespielt, da ich gegen Wölfe auf Bäumen schon immer allergisch reagierte. Wohl aber ist in Tradition der PC-Spieleserie eine mobile Fassung erschienen. Das Strategie-MMO von „Machern von Stronghold selbst ist neu für iOS. Sieht auf den ersten Blick großartig aus. Erzeugt auf den zweiten Blick jedoch seltsame Gefühle, da offenbar nur die Browserversion mit winzigen Buttons, grafischen Fehlern und vor allem vielen Bugs umgesetzt wurde und man auch mit jenen fortgeschrittenen 5 Millionen im Wettkampf steht. Damit ist der Wonky Tower vom vergangenen Jahr wohl doch nur ein Aprilscherz des Studios gewesen, ist auch nicht mehr im Store auffindbar. Nun also ran ans Burgenbauen!
Versprochen wird bei der Stronghold Kingdoms App eine Mischung aus Aufbauspiel mit wirtschaftlichen Aspekten und dem klassischen Strategiegetümmel, der Kampf gegen andere Spieler und ihre Burgen. Was das genau heißt, das werde ich euch kurz am Gameplay verdeutlichen. Grafisch und von der Aufmachung her lockt der Download ganz sicher auch mit Nostalgie. Mit seinen 631 MB ist er aber trotz leicht pixeliger Grafik kein Leichtgewicht. Gleich zum Start hier noch der Hinweis zum Download, dass es mal wieder F2P mit In-Apps geworden ist. Ich sehe da Crowns im Shop, mal sehen, was man mit ihnen beschleunigen kann und so weiter.
Gameplay von Stronghold Kingdoms
Russland oder Kongo. WTF. Offenbar habe ich den Softlaunch der Stronghold Kingdoms App verpasst und entsprechend sind alle Grafschaften in Deutschland voll. LEUTE?! Oder spielt man mit den Browserurmenschen zusammen? Sofort nach der Auswahl von Russland als Ort fürs Dorf stürzt die App auch gleich ab. Na, der Start in Stronghold Kingdoms ist ja mal mehr als verbockt. Dann also Kasachstan. Edit: Ein späterer Weltwechsel über die Einstellungen führte übrigens auch nicht zum Erfolg, dass ich hier in Berlin oder Umgebung meine Burg bauen darf. Global Realm 1 bleibt die einzig verfügbare Welt derzeit.
Die Bauerei erfolgt auf einem grünen Stückchen Land und anders als bei vergleichbaren MMO´s kann man seine Gebäude frei platzieren. Sofort habe ich ein Déjà-vu. Nicht an die PC-Version. Ganz dunkel beginne ich mich zu erinnern, dass ich die 2012 gestartete Browserversion von Stronghold Kingdoms schon mal angespielt hatte. Warum hatte ich es wieder aufgegeben, wenn ich doch so ein großer Fan bin? Vielleicht komme ich ja wieder drauf, warum das so war bei meinem „Spielvergnügen“ mit der Stronghold Kingdoms App.
Also: Wirtschaftsgebäude im Dorf errichten. Der Burgbau selbst erfolgt auf einer anderen Ansicht später. Dummerweise passiert nach der Platzierung des Apfelgartens nichts weiter. Das Spiel hängt offenbar schon wieder. Ich denke dies ist die Stelle, an welcher ich Stronghold Kingdoms erstmal weiterhin Theorie sein lasse. Naja, ein Neustart geht noch. Meine Feste erwartet mich doch. Es geht also weiter mit Holzfäller und Steinbruch. Ich lasse mal die Autoplatzierung laufen, damit die App nicht wieder hängen bleibt. Argh. Randnotiz: Die „Animation“ nach dem Bau wirkt wie ein Erdbeben und etwas missglückt. Der geneigte Leser fragt sich vielleicht jetzt: Hat der denn nur zu motzen?
Das Gameplay präsentiert sich still. So still wie ein tiefes Wasser. Zwar gibt es die Ratschläge der drei Herren und die Quests, doch vielfach frage ich mich, wie diese zu erfüllen sind. So soll ich an die Gemeinde spenden, finden aber den Button dafür nirgends. Hm. Positiv ist, dass ich viele Gebäude gleichzeitig errichten kann. Zwar gibt es eine Warteschlange für die Bauarbeiten, ebenso wie für die Forschung mit 5, jedoch schöpft man die wohl gerade anfangs mangels Ressourcen wohl selten aus. Hier noch ein Kritikpunkt: das Spiel ist mega intransperent. Es gibt keine Popups, wenn man eine Forschung abgeschlossen hat oder ein Gebäude errichtet wurde. Im Menü findet man lediglich den Bereich „Berichte“, wo aber vieles fehlt.
Kurz und gut: es geht darum eine Balance zwischen wirtschaftlichem und militärischem Ausbau hinzubekommen. Im Mittelpunkt scheinen vor allem die Forschungspunkte zu liegen. Denn im gerade gestarteten Spiel darf ich als nächstes die Kunst erforschen, um meinen neuen Rang Bauerntölpel zu erreichen. Ehre bringe XP und sogleich erfahren wir noch, dass es auch hier den Faktor Beliebtheit gibt. Niedrige Steuern und viel Nahrung garantieren gute Stimmung und mehr Einwohner. Ich denke Spieler von Stronghold 2 dürften sich langsam mehr als vertraut vorkommen. Für alle anderen noch ein Absatz zur Erklärung zur Forschung.
Stronghold Kingdoms App – Forschungspunkte
Ich kann keine Armee ausheben und gleich recht kein Bankett abhalten. Ich kann meine Burg auch nicht weiter ausbauen oder nen Schrein errichten. Überall steht „Benötigte Forschung“. Och.
Forschungspunkte. Diese scheinen mir derzeit die zentrale Währung zu sein. Mit ihnen kann man im Forschungsmenü den Techtree in den vier Kategorien Industrie, Militär, Landwirtschaft und Bildung voranwandeln. Hört sich an wie ein Spaziergang, ist aber logischerweise ausgebremst. Klar gibt es Timer. Trotzdem muss man vor allem Forschung betreiben. Neue Spielfeatures, Gebäude und Einheiten werden erst freigeschalten, wenn man die nötigen Forschungen erledigt hat.
Wie bekommt man also Forschungspunkte bei der Stronghold Kingdoms App? Wer im Rang aufsteigt, der wird mit ihnen belohnt. Der Rangaufstieg muss vom Spieler manuell bestätigt werden. Dann offenbar vor allem per Gold. Die Spielwährung verdient man als Steuereinnahme durch den Verkauf von Waren. Letzteres ist am Anfang auch noch nicht möglich. Ich denke die beste Taktik für Beginner ist es zunächst die Wirtschaftstechs zu maxen. Dann bekommt man mehr Nahrung und kann entsprechend die Steuern erhöhen bei gleicher Beliebtheit. Leider wird auf dem iPad der „Kontostand“ im Menü verdeckt, sodass man ihn nur raten kann:
Ein Fazit zu App? Derzeit noch nicht. Vielleicht spiele ich noch etwas weiter… Und für Android gibt es Stronghold Kingdoms ja auch noch nicht.