„Möchten Sie verkaufen?“ steht verheißungsvoll unter diesem Buch, was du schon 1001fach gelesen hast. Du wolltest eigentlich schauen, ob es von deinem Lieblingsautor vielleicht noch ein weitere Geschichte gibt. Aber nix. Stattdessen fällt dir rechts unten jener Button auf, welcher dich zum Verkäuferbereich auf Amazon führt, auch „Seller Central“ genannt. Hier könntest du durchaus das Buch und einiges mehr verkaufen, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst. Es gibt mehrere Hürden, die einen davon eventuell abhalten. Die werden auch vielfach aufgelistet und diskutiert im Netz, deshalb wird es hier nur die Kurzfassung geben. Vielmehr wollen wir schauen, ob es sich lohnt als als Privatperson auf Amazon zu verkaufen.
Zunächst einmal stellt sich die Frage, was willst du verkaufen? Es gibt wohl zwei Szenarien. Neue Ware aus der eigenen Produktion, als Zwischenhändler oder Importeuer kann man verkaufen. Gebrauchte Artikel wie Bücher, CDs/DVDs und dergleichen Medien. Elektronik und Zubehör. Sowie natürlich alles für Kind, wie Spielzeug und so weiter. Es sind die typischen Produkte, welche man gebraucht gern einer weiteren Nutzung zuführen möchte und dazu sind Plattformen wie Ebay, Kleinanzeigen und z.B. die Vinted App. Sowie spezialisierte Anbieter wie Momox für Bücher oder die Smartphone-Ankäufer von nebenan aus dem Netz. Nun gibt es natürlich die Hoffnung auf Amazon nah am Originalpreis den höchsten Gewinn zu machen. Checken wir das mal.
Der richtige Amazon Verkäufer-Account: Zunächst benötigst du einen Account im „Verkaufstarif Einzelanbieter“. Diesen gibt es ohne pauschales Aboentgeld pro Monat des Tarifs Professionell, man bezahlt pro Artikel eine Gebühr. Wirtschaftlich sei das laut Amazon bis zu 40 Artikeln im Monat. Amazon empfiehlt diesen auch bei Saisonware. FBA steht dir in beiden Varianten offen, also der Versand und das Handling durch Amazon. Aufgrund der damit verbundenen Gebühren ist dies eine Professionalisierung, welche man gut abwägen sollte.
Rechtliche Voraussetzungen: Die eigentliche Hürde ist nun vielmehr, dass du als Verkäufer eine Umsatzsteuer-ID brauchst, dir steuerlich im klaren sein musst, wie du abrechnest und eine Firma gründest (Haupterwerbe/Nebenwerb). Und dann gibt es ja noch die Verpackungsregister und Rechnungsanforderungen. Als reine Privatperson ohne die Erfüllung dieser Mindestbedingungen wird es nix. Die Antwort zur Frage oben aus der Überschrift lautet also kurz: Nein. Trotzdem kann man im Nebenerwerb mit angemeldeten Gewerbe und USt-ID verkaufen, wenn man etwas Geduld hat.
Hürde 3 / Produktfreischaltungen: Viele Produkte, selbst Bücher, erfordern mittlerweile eine Freischaltung. Gerade bei Markenartikeln ist dies der Fall. Oftmals bekommt man diese in der Gütestufe „Instandgesetzter Zustand“ ohne Probleme, aber Kategorien wie Spielzeug, Elektronik sind gesperrt. Pauschal heißt es da nur „Diese Produkt unterliegt sonstigen Beschränkungen für das Einstellen von Angeboten.“
Check-App meint: Letztlich ist es noch die Frage, ob es sich lohnt gebrauchte Bücher auf Amazon zu verkaufen. Klare Antwort: Nein. Plattformen wie Ebay oder Momox sind unkomplizierter und schneller. Ein Grund dafür ist auch, dass gebrauchte Angebote mittlerweile sehr versteckt angezeigt werden und man als Einzelanbieter ohne FBA durch die Versandkosten viele potentielle Käufer abschreckt.
Lies dazu auch diese Diskussion im Verkäuferforum von Amazon: Darf ich noch “einfach so” privat bei Amazon verkaufen?